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Dienstag, 28. Oktober 2014

Möge doch Gott endlich ... Oder: Beispiel Tschechei.

Tja, möglicherweise feiern so manche Super-(Möchtegern)-Katholiken den nun vorliegenden Entwurf zum "Islam-Gesetz". Den der Maturant, das sich am österreichischen Außenminsteramt herumturnt und fesch aussieht, was in Österreich (und nicht nur dort) letzter Notgriff einer desaströsen Politik ist, da vorschlug. Zusammen mit dem "Kultursekretär" des Bundeskanzlers, welch letzterer gleicher Politikkulturtiefe herstammt. Ein Land der Maturanten, sozusagen. Denn wer um geistige Vertiefung bemüht ist, hat für die Politikkultur dieses Landes weder Herz, Motivation, noch Zeit. 

Es braucht nämlich - der VdZ sagt das aus so manchen Gesprächen seiner Vergangenheit, mit ehemaligen Politikaspiranten, noch mehr Erfahrung aber mit etablierten Politikern, um es so neutral wie möglich auszudrücken - dafür nicht einfach einen breiten Buckel, es braucht dafür eine persönliche Interessenslage, die mit den eigentlichen Inhalten der Politik nichts zu tun hat. die Zwetschken mit Birnen zu vertauschen jederzeit bereit ist. Die sich auf parteiinterne Vorgänge als "Geschäft der Politik" zu konzentrieren nicht entblödet. Wie bei so manchen Studiengängen, die eine Bereitschaft zur Verblödung voraussetzen, die mancher nicht zu leisten bereit ist. (Deshalb - ein Hoch auf die Studienabbrecher! Ein Hoch auf die Nicht-Akademiker! DORT ist - wenn schon - das wahre Erneuerungspotential. Aber sagen Sie Alkoholikern, daß es auch ohne Vierterl geht ... Nur sie prägen. Das heutige Politikerpersonal ist geprägt von Prägsamkeit, hiervon Erneuerung zu erwarten ist wie vom Großglockner zu verlangen, er möge flache Landschaften hervorbringen.) Also auch - ein Hoch den Maturanten! Nichts gegen Maturanten also. Prinzipiell.

Tja, aber da regelt nun dieses Gesetz - oder soll das - etwa Folgendes: Die Religionsgemeinschaft habe dem Staat ihre Lehren vorzulegen. Der prüft dann, ob sie verfassungskonform seien. Sie hätten auch ihre Lehrer mit von inländischen Lehranstalten approbierten Zertifikaten auszustatten. Etc. etc. etc.*

Tja, alles wunderbar für eine hysterisierte Öffentlichkeit, mit derem Appendix, die Politik, die vor allem das Gute möchte, und das heißt: Wehret dem Islamismus, wehret der IS, und so weiter. Regelt etwas, das doch eigentlich schon bisland durch jene Prozeduren geregelt war, die den Islam seit je als Religion, mit allen Freiheiten die einer solchen beigehören, gereglt hat.

Ein geschichtlich einmaliger Fall - nun aber erst einmal etabliert, wagt der VdZ eine recht nüchterne Prognose. Diese Kriterien schließen nämlich auch die Katholische Kirche aus diesem Kreis illustrer Religionsfreiheit aus. 

Und zwar erstmals explizit. Ein Quantensprung, dessen sich wohl niemand bewußt ist. Denn dem Rationalismus der Doofen ist tatsächlich jede Religion gleich. Gleich unwesentlich. Bestenfalls pragmatisch und nützlich. Den Werte- und Demokratiequatschern, die sich da überall schon herumtreiben. 

Und der Katholizismus WIDERSPRICHT österreichischen Gesetzen und österreichischem (offiziellem) "Rechtsempfinden", folgt man zumindest öffentlichen und veröffentlichten Meinungein.

Gut, das wird die geisterneuerten Prediger einer fleischlosen "Geistreligion" wenig berühren. Auch nicht, daß im geplanten Gesetzt eine wahre Umkehr aller Rechtsprinzipien festgeschrieben steht: STAATLICHES RECHT GEHE VOR ALLEM RELIGIÖSEN RECHT.

Welcher Narr hat das festgelegt? Pardon. Da sind ja nur noch Narren am Werk. Mögen sie mit Milde beurteilt werden.

Aber das kommt ja der Feigsüchtelei der Gegenwart nur entgegen. Die in Verbeamtung vollgefressenen Kleriker wagen es ohnehin schon seit ´zwei Jahrhunderten nicht mehr, auch nur irgendetwas an Proprium herauszustreichen, ja versuchen mit allen Mitteln solche Grundtatsachen zu vertuschen. Nur ja nicht gegen den Wind prunzen, das könnte mit gelber Hose ausgehen.

Der Pastoral, ja der Liebe - die hier auch mal keine Wahrheit braucht, wozu auch, Gefühl reicht - wegen. Offiziell. In Wahrheit würden all die Milch- und Butterbübis ihre Pfründe verlieren, auch kirchenintern - bitte, dem jetzigen Papst wird sogar Friedensnobelpreis-Qualität nachgesagt, was disqualifiziert heute mehr für dieses Amt!? Was ist da zu erwarten?

Bis auf ganz ganz ganz wenige Ausnahmen, deren Karrierechancen diese damit ohnehin durch den Schornstein jagen. Die jene Wahrheit zu vertreten wagen, die die Katholische Kirche eigentlich vertritt. Die nicht herumreden wie der Schorschl um den heißen Brei, um nur ja verträglich zu bleiben. Schmerzvermeidung, wußten Sie das nicht, verehrter Leser, ist doch das Grundprinzip der Kulturvernichtung? Dafür ist es demokratisch, oder so.

Da wird dann, jaja, die Ohren klingeln, mit pastoralen Notwendigkeiten argumentiert, und schmiegesanftseidenweich herumgeredet und -gelabert. Sogar noch ästhetisiert, ach und wie. Bis auch die letzten Katholiken die Kirche nicht mehr ernstnehmen, wie es mittlerweile in Wien per offiziellen Zahlen nicht einmal mehr die Hälfte der Bevölkerung tut. Mehr sind nicht einmal mehr getauft. (Das ist alles in einem, dem letzten Jahrhundert, was heißt, den letzten drei, vier Jahrzehnten passiert!)

Bis dorthin wird auch die Politik natürlich so weichgeklopft sein, daß sie angesichts des Desasters, das sie seit Jahrzehnten anrichtet, zwar umso mehr von Religion faseln wird, die doch der Mensch braucht. Weil aber sonst niemand mehr blöd genug ist, Moral und Steuern zu leisten, um die letzten Reste des einstigen Staates noch aufrecht zu halten. Und darauf werden sie bald noch kommen, wie nützlich für diese Fälle die Kirche ist. Das hat sogar die ÖVP geschnallt, deren vormaliger Hochschulminister deklarierter Heide war, der das Christentum auf "archetypische Topoi" reduzierte. Aber für solche Posten reicht es ja schon lange, "gebildet" daherzureden, um dennoch goldene Georgskreuze am weißgelben Vatikanbandel aus heiligen Bischofshänden umgehängt zu bekommen.

Also, sollen sie doch alle weiterjubeln, die so gerne Politikerhände schütteln, und ihre Charakterlosigkeit als Friedensbereitschaft oder gar christliche Haltung und schon gar: demokratisch! deklarieren. 

Gott möge aber tun, was er verheißen hat ... Endlich. Gründlich. Und die Journaille der Volksverblödung gleich mit.

Dabei braucht es nicht den Hinweis darauf, daß seit zehn, zwanzig Jahren jedes zweite in Wien geborene Kind muslimisch ist. Oder längst ein Fünftel der Bevölkerung der Alpenrepublik zumindest islamaffin ist, Tendenz rapide steigend, während der Anteil der Katholiken gerade noch drei Fünftel beträgt, Tendenz rapide fallend. Da wird der Hinweis auf Demokratie zur gefährlichen Drohung der - verfassungsgemäßen! - Gleichberechtigung. Angesichts eines katholischen Bevölkerungsanteils, der betrachtet an die Kirchenbesuchsstatistiken gegen 5 (!) Prozent geht, wobei zur Gewinnung realistischer Ansichten über den Zustand der Kirche ein Gespräch mit einer realistischen schlichten Pfarrsekretärin die wahren Fenster öffnen würde.

Nur, das ist ja kaum zu befürchten. Denn wo gibt es angesichts des Ideologisierungsgrads katholischen Bodenpersonals noch realistische Pfarrsekretärinnen bzw. Kirchenbedienstete? Aber dort würde man Dinge über den Rand des Katholizismus als Gesellschaftsfaktor hören, die jede ohnehin schon desaströse Statistik in Grund und Boden stampfen würde.

Da kommt es also auf solche Gesetze auch nicht mehr an. Ist ja eh schon alles wurscht? Nein. Die Kirche als Physis erlebt ihr Urteil. So schaut's aus. Und sie wünscht endlich ihre Verurteilung. Und tut alles, um sie herbeizuführen, bzw. die Herbeiführung zuzulassen. Was wünscht der Mensche mehr als Gerechtigkeit?




*Der werte Leser meint, das wäre ein Papierzahn? Oh, er gehört auch zu denen, die sich gerne was vormachen? Denn dann gucke Er mal, was sich erst vor wenigen Jahren in der Tschechei abgespielt hat. Der damals vielleicht letzten öffentlichen und wirklich katholischen -  nicht: das von sich behauptenden, sondern: Seienden! - universitären Fakultät in Europa. So ein Gesetz WIRKT. Und wie. Das greift zwangsläufig - alles Mögliche will wirklich werden, drückt einen solchen Willen aus, das ist ein ontologisches Gesetz - direkt in die theologische Linie einer per Konkordat eigentlich autonomen (vom ausländischen VATIKAN GESTEUERTEN) Lehranstalt ein. Und es gibt jederzeit genug kircheninterne Wichselbrünzler, die auf diesen Zug gerne aufspringen, um ihr Süppchen zu kochen. Und den Frieden mit dem Staat wieder herstellen. Schon gar, wenn es gegen den Islam geht, bitte, da grenzen wir uns doch allemal ab!? Wer will denn schon ein an die Religion gebundenes Rechtswesen? Da könnte doch ein Wiener Kardinal nicht mehr so untertänig lächeln?




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