Teil 4) Wohin Europa deshalb gehen wird
Es
gibt diesen Islam gar nicht, oder noch nicht (sic!), von dem so gerne
und beschwichtigend als "friedlichem und nur dann eigentlichem Islam"
die Rede ist. Denn er ist seinem Wesen weil Ursprung nach eine soziale,
eine psycho-soziale, eine anarchisch-auflösende hier, eine
positivistisch-moralistisch diktatorische dort, aber er ist keine genuin
religiöse Bewegung, sondern eine soziale, die sich einen religiösen
Mantel umhängt und mit religiösen Elementen spielt, deren Substanz
christliche Provenienz hat, aber Christus nicht kennt.
Und
DESHALB hat er seine Zeit für Europa erst vor sich. Denn darin haben
sich die Charakterfundamente Europas denen des Islam bereits
angeglichen. Erneut wird der Islam für ein Europa, das in Chaos und
Irrationalität versinkt, als einfache, simple Lösung, als Rettung und
Sicherheit, als Neubeginn durch Lebensordnung erscheinen.
Weshalb
der VdZ auch Michel Houellebecq zustimmt, der Islam und Rechte
Bewegungen an einem Strang ziehen sieht. Das sich als Kultur auflösende
Europa wird in nicht ferner Zukunft in Angst erstarren, weil es sich
einem Chaos gegenübersieht. Und deshalb werden seine Menschen nach Halt
suchen. Und den werden sie zum einen in voluntaristischen Bewegungen
(wie den "rechten" - die auch "links" sein können; es ist dieselbe
Medaille) finden, auf dem Boden - einer wahren Schlangengrube - von
Neuheidentum, Protestantismus, Gnostizismus etc. etc. Weil das Menschsein über das Mögliche nicht mehr hinauskommen wird, deshalb zu Pseudologien, zu Simulationen der Inkarnation greift.
Und
zum anderen im Islam, der sich nie verändert hat, das auch gar nicht
kann, und damit sein altes Konzept einer starren, festen, "sicheren"
Lebensordnung anbietet, aber auf denselben psychologischen, geistigen
Fundamenten steht wie Europa mittlerweile.
Um sich
durch beide Wege in ein Gefühl von Würde zurückzuheben, in dem sie sich
über eine Welt stellen, der sie nicht mehr gewachsen sind, die sie nicht
mehr verstehen, und die sie erdrückt und als Verlierer sieht. Und vor
allem - von ihrer Schuld, ihren Schulden befreit, indem sie meinen, der
alten Welt einen Tritt in den Allerwertesten verpassen zu können, um
sich von ihr (und ihrem Anteil an der Genese des Chaos) zu trennen.
Diese
Entwicklung, die zu wesentlichen Teilen eine Spielform des Arianismus
ist, hält der VdZ für nicht mehr aufhaltbar, und hat nicht zuletzt durch
den derzeitigen Papst, der die Auflösung der abendländischen Kultur
(die Kultur der Neuen Welt ist selbst eine Häresie, die der
Herkunftskultur; die "Theologie der Befreiung" konnte nur in
dieser Haltung entstehen) und ihre Simplifizierung (wie der Islam)
institutionalisiert, ihren ultimativen Anschub erhalten. Europa hat
diese "Bewegung der Befreiung" (aus der Last der vorgegebenen
Form) noch vor sich bzw. steckt mitten drin, die Südamerika bereits
weitgehend entkatholisiert hat. Wie jede Häresie - über Äquivokation,
über dieselben Worte, die nur andere Inhalte haben. Die wahre
Revolution, die wahre Häresie läuft im Fleisch. Ex factis, non ex dictis, amici pensandi.
Kultur
kann nur auf dem Sein basieren, deshalb nur aus Kult (aus realisiertem
Bewegungsbild, sozusagen) hervorgehen, und im Kult (der immer neu das
Konkrete aus dem Ursprungsbild befeuert, weil es sonst ins Nichts
zurückfällt) bestehen bleiben. Das Sein muß aber real Fleisch werden,
und es muß gesehen, präsent, dargestellt und damit "da" sein, um an ihm
teilzuhaben. Das muß REAL passieren, kann nicht durch eine
anzugleichende Gedankenlandschaft simuliert werden. Gott muß real
inkarnieren, und die, die ihn über die Sinne aufnehmen, die an ihn
glauben, die Teil an ihm haben, seinem "Bewegungsbild" je neu
angeglichen, aus aller Schuld heraus (die nur das Sein vergeben kann),
sind (lebendige) Kirche. Nur so bleibt der Mensch, bleibt Kultur im
Bestand, wie immer sie konkret aussehen möge, weil sie relativ und immer
historisch ist.
Eine Häresie, die eine (teilthetische) Bewegung gegen eine Vollthese ist, kann niemals "friedlich" oder "gleichberechtigt" in einem Kulturkörper koexistieren. Dieser Gedanke alleine ist absurd. Man kann bestenfalls zu pragmatischen Lösungen kommen. Abgegrenzte Lebensbereiche etwa, offizielle Parallelgesellschaften (die es faktisch ohnehin bereits gibt), zusammengefaßt unter einer Art "Reichsidee", die den bisherigen Staatsbegriff überhöht, und sehr reduziert realpolitisch alle umgreift.
Eine Häresie, die eine (teilthetische) Bewegung gegen eine Vollthese ist, kann niemals "friedlich" oder "gleichberechtigt" in einem Kulturkörper koexistieren. Dieser Gedanke alleine ist absurd. Man kann bestenfalls zu pragmatischen Lösungen kommen. Abgegrenzte Lebensbereiche etwa, offizielle Parallelgesellschaften (die es faktisch ohnehin bereits gibt), zusammengefaßt unter einer Art "Reichsidee", die den bisherigen Staatsbegriff überhöht, und sehr reduziert realpolitisch alle umgreift.
Damit ist der Hauptfeind dieser Bewegung(en) auch klar. Es ist der Katholizismus. Nicht "die Christen". Denn an solchen, die sich so nennen, wird es nicht mangeln. Auch die Arianer haben sich Christen genannt. Kirchenvertreter, die den Islam "einladen", an ihrer Seite zu "koexistieren", wissen gar nicht, was sie tun. Man kann mit dem Islam nicht einfach "koexistieren". Man kann nur Wege suchen, sich gegen ihn zu verteidigen (sic!), auch und gerade ob so vieler längst vorgestellter Weichen, wie der nicht mehr einfach wegzuwischenden Präsenz von Millionen von Muslimen in Europa.
Grund zum Verzweifeln? Gewiß nicht. Dieser Realismus gehört zum Leben auf dieser Erde. Wie stellt einmal Ernst Jünger fest? Jede Kultur hat nur eine erstaunlich kurze Blüte. Der Rest ist Kampf darum. Der Rest ist die Pflicht zu einem "gewagten Leben" im Geist.
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