Der VdZ würde diese nächste Stellungnahme von James Corbett aber nicht bringen, würde sie nicht genau darauf Bezug nehmen, was auch der VdZ selbst als so wesentlich sieht. Denn inmitten eines täglich auf einen einprasselnden Sturzregens - die "Informationen" der Medien, denen man so gut wie nicht entgehen kann, bleibt man so irgendwie wenigstens mit der Zeit verbunden - ist es von immenser Bedeutung nicht jene innere Stimme zu überhören, die einem aus dem realen, aus dem wirklichen Erfahren der Welt aufsteigt.
Und DIESE Stimme ist es die einem sagt, was wirklich wichtig ist! Diese Stimme ist es, die einem sagt, wo jener Strom der Wirklichkeit liegt - und der ist immer unsichtbar, ist seinem Wesen nach unsichtbar, denn er ist geistig, er ist eine abstrahierende Linie und Sprachkomposition - der die Welt WIRKLICH, also ihrem Wesen nach, trägt und treibt und bewegt.
Muß man nicht immer wieder staunen, in welchem Ausmaß sich "Meinungen" und Sichtweisen im Laufe der Zeit ändern können? Möge doch jeder Leser seine eigene Vergangenheit ansehen! Ist es nicht aus diesem Grunde zumindest höchst unverantwortlich, sich diesen Wandel zu verbauen bzw. einen Wandel der Anschauungen zu verbauen, auch durch zu monistische Festlegung von Identitäten? Braucht es nicht für jeden eine gewisse Distanz zu sich selbst?
Und ist aus dieser Notwendigkeit, die erst eine Gesellschaft egal welcher Gestalt übrigens menschlich und erträglich macht, nicht jener Geist geboren, den man gemeiniglich mit ... Sinn für Humor! ... bezeichnet?
Ist es (in einer Gegenprobe) nicht dieser Sinn für Humor, der jene Nagelprobe jeder Gesellschaft bedeutet, in der sie sich als Un-Kultur weil als Haltungs- und damit (!) Gestalt wie weil Tugendlosigkeit einerseits, in Totalitarismus anderseits scheidet, auf daß erst eine menschliche, wahrhaft humane Gesellschaft entstehen, atmen, leben und ... verwehen kann, denn (siehe das AT-Buch Kohelet) alles Windhauch ist, was dem Menschen eignet, weil alles Spiel in den Augen dessen ist, dem alles eignet ... Gott?
Corbett warnt also völlig zu Recht davor, sich von den Medien überhaupt vorgeben zu lassen, was denn "Thema des Tages" ist, egal von welcher Seite sie präformiert sind. Denn das ist das, worum es doch eigentlich geht.
Es geht NICHT (so sehr) darum, ob jene oder diese "Information" stimmt oder nicht stimmt, richtig ist oder falsch, Lüge oder Wahrheit ist (und vor diesem Wort sei an dieser Stelle einmal richtiggehend gewarnt, vor allem wenn man damit nur "richtig" meint, nicht "wahr") Seien wir doch endlich, endlich vorsichtiger in dem, was uns vorgeworfen wird als das, was die Welt - angeblich! - bewegt.
Gerade die sogenannten alternativen Medien verfallen fast ausnahmslos in diesen Fehler. Sie übersehen dabei aber - und die Zusammenhänge sind tief und wesentlich - daß sie in Wahrheit genau jenen Kräften auf den Leim gehen, ja genau von jenen Kräften und Mächten gesteuert werden, denen sie angeblich entgegenstehen.
Den einen Krieg - und die Menschheit befindet sich von Anbeginn der Zeiten an in einem Krieg, im Krieg gegen den Nichter, den Satan, gegen das Böse - gewinnt nicht der, der die stärkeren Heere (oder "Argumente") hat. Auch nicht der, der "Massen mobilisieren", die "Leute auf die Straße bringen" kann. (Was für ein lächerlicher, in seinen Wirkungen aber fataler und dem Guten völlig kontraproduktiver Unsinn, übrigens!)
Sondern einen Krieg gewinnt der, der auch die Bewegungen des Feindes beherrscht. Der also BEIDE SEITEN eines Krieges bewegen kann. Der in der Lage ist, die wunderbarsten Schlachten zu inszenieren, ohne daß die Beteiligten bemerken, daß sie sich in einem Schaukasten befinden, der in den Wohnzimmern der Mächtigen zu deren Belustigung steht.
Und die sich, während die "Guten" auf den Straßen demonstrieren, und eine Wahrheit nach der anderen in den Medien verkünden (und dafür alles Blut vergießen, weil es ja angeblich um "Meinungsfreiheit" geht, etc. etc.), mit einem Glas besten Cognacs in der einen, die dezent qualmende Zigarre aus den herrlichsten Lagen Kubas in der anderen, zuprosten.
Und dann ihren Kindern liebevoll lässig auf den Po klapsen, damit diese zu Bett gehen, und dem Sonnenuntergang zusehen, in milder toskanischer Luft. Ha, sagen sie dann, was für ein herrlicher Tag, ha, sagen sie, was für ein herrliches und ungefährdetes Leben, in dem man alle Fäden in der Hand hat.
Werter Leser, halte er um Gottes willen seine inneren Ohren offen. Sei er um Gottes willen vorsichtig und behutsam. Sei er um Gottes willen jeden Morgen mit Zittern und Bangen bereit, die wahre Stimme der Wirklichkeit - die Stimme Gottes, der durch diese Welt, der durch die Geschichte spricht! - zu hören. Um sie (buchstäblich) UM GOTTES WILLEN nicht durch das Getöse der Medien und der Menschen, die sich von diesen Medien formen und aufpeitschen haben lassen, zuschütten und stumm machen zu lassen.
Deshalb warnt Corbett mit ebensolchem Recht auch davor, sich nur jene Medien zu suchen, die eines eigene Meinung bestätigen. Sodaß im Laufe der Zeit eines Umgebung zu einer bloßen Echokammer wird, die wiederholt (und durch Bestätigung quasi in der Welt hält um DIE Welt zu sein) und laut tönend die Ohren zustopft mit dem, was man "selbst meint", "selbst glaubt". Was doch nur noch ist, was man gerne hören würde, was man gerne als DIE WELT bestätigt bekommen möchte.
Wenn es, so Corbett, in konsumierten Medien nichts mehr gibt, was eines Widerstand erregt, so ist höchster Alarm auszulösen! Hören wir deshalb um Gottes Willen auf, nur Medien zu konsultieren, die wiedergeben, was man gerne hört, und was "bestätigt". Und seien wir zu jeder Form von Wirklichkeit bereit! Suchen wir deshalb vor allem Medien, gerade in dieser Blase der "Truther", derjenigen also, die "die Wahrheit" verkünden, die WIDERSPRECHEN. Die originell sind. Die Widerhaken haben. Mit denen wir uns schwertun.