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Freitag, 17. Juli 2009

Das Hohe düpieren

Borchardt - oder war es jemand anders? - schreibt einmal, daß es für ihn nahezu unerträglich sei, um seiner Existenz willen Geldverdienstmöglichkeiten in "berufsnahen" (Dichter, Schriftsteller) Berufen nachzugehen. Vor allem Gutmeinende würden ihm solche Möglichkeiten zu schaffen versuchen - als Redakteur, Journalist etc. - weil sie völlig mißverstünden, was das Wesentliche der künstlerischen Berufung sei: Nicht das Handwerk, sondern die Art, mit der Welt umzugehen.

Borchardt war insofern ... Gärtner! Und als solcher verwendbar, "nützlich". Er verweigerte sich sogar dem üblichen Schriftstellerbetrieb, dieser "ständigen Offerte", mit der er seine Kollegen durchs Leben laufen sah.

Es ist von manchem bekannt - auch von K - daß sie lieber am Fließband tätig waren, in oft primitivsten Tätigkeiten, ganz am Ende der sozialen Skala, als ihr Wesentliches täglich aufs Neue zu düpieren: In einem Beruf, der die Aktivierung entfalteter Persönlichkeitsebenen verlangte.

"Im Letzten," und das ist von Borchardt, "weiß jeder Dichter nur ganz alleine von seiner Berufung." Es gäbe keinen Weg aus dieser Vereinsamung.

[K meinte - unter Bezug auf eine hier erfolgte frühere Eintragung sei es ergänzend hinzugefügt - daß das Zerbrechen gerade in "berufungsnahen Berufsfeldern" der Anlaß für die Neider und Kleinbürger war, ihm die Befähigung wie Berufung zum Künstlertum überhaupt abzusprechen. Und als einziges Erklärungsmodell persönliche Unzuverlässigkeiten anzuwenden - wie zu kolportieren.]




*170709*