Dieses Blog durchsuchen

Mittwoch, 1. Juli 2009

Notwendigkeit des Wiedererkennens

"Die [Ausdrucksmöglichkeiten und] Gesetze einer Kunst gründen in den Charaktereigenschaften Ihres Materials." Diese also sind zuallererst zu kennen.

"Beim Abbilden von Gegenständen geht es darum, schon "bei der mechanischen Abbildung [...] ein Gefühl für dessen Wirklichkeit [zu verlangen], das ganz außerhalb einer mechanischen Beschäftigung liegt!" Die Gefahr beim Film sei (aufgrund seines Realismus und seiner mechanischen Dynamik) sich mit dem Ergebnis zufriedenzugeben, auch wenn die künstlerische Intention - das Geplante - nur mangelhaft umgesetzt, ja gar nicht vorhanden war.

Dabei ist es notwendig, sich im Rahmen des Humanen, Identifikablen zu bewegen, schon gar, dieses zu kennen - wobei man darauf vertrauen kann, daß es dann im Publikum ebenfalls zumindest aus Erfahrung bekannt ist. (Die Deutung und Benennung eben ist ja dann u. U. die künstlerische Leistung.)

"[Denn] ein Künstler gibt niemals Elementarunterricht, sondern beruft sich auf die gemeinsamen Erlebnisse und Kenntnisse der Menschen als Material für seine Formungs- und Deutungsarbeit."


(Rudolf Arnheim, "Film als Kunst")




 *010709*