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Montag, 23. Dezember 2013

Man kann nur jemandem dankbar sein

G. K. Chesterton meint in seiner "Löwenzahn-Philosophie" sehr richtig, daß uns aus den beiden Sünden der Gegenwart gegen die Hoffnung, der Vermessenheit und der Verzweiflung, nur die Demut und die Dankbarkeit herausführen können. In der Vermessenheit pocht der Mensch immer auf sein "Recht" - auf sein Recht auf Leben, sein Recht auf Erfahrung, sein Recht auf Glück.

"Die 'hellen' Denker," schreibt er weiter, "die solcherlei schwätzen, enden im allgemeinen, nachdem sie alle diese außerordentlichen Rechte geltend gemacht haben, damit, daß sie sagen, es gäbe gar ncihts derartiges wie Recht und Unrecht. In diesem Fall  ist es ein bißchen schwierig auszumachen, woher ihre Rechte kamen. Aber ich neigte mehr und merh der alten Philosophie zu, welche sagte, daß ihre wirlichen Rechte nur von dort kamen, woher der Löwenzahn kam, und daß sie niemals eines von beiden zu würdigen vermöchten, ohne seine Quelle anzuerkennen. 

Und in diesem letzten Sinn hat der Mensch schon im Zustand des ungeborenen Kindes kein Recht (rein von sich aus), auch  nru einen Löwenzahn zu sehen; denn er selber hätte weder den Löwenzahn noch das Augenlicht erfinden können ... Doch die Übertreibung dieses sinnvollen Satzes, daß das Tageslicht und der bezauberndgelbe Stern des Löwenzahns und überhaupt alles Erlebren auf Erden etwas Unerwartetes, und Unverdientes und eine Art unglaublicher Vision bildet, würde ohne gegenüberstellung anderer Wahrheiten sehr bedenklich werden. Denn was könnte man sagen, wenn irgend ein Tyrann diese Vorstellugn von einer tiefsinnigen Zufriedenheit in eine Rechtfertigung der Tyrannei verdrehte? [...]

Was ist das alles für ein Unsinn [sagen daraufhin die Kritiker]! Meinen sie denn, daß ein Dichter für Gras und wildwachsende Blumen nichrt dankbar sein könnte, ohne es mit Theologie in Verbingung zu bringen, geschweige denn mti Ihrer Theologie?




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