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Montag, 30. Dezember 2013

Vom Wirken der Dämonen

Kein Geringerer als Karl Rahner, dem gewiß kein Obskurantismus vorgeworfen werden kann (wenn auch sonst so manches), schreibt, daß der Fall der Engel, der in ihrer Spitze - Lucifer - begann, dessen Nein eine ganze Hierarchie und Seins(teil)ordnung mitriß, die auf-einander-zu-aus-einander existiert, diesen Engeln ihre ursprünglichen Wirkbereiche, die zu ihrer Natur gehören, wohl erhalten geblieben sein müssen.

Deshalb ist es alles andere als spintisierender Afterglaube, gewissen weltlichen Erscheinungen auch direkt dämonische Ursache zuzuschreiben. Wie sonst wären manche Bakterien und Viren verstehbar, manche parasitäre Konstellationen, die die Existenz von Lebewesen ruinieren oder zerstreuen. Oder auch als Wirkmächte hinter manchen geschichtlichen Personen und Kräften, und vor allem als gesellschaftliche Phänomene, die ihr Unwesen feiern. Als Schatten, Lüge, Irrtum und Täuschung, Wahn und Phantom, bestimmte existentielle, ontologische Zweifel als Schwächung der Selbstigungskraft.

Einfallstor, weil die Potenz im Seinssinn der Materie, auf den sie hingerichtet ist, sich nicht von selbst aktualisieren kann, deshalb einen Akt der Formung braucht (was die Täuschungspotenz des Phänomens "starken Willens" umso deutlicher macht, der diesen Formungsakt durch einen Akt der Gewalt simuliert). Ein Akt, der sich nur in der immer Geheimnis bleibenden Keuschheit des Opfers vorbereiten läßt, in den sich die Wirkmacht Gottes, der das Sein ist, einsenkt.

Zerstreuung statt Seinseiung (im für sich stehenden und wirkenden Ding, das in diesem Maß Repräsentanz des Seins wird) ist deshalb ihr Merkmal, Lüge und Spaltung, um so die Wirklichungspotenz fehlzuleiten - daran sind sie dann wohl erkennbar. Und ihr Einfallstor in menschliches Wirken ist alles, was diesen selbst von der Einheit des Selbstseins wegführt, ihn sohin Mächten öffnet, die wirkmächtiger sind, als er es in dieser Schwäche ist.




*301213*