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Freitag, 4. April 2014

Leicht übertrieben

Der Bericht war noch nicht einmal offiziell, da zog sich einer seiner angeblichen Autoren auch schon bereits zurück: Der neue Bericht des IPCC, des Welt-Klima-Rats, so Richard Tol von der Universität Sussex, koordinierender Leitautor des Kapitels über die wirtschaftlichen Auswirkungen, erhebt schwere Vorwürfe, berichtet die FAZ. In der Endfassung des Berichts seien Formulierungen abgeändert und Aussagen umgedreht worden. Das könne er als Wissenschaftler nicht mittragen. 

Der Niederländer Tol, der auch eine Professur in Amsterdam innehat, vertritt die Position, dass die ökonomischen Auswirkungen des Klimawandels eher gering seien. Außerdem sei es weniger teuer, eine Strategie der Anpassung an den Klimawandel zu wählen, statt ihn durch drastische CO2-Reduktion verhindern zu wollen. Der IPCC-Bericht aber forciere in seinem Gestus einen Alarmismus, der wissenschaftlich nicht zu rechtfertigen sei.

Es gebe aber, so Tol, einen starken Druck, die Klimaberichte möglichst dramatisch zu formulieren. „Es gibt viele Bürokraten, Politiker und Wissenschaftler, deren Jobs davon abhängen, dass die Klimakatastrophe möglichst schlimm erscheint“, sagte Tol. Außerdem gebe es eine Art Selbstselektion der beteiligten Wissenschaftler und Politiker: Vornehmlich solche, die Klima-Alarmismus zuneigten, würden sich bei dem Thema engagieren. Tol kritisiert auch die Aussagen des neuen IPCC-Entwurfs zum Zusammenhang zwischen Klimawandel und Kriegen. Diese widersprächen den meisten Ergebnissen der Forschung.

Bei einer geringen Klimaerwärmung seien die ökonomischen Auswirkungen sogar weltweit positiv, und selbst bei stärkerer Erwärmung (2 Grad, so Tol), seien sie im Vergleich mit der Wirtschaftskrise der südeuropäischen Staaten der letzten Jahre kaum relevant.




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