Der Bericht war noch nicht einmal offiziell, da zog sich einer seiner angeblichen Autoren auch schon bereits zurück: Der neue Bericht des IPCC, des Welt-Klima-Rats, so Richard Tol von der Universität Sussex, koordinierender Leitautor des
Kapitels über die wirtschaftlichen Auswirkungen, erhebt schwere
Vorwürfe, berichtet die FAZ. In der Endfassung des Berichts seien Formulierungen abgeändert
und Aussagen umgedreht worden. Das könne er als Wissenschaftler nicht
mittragen.
Der Niederländer Tol, der auch eine Professur in Amsterdam innehat, vertritt die Position, dass die ökonomischen Auswirkungen
des Klimawandels eher gering seien. Außerdem sei es weniger teuer, eine
Strategie der Anpassung an den Klimawandel zu wählen, statt ihn durch
drastische CO2-Reduktion verhindern zu wollen. Der IPCC-Bericht aber forciere in seinem Gestus einen Alarmismus, der wissenschaftlich nicht zu rechtfertigen sei.
Es gebe aber, so Tol, einen starken Druck, die Klimaberichte möglichst dramatisch zu formulieren. „Es gibt viele
Bürokraten, Politiker und Wissenschaftler, deren Jobs davon abhängen,
dass die Klimakatastrophe möglichst schlimm erscheint“, sagte Tol.
Außerdem gebe es eine Art Selbstselektion der beteiligten
Wissenschaftler und Politiker: Vornehmlich solche, die Klima-Alarmismus
zuneigten, würden sich bei dem Thema engagieren. Tol kritisiert auch die
Aussagen des neuen IPCC-Entwurfs zum Zusammenhang zwischen Klimawandel
und Kriegen. Diese widersprächen den meisten Ergebnissen der Forschung.
Bei einer geringen Klimaerwärmung seien die ökonomischen Auswirkungen sogar weltweit positiv, und selbst bei stärkerer Erwärmung (2 Grad, so Tol), seien sie im Vergleich mit der Wirtschaftskrise der südeuropäischen Staaten der letzten Jahre kaum relevant.
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