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Dienstag, 19. August 2014

Ein unnnötiger Zwischenschritt

Eine interessante weil den Sachverhalt erhellende Darstellung fand sich unlängst auf "Ortner online", das sich nicht ganz frei von Selbstironie "Zentralorgan des Liberalismus" nennt. Darin stellt der Nationalratsabgeordnete (Team Stronach) und Arzt Dr. Marcus Franz das System ELGA - die elektronische zentrale Krankenakte, die per online-Zugriff die Krankenakte jedes Österreichers enthalten soll (mit Verweigerungsmöglichkeit, übrigens) - als eine völlige Fehlinvestition dar. 

Die vorgeblichen Zwecke einer oft lebensrettenden Soforteinsicht in die Krankengeschichte werden damit nämlich gar nicht erreicht, so Franz. Dafür werden Millionen in einen Zwischenschritt investiert (=hinausgeschmissen), denn die intendierten Ziele werden erst  mit einem implantierten Chip erreicht. Dessen Entwicklung nicht mehr lange auf sich warten lassen wird. Längst sind solche Lösungen außerdem in Gebrauch, etwa bei Herzschrittmachern, oder bestimmten schwer einstellbaren Zuckerkranken.

Dafür aber werden die Ärzte mit hohen Kosten belastet, denn die Pflege der ELGA erfordert viel verwaltungstechnischen Aufwand, auch in der zentralen Datenverwaltung. Das Argument der Überwachung und zumindest möglichen, teilweise ja bereits erfolgenden zentralen Steuerung der ärztlichen Maßnahmen selbst erwähnt Franz übrigens nicht. Dafür weist er generell auf die Rolle der ärztlichen Schweigepflicht hin, die schon jetzt unterlaufen wird, aber für das Arzt-Patienten-Verhältnis wesensnotwendig ist.

Im Notfall aber dauert ein Zugriff auf die Daten viel zu lange, als daß man von "Sinn" sprechen könnte. Das viele Geld aber, das nun hinausgeworfen wird, wird dann fehlen, wenn es um die in einigen Jahren sehr wahrscheinliche Serienreife eines solchen Patienten-Implantat-Chips geht. Dieser, so Franz, sei außerdem "datensicher".




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