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Dienstag, 3. Januar 2017

Womit wir es zu tun haben, und wohin das führen wird (2)

Teil 2) Worin Hoffnung liegt, warum sie aber nur sehr klein ist




Worin sich aber auch diese Herren irren liegt nur auf einer metaphysisch-anthropologisch verstehbaren Ebene. Denn zu meinen, daß damit ALLES zu erreichen wäre baut auf einem falschen Menschenbild auf, dem des evolutionistisch-mechanistischen Menschen, das leider heute extrem verbreitet und durch das Schulwesen international verbreitet wird. In welchem sich politische und wirtschaftliche Absichten und Lüge eng umschlingen. Die Datenanalysten verkennen also ganz sicher ihre Möglichkeiten. Denn der Mensch ist nun einmal nicht das, was auch amerikanische Psychologie des Behaviorismus meint in ihm sehen zu können - ein beliebig manipulierbares Wesen.

Kurzfristig, und im Vereinzelten, ist der Mensch zwar zu täuschen, das ist richtig, schon gar, solange er im Vereinzeolten gehalten bleibt. Und das reicht auch in der Regel, um grosso modo politsche Weichenstellungen, Einmalentscheidungen zu bewirken weil zu beeinflussen. Aber diese Möglichkeit ist zugleich ihr Ende.

Tatsächlich erhöhen solche Manipulationsvorgänge langfristig den Zustand der Menschen in Gesellschaften in Richtung "kritische Systeme", über die wir hier schon mehrfach gesprochen haben. Womit alle diese Sichtweisen nämlich nicht rechnen ist, daß der Mensch nicht nur in die Wahrheit eingebunden ist, ihr niemals entfliehen kann, sich also in jedem (!) einzelnen Fall der Wahrheit gegenübersieht (sich dessen aber deshalb schon kaum bewußt werden kann, weil es zu selbstverständlich, zu natürlich ist), sondern daß damit jedes bewußte Denken und Urteilen sich als gestaltetes Verhältnis zur Wahrheit erfahren wird. Von jedem Einzelnen, und in jedem Moment.

Der Manipulierte erlebt also einen inneren Widerspruch zu dem, was er über die Sinne wahrnimmt und zu dem sich sein innerstes, aber nicht oder nie ganz im Selbst geborgenes, dargestelltes Ich verhält (das heute ja so gerne und schon gar im Behaviorismus im Selbst aufgelöst, also völlig ins Historisch-Gesellschaftliche relativiert wird). Was ihm aber meist kaum oder gar nicht bewußt wird, schon gar nicht, wenn ihm die geeigneten Gedanken und Worte dafür fehlen. Etwa weil er "gebildet" ist ... denn niemand ist so leicht manipulierbar wie heute "Gebildete", Universitätsabsolventen, das Establishment im Grunde, das die Gruppe um jene Entourage erweitert, die aus denjenigen besteht, die "durch Zustimmung dazugehören" wollen, dort ihre gegebene (!) Identität beziehen und deshalb über Angst erpreßbar sind. niemand hat so viel Angst wie das Establishment, niemand kann diese Umstände aber so eloquent weglügen.

Man kann dem Menschen den Geist absprechen, wie es heute auch geschieht, aber das ändert nichts daran, daß jeder, ausschließlich jeder - denn das macht ihn ja erst dazu - Mensch eine Geistseele HAT. Und alles Sein drängt aus sich heraus zu einem Seienden, das ist sein zu Gott analoges Wesen, das ist aber wenn man es zu sehen in der Lage ist das Wesen aller Dinge überhaupt, also der Welt.

Was alle diese Manipulationsprozesse also vermögen ist zwar, daß sie das bewußte Gedanken- und Sprachbild, das Urteilsbild verschieben, verändern, aber es damit in ein Spannungsverhältnis zum in jedem Menschen niemals auszulöschenden Verhältnis zur Wahrheit selbst (zum Sein) setzen. Das erlebt der Mensch auch als Spannung. Vermag er es aber über sein bewußtes Gedanken- und Verhaltensrepertoire nicht aufzulösen, einfach weil er diese Gedanken nicht vorfindet, einfach weil er dieses Verhalten nicht zu haben wagt oder gar nicht mehr kennt, wird sein Spannungsverhäültnis zum irrationalen Motivator. Der Mensch kennt sich damit immer weniger, und verliert auf Sicht also seine Freiheit. Aber niemals den Geist, der nach Luft und Gestalt ringt, als Welt werden will. Und Geist braucht Wahrheit als Initial und Medium, also das, was ihn zur Gestalt ruft. Jede Lüge, jeder Irrtum ist Ungeistigkeit, Abfall von der eigenen Geistigkeit, der eigentichen Wirklichkeit des Menschen.

Diese Wirklichkeitserkenntnis und -entsprechung kann sich nur an einem Ort bilden, am einzigen Ort, wo sich diese Wahrnehmung herausbilden kann - dem ganz handfesten, realen Alltag. Und diese Wahrnehmung ist also de reigentliche Streitpunkt um den es bei Propaganda (als Manipulation) geht. Gerade medienaffine Menschen und bei dem als Gesellschaftssubjekte damit Gesellschaften - das "Allgemeine" als das Natürliche und damit Wahre - weisen ein graduell oft schon beträchtliche Interpretationsdominanz über das alltäglich Erlebte auf. Das heißt, daß das Wirkliche der Welt von den Menschen immer weniger aus eigener "ganzheitlicher" Anschauung stammt, sondern ein geglaubtes, angenommenes oder gar diktierte Wirkliche in der Wahrnehmung ist.

Dem hilft ein Gesellschaftssystem, das gerade die Kommunikation mit dem wirklich Wirklichen abfängt, etwa durch einen Sozialstaat, der mehr und mehr die Zusammenhänge zwischen eigenem Handeln und Sein und dem Begegnenden auseinanderreißt, sodaß das Wesen der Dinge die uns umgeben, die uns bestimmen, die uns ausmachen, die wir ausmachen kaum noch erkennbar sondern durch ein Ersatzbild bestimmt wird. Die Dinge sind dann buchstäblich nicht mehr die Dinge, die sie sind, sondern die die sie sein "sollen" oder "müßten" (weil ja "alle" es so sagen). Der Mensch wird "zweitwirklich", "pseudologisch", wie wir es an dieser Stelle bezeichnen. Sein Gedankenbild entspricht immer weniger jenen Grundzügen, die sich aus der eigenen sinnlich gestützten Wahrnehmung ergeben würde bzw. nach Wahrnehmung drängt.

Man kann das durch Beispiele illustrieren, wie wir sie alle kennen: Etwa wenn jemandem von einem Zweiten ein Tigerbaby als Katze eingeschoben wird, und er diesem glaubt, es sei eine Katze (die lediglich mehr wächst als andere), obwohl es für Außenstehende immer deutlicher wird, daß es ein Tiger sein muß. (Es geht hier nur um das metaphorische Schema, nicht um das konkrete Beispiel.) Das Wahrgenommene widerspricht hier also dem sinnlichen Datum. Nur Wahrheit könnte ihm diese "erklären", also das Wirkliche fassen. Das wird spätestens dann schlagend, wenn ihn der Tiger anfällt.

Aber es geht eben vor allem um das Schematische. Die Wirklichkeit ist selbst unsichtbar und deshalb "Schema", Metapher, Topos. Aus dem Alltäglichen heraus erst können sich dann jene Schemata bilden, die auch große Vorgänge erkennbar machen, also aus der Vereinzelung des "nur hier so und so" herausreißen. Damit werden auch Vorgänge prinzipiell erkennbar, die eigentlich den gegenständlichen Erfahrungshoriziont eines Menschen übersteigen. Man erkennt dann Lüge nicht, weil man den konkreten gelogenen Sachverhalt kennt, sondern an der Art wie diese gelogene Aussage auftritt. Dazu braucht es einen gefestigen, gesunden, sich allmählich quantitativ steigernden Wahrnehmungsaufbau an der Realität, den Medien - die nur als Referenzen auf Wirklichkeiten von Bedeutung sind (außer bei der Kunst) - am Anfang ganz, und auch später noch graduell nur stören können.

Das können letztlich nur Personen - als Gestalt! - leisten. Nur der solcherart Wirklichkeitsgeeichte dürfte (später, und in in sein Leben eingeordneten, diesem entsprechenden Maßen) Medien überhaupt konsumieren. Andernfalls entsteht immer mehr eine Zweitwelt, eine Zweitwirklichkeit, die seinem realen Leben "davonläuft", ihm voraus ist. Er denkt nicht "nach", läßt also in Muße sein Sprechen allmählich mit dem Erlebten Einheit finden, sondern er denkt "vor", im Extremfall (der nicht einmal mehr so selten ist, weil meist das was heute als "Bildung" bezeichnet wird genau diese Funktion der Selbst-Enteigentlichung erfüllt) NUR noch "vor". Er entortet sich also (denn das Prinzip des Wesens ist Ort, und damit das Prinzip des Erkennens), und denkt deshalb seinen Ort ebenfalls mit, weil ihm sonst der Bezug fehlte, den das Denken aus sich heraus braucht.

 
 
 Morgen Teil 3) Wer nicht in der Wahrheit denkt, 
denkt sich einen Wahrheitsort, um denken zu können. 
Er sucht sich also eine wahre Person.
+ Die Anmerkungen






*051216*