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Freitag, 26. Februar 2021

Das Wesen der Welt ist das Wunder

Es ist schon etwas Seltsames um uns Katholiken. Denn obzwar das Zentrum unseres geistigen Lebens, des Glaubens, des wahrhaftigen Für-wahr-Haltens, die reale, historische Erscheinung Gottes ist, neigen wir dazu, ein anderes historisches Fundament unseres Glaubens, die Bibel, zum bloßen allegorischen Bild abzuwerten. Oder - und das ist es meist sogar - die Berichte aus dem Alten Testament nicht gar so historisch zu nehmen, sie einfach und so irgendwie zu ignorieren. 

Aber das ist mehr als nur ein Fehler, es ist ein Verstoß gegen das Wesen unseres Glaubens selbst, der auf einer Weltsicht beruht und diese vermittelt, dergemäß das wahre Wesen der Welt und Wirklichkeit nicht einfach unsichtbar, sondern im Gegenteil - der innere Kern sämtlicher historischen Ereignisse ist. 

Der Kern unseres Alltags ist gewissermaßen das Stehen der Welt auf Schienen des Seins, und Geschichte ist überhaupt nur "Geschichte" (sonst nämlich Phantasie, oder bloßer Mythos, also eine Phantasie, um Realität als das Substrat der Geschichte zu erklären, obwohl man es nicht erklären kann, man kann es also nur "setzen", und dann blind glauben, was man "Fideismus" nennt), 

Nicht ein Blatt fällt vom Baum, ohne daß es in Gottes Willen (und bei "entgegnender Einmischung" durch einen gegen Gott gerichteten Willen zumindest seiner Zulassung) läge. Der sich in Naturgesetzen nur annäherungsweise ausdrückt (die ja auch nie mehr als eine Wahrscheinlichkeit bedeuten).
Im Wesen aller Dinge liegt sein Wille, und damit die Richtung, der Sinn von allem Einzelnen, das in ein unfaßbar Gigantisches Insgesamt eingebettet ist. Einem gewaltigen, uns Menschen nicht mehr durchschaubaren Zueinander einer Welt mit unendlichen Wirk- und Rückwirk-Faktoren. Deshalb ist so gut wie alles, was passiert, und entgegen dem "Wissenschaftswahn" keineswegs durchschaubar. 
Das glauben nur wir Heutigen, die von Geburt an dumm sind. Und dumm bleiben, weil wir anders als frühere Zeiten auch noch die Quelle aller Vernunft, das Licht Gottes, verweigern. 

Deshalb kam C. S. Lewis zu der Aussage, daß ein Wunder richtig verstanden eben genau das nicht ist, was immer wieder ausgesagt wird: Ein Verstoß gegen Naturgesetze. Vielmehr wird in ihm das Wesen des Wirklichen überhaupt erst sichtbar und erkennbar! Denn das Wesen der Welt ist ... ist das und ein Wunder. Nichts, was wir meinen, durch "physikalische", ach ja: "Wissenschaftliche Gesetze" erklären zu können - womit wir nur meinen, daß das Wesen der Welt OHNE deren Verankerung in einer unsichtbaren Wirklichkeit (einer materialistischen Aussage, der schon die Quantenphysik heftig widerspricht) ausreichte - ist wirklich rein weltimmanent zu erklären. Wir reden zwar viel darüber, aber "erklären" tun wir nichts damit. 

Das Wunder ist das Wesen der Welt

Wir schieben das Unerklärliche nur immer weiter zurück, wir verlegen den Anfang dieses niemals selbstbewegenden Rades der Realität (es ist immer von einem "gestern" angestoßen) nur weiter und weiter in ferne und noch fernere Vorvergangenheit hier, Zukunft dort. 

Wenn wir aber von der Wirklichkeit Gottes ausgehen, dann müssen wir auch von seiner absoluten Geschichtsmächtigkeit ausgehen. Auch jetzt, auch heute, auch in dieser Zeit. Weil immer. Dann ist die Wirklichkeit der Geschichte immer die Geschichte des Menschen mit Gott. Und zwar so handfest, so real, wie Realität und Geschichte überhaupt nur sein können.  

Deshalb wäre es auch albern so zu tun, als wäre man "erleichtert", findet man einmal für biblisches Geschehen "Beweise", daß es sich nicht einfach um Fiktionen gehandelt hat. Was die Überlieferung von Mensch zu Mensch, von Mann zu Mann, von Priester zu Priester, von Gläubigem zu Gläubigem, von Vater zu Vater, von Mutter zu Mutter weitergegeben hat, hat einen so realen Kern, daß wir zuerst davon ausgehen können, daß das Wörtliche stimmt, auch im Alten Testament. Und wenn wir in der handfesten Umwelt keine Beweise zu finden scheinen, dann ist es unser Versagen, nicht die Widerlegung einer biblischen Erzählung. Gott ist entweder geschichtsmächtig, oder er ist gar nicht, er ist nur eine Einbildung.

Ob im Alten, ob im Neuen Testament. Dessen neue Ebene der Geschichtswirksamkeit Gottes, die im Alten Testament noch deutlicher ein punktweises, fallweises Eingreifen war, im Gegensatz dazu ein fleischliches, ständiges Anwesendsein Gottes auf der Welt bedeutet. Eines Gottes, der mit uns den Weg durch die Welt zur Geschichte hin geht. 

Und so kann es nicht verwundern, was hier im wahrsten Sinne aufgetaucht ist. Wo hartnäckige und genaue Untersuchungen und Überlegungen zu einem verblüffenden Fund geführt haben. Der die Ereignisse des Exodus, auf dem auf eine Weise die Geschichte des Volkes Gottes (das einst die Juden waren, die dann zu Christen wurden; das Judentum der darauffolgenden "Juden" ist eine neue Religion, gegründet NACH dem Christentum) aufbauen, so dicht belegt, daß man berührt ist. Denn die zentrale Rolle der Geschichte des Exodus ist nur noch in der Eucharistie übertroffen. Als Geschichte der fleischlichen Realität Gottes. Als "Beweis" Gottes.

QR Film "Exodus"

Für diese Geschichte, die seit dreieinhalbtausend Jahren erzählt wird, gibt es so handfeste archäologische Belege, daß die eineinhalb Stunden Film, die diese Belege dokumentieren, jede Minute wert sind. Auch in ihrem dramaturgischen Aufbau, der als Katharsis scheinbar zu einer Ernüchterung führt, um dann ... ja, um dann ... warf er also doch Rosse, Reiter und Wagen der Ägypter ins Meer.

Sehe der Leser selbst. Da liegen sie.


*220221*