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Mittwoch, 18. Januar 2023

Feierabendplauderei

 Ein alter HUt, aber man sollte sich ab und an vor Augen führen, daß es ein Unfig ist sich die Geschichtseopochen, die zu aller meist Historiker erfunden haben, als je abgegrenzte, klare Phänomene vorzustellen. Vielmehr muß man Europas Vergangenheit als gigantisches Mosaik der unterschiedlichsten Epochen udn Zeitströmungen und Geisteserscheinungen sehen. Die auf allen möglichen Ebenen ineinander verwoben und verschachtelt waren. 

Wenn man dennoch von "Mittelalter" oder "Neuzeit" sprechen kann dann nur, wenn man vorAugen hat, daß sich diese Epochen als geistige Treibkerne begreifen muß. Die sich dann recht gut auf einen einzelnen Strang verdichten lassen. 

Der aber nicht "von unten heraus" entstanden ist, als "Graswurzelbewegung", sondern immer von oben her und aus den Gesetzen des Geistes stammt. WEnn man es so begreift, dann vermag man wirklich Epochen zu erkennen, auch wenn diese in der Realität kaum je als völlig eindeutige Kontur erkennbar geworden sind. Denn die Geschichte des Menschen tritt uns immer als Konglomerat entgegen. Dessen Konturen aber eben dort solche sind, wo sie Ideen als Ursache des Welthaften erkennen lassen.

Natürlich gab es deshalb ein Mittelalter, aber natürlich auch wieder keines, das ganz Europa geschlossen erfaßt hätte. Während es in vielen Landstrichen "reinstes Mittelalter" war, haben sich etwa in der Lombardei oder in der Rheinmündung schon im 11. Jahrhundert die Charakteristiken der Neutzeit entfaltet, dioe drei, vier Jahrhunderte später größte Teile Europas wie Fallobst einkassieren konnten. Der Kapitalismus der Gegenwart steht zu verblüffend großen Teilen auf Säulen, die durch alle diese Epochen durch ragen, und deren manche sogar schon in der Antike standen. 

Die Hochfinanz von Florenz im Jahre 2023 wurde vor Jahren untersucht. Sie beruft sich in 2/3 der Fälle auf Wurzeln im römischen Patriziat. Was uns das einmal mehr zeigt? Macht ist keine Frage augenblicklichen Reichtums. Sie ist eine Frage der Kraft eines Hauses, das völlig unabhängig von den Menschen, die es in gewissen Zeiträumen bewohnen, bestehen bleiben, weil trotz allem stets eines blieb: 

Es gab immer noch ausschlaggebende Kräfte, die dem Überleben des Hauses als jene Idee, jener Ethos, der als Idee über allen Zeiten bleibt, mehr Bedeutung gaben als zeitbedingten Ausschlägen. Sodaß sogar - und das ist vielleicht das Entscheidende - sogar Dürrephasen letztlich überstanden wurden. 

Aber Macht ist immer alt. Junge Macht hingegen immer Gewalt.

Auch haben nur jene Häuser überlebt, in denen WENN Frauen an ihre Spitze kamen, diese nur stellvertretend wirkten, bis der König wieder kommen würde. So bleibt das Prinzip der Einheit gewahrt, und die Kraft lebendig, die immer wieder alle in einem Hause Wohnenden dem Erhalt ihres eigenen Bodens dienen. Und dieses Prinzip ist geistig, niemals Blut.

Es zerbricht in dem Moment, wo die Köpfe eines Hauses einem neuen Herrn anhangen. Sie gleichen einer meutenden Besatzung, die das Schiff verläßt, und seine Planken, Takelagen und Kajüten der Errichtung eines neuen Schiffs zuführen. Auf dem dann Passagiere fahren, die unwissend meinen, es sei ja alles beim Alten, weil das Material der Einrichtung aus diesem stammt.

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Selten bleibt, daß eine Tochter dann doch dem Geist des Vaters treu bleibt, und diesem folgend das Haus von Anhängern fremder Götter säubert. Aber - es kommt manchmal vor. Und damit verknüpft sich sogar für uns Heutige Hoffnung. Weil wir uns hier der Natur der Frau versichert sein dürfen, in der sie gehorsam immer dem dient, der sie am stärksten "begattet" hat. Weil somit in ihr die Eigenkraft der Materia wirksam werden kann, die aus sich heraus weiß, was es zur Erfüllung seiner Natur zu tun hat.

Hut. Und - ab!

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Erstellung 08. Januar 2023 - Ein Beitrag zur