Was war das, was alles in der Neuzeit auf den Kopf gestellt hat?)
Bild: Wehranlage Landsberg am Lech - Aus romantischer Sicht eine wunderschöne Anlage. Und ich bin dort früher häufig gesessen und habe das herrliche Ambiente bei einer Zigarett und einem Kaffee genossen.
Aber man vergißt dabei, daß wir hier vor einer riesigen Maschine stehen, die die gesamte Soziologie einer Stadt mit großem Umfeld verändert und in den nunmehr abstrakten, monoton-mathematischen Rhythmus dieser Maschine gezwungen hat.
Niemals hätten die antiken Griechen so etwas zugelassen, denn nun war die Anbindung der Menschen nicht mehr die Götter, sondern eine abstrakte Mathematik, die die Menschen in diese Gleichförmigkeit und Götterferne niederzwang. Das - beginend mit der Uhr - ist der entscheidende Umbruch, der das Mittelalter beendete und die Menschen der Technik gemäß umzuformen begann.
Die Lech ist über diese mächtige Wehr aufgestaut, und versorgt nun über einen seitlich ausfließenden Kanal - im Bild gut erkennbar als Achse des Gewerbeviertels - ein bis heute aktives Industrie und Handwerksviertel mit der nötigen kinetischen Energie.
Aber die sozialen Konsequenzen daraus waren, daß derjenige, der NICHT in die industrielle Wirtschaft eingebunden war, um eine Überlebensmöglichkeit gebracht war: Für den früheren Fischreichtum der Lech, der viele ernähren konnte, war das das Ende. Damit wurde außerdem die später noch vergrößerte Spaltung der Gesellschaft in Landsberg in "Besitzende" und "von diesen Abhängige" maßgeblich vorbereitet.
Ab da mußten die Bürger auf alle Fälle Geld für andere Nahrungsmittel ausgeben. Was hier nur angedeutet sein soll, denn die Geschichte war natürlich komplizierter, soll einen prinzipiellen Vorgang symboliseren: Die Ende des Mittelalters beginnende Umgestaltung des Lebens in eine Maschine. die nicht dem Gemeinwohl dienen sollte, sondern spezifischen Interessen, die eine Umgestaltung des Lebens überhaupt durchgesetzt haben. In dem GELD der entscheidende Faktor war.)
Was aber ist diese entscheidende Umgestaltung des Lebens? Ein buchstäblicher Umsturz. Denn Technizismus - das Pferd der Neuzeit - als Lebensfeindlichbeginnt dort, wo ich nicht mehr von der aktuell gestellten Aufgabe her denke, die mir dsa Maß für mein Tun und meine Pflicht gibt. Sondern von meiner KAPAZITÄT her, die nun ... die mechanisch (im Uhrwerk) festgelegte ZEIT ist. ACHT STUNDEN.
Und in diesen acht Stunden überlege ich, wie ich mich in (meiner, der immer gleichen) Tätigkeit halte, um einen Ablauf so lange zu optimieren, bis die acht Stunden vorbei sind.
Die Mühle dreht sich dasnn nicht, weil gerade Getreide zu mahlen ist, sondern schreit nach mehr Getreide, weil sie sich länger dreht.
Und treibt plötzlich (z. B. über Preisgestaltung, Mengenrabsatte, usw. usf.) die Getreideproduzenten, bis die, die NICHT diesem endlosen Ablaufoptimierungsdruck folgen, ausscheiden, weil sie die neuen Bedingungen nicht mehr erfüllen können. ZB. zu teuer werden, weil "ihre" (wenigeren) STunde mehr kosten, und das Kilo Mehl am Makrt teurer machen als das der Produzenten, die ihre Getreideproduktion der Mühlenkapazität angepaßt haben. Und diese Umkehrung als NOtwendigkeit hat begonnen, als Maschinen gebsaut wurden, die so groß sind, daß sie Kapital brauchen, das mit Zinsen gemessen wird.
Als Kredit etwa. Sodaß das Kapital aus sich heraus in die Welt hinein zuu wirken beginnt, um diese ihren NOtwendigkeiten anzupassen: Die Zinsen laufen gleich -ob fünf oder fünftausend Kilo Getreide gemahlen werden. Nur ändert sich der Preis des Mehls.
______________________________________
Erstellung 07. Januar 2023 - Ein Beitrag zur