Mich wundert die eurphorische Reaktion mancher Leute, die ich eigentlich für sehr gescheit halte, daß sie nun wieder auf Twitter zugelassen sind. Und nun nageln sie täglich drei Botschaften an deren Verteiler. Aus einer Reaktion in einem Gespräch aber sehe ich noch klarer, daß Twitter nicht ein Kanal "offenen Informationsflusses" ist, sondern WIE JEDES MEDIUM eine eigene Wirklichkeit erzeugt. An deren Gestalt dann allemöglichen Seiten ihre Kräfte verwenden, um sie ihren Vorstellungen gemäß aussehen zu lassen.
Nie, wirlich nie fand ich mich durch Twitter-nachrichten aber "besser informiert". Wa sich auf Twitter las sagte mir nur, was jemand AUF TWITTER geäußert hatte. Das sonst aber keine Bedeutung hatte. Sondern nur davon lebte
Twitter berichtet, was auf Twitter steht. Es gründet somit einen eigenen weiteren Gesprächskreis, der dann irgendwo in der Landschaft des Lebens herumsteht. Twitter ist nicht wichtig, weil es Inhalte bietet, sondern weil es Inhalte auf Twitter bietet. Twitter hat Bedeutung, weil es Twitter ist. Twitter ist pure Tautologie, nahe am Selbstzweck.
Twitter ist einfach ein weiteres Plaudereckchen, das selbst aber ... IRGENWO, also an einem Punkt im Raum, STEHT. Und DAS läßt eine Aussage über seine Bedeutung treffen. Ein Vorgehen also, das für diese Epoche so bezeichnend ist: In der nichts besser wurde, ERSTMALS seit Menschengedenken, dafür alles ANDERS. Wir sind heute also immer ausscließlicher mit der Lösung von Problemen befaßt, die es nur gibt, WEIL wir sie zu lösen versuchen.
Damit wir uns recht verstehen: Nicht "weil es damit zusammenhängenge Probleme" gibt, nein. Sondern weil der (tatsächlich) wahnhafte Glaube, ein Problem zu lösen, DAS PROBLEM SELBST IST, das immer mehr Kräfte zu binden versucht, je mehr es ins Nichts steigt. Wie ein Morot, der nichts mehr antreibt, sondern sich selbst verzehrt, bis die Energie erschöpft weil er verschwunden, verbrannt ist.
Wir verbrennen uns ebenfalls selbst. Auch an Orten wie Twitter.
So nebenbei: Das ist auch eine Folge der Umlagerung der Leitpersonen (institutionalisierte Autorität) auf Frauen. Was eine Frucht der Taktik ist, Gesellschaften - uns - Kulturen - uns - auszuschalten. Denn Matriarchate (eigetlich ein psychologischer Zustand; historisch sind sie ohnehin nie wirklich nachzuweisen, sondern lediglich vom Zustand des Patriarchats her zuv erstehen) haben immer dieses Ende, sie sind selbst das Ende. Bachofen's Thesen über das Matriarchat als Ur- oder Erstzustand sind in mehreer Hinsicht schlichtweg falsch.
Alles in dieser Zeit dreht sich am Stand. Wird zur Ratte, die sich in den eigenen Schwanz zu beißen versucht. Bis hin zu realen"Lösungen" wie der Energiefrage gilt überall nur noch der Satz: "Man gönnt sich ja sonst nichts."Vermutlich noch nie in der Menschheitsgeschichte (ich jedenfalls finde keine Parallelen) hat sich eine ganze Kultur vollkommen ausgeklinkt aus der Wirklichkeit, und ist nur noch mit der eigenen Selbstreproduktion beschäftigt. Die Welt gehört aber längst anderen.
Alles Sprechen, alle Absonderung von Worten ist das Mitbauen an einem Gebäude, einer Gestalt. Die Frage bei Medien muß also sein, WO STEHT DIESER SCHREIN, in den jene und diese etwas einbringen, und an dem damit gebaut wird? Diese Frage beantwortet alleine fast alle wichtigen Fragen um die Medien. Es geht also nicht darum, WAS in einem Medium steht.
Das Medium selbst sagt also - das Medium sagt das! - WAS etwas ist, und liefert dann den Füllstoff für diese Aussage. Den kann man sich dann auf den Bauch schmieren.
Ohne den (verdammenswerten) Rationalismus und den Rattenschwanz an Annahmen über Mensch und Welt - alle falsch - gäbe es kein Twitter.
Wer bisher noch nicht verstandne hat, was Marshall McLuhan damit meinte, wenn er vor siebzig Jahren sagte "Das Medium ist die Botschaft" (und ich z. B. habe lange darüber nachgedacht, so einfach der Satz ausieht, er ist nicht so einfach zu verstehen, und ich habe ihn noch immer nicht GANZ verstanden.
Dabei war McLuhan Katholik. Und ich halte seit langem nur Katholiken für fähig, substantielle und begreifbare, vor allem sinnvolle Medienkritik zu formulieren, auch wen sich sonst noch so viele als "Medienkritiker" ausgeben und zwar viel reden, aber wenig sagen (Chomski).
Nur Katholiken haben die metaphysische Grundausstattung dafür zuu erkennen, was das geschieht - vielleicht wird es ihm nun leichter.
Die ganze Art des Agieren, alles Reagieren hat aber eine ganzh eigene Gesetzlichkeit, die NUR für Twitter gültig ist, nichts aber über desse Relevanz für das Denken der Zeit aussagt. Sodaßo z. B. der auf Twitter einen Vorteil hat, der am verbissensten (und somit höchst warhscheinlich sogar am fragwürdigsten) "seien Meinung" durch den Datenkanal preßt.
Ich habe seinerzeit nach wenigen Tagen (bin aber nach wie vor "registriert") Twitter ausgeblendet, und ignoriere es seit ein etlich Jahren. Ich habe gefunden, daß ich weder Neues erfahre, noch irgendetwas von Erhellungswert, sondern lauter Kindsköpfe, die um Meinungshoheit und Domination der anderen kämpfen. Üerall mit rein persnlichen Hintergründen. Wen soll das interessieren?
Und man KANN das Wichtigste nicht mit 140 Zeichen (oder so) ausdrücken. Die Geisteslandschaft wurde IMMER ruiniert, und unwiderbringlich zerstört, wenn jemnand begonnen hat, "alles einfacher zu sagen". SIEHE MARTIN LUTHER, der genau das gemacht hat: "Alles einfacher." Plötzlich konnte man auch ohne Geist, vor allem ohne Tugend (die wichtigste Bedingung, um denken zu können: Freiheit von Getriebenheit, also Begierde) alles "verstehen."
Wer aber den andern als Kontrahnt ausschalten, wer ihn somit geistig beherrschen will, der stachelt seine Begierden auf, und vernebelt ihm so das Gehirn. Die feindliche Fstung fällt somit von alleine.
(Siehe: Dir Rolle der Sexuellen Revolution bis zur Pornographie.Siehe die Taktiken der Werbung.Sieh: Die Strategien der Politik, aber auch der NGOs etc., die Menschen zu emotionalisieren oder nur die Menschen unter Druck durch Stress zu versetzen.)
Sogar die Bauern wurden plötzlich zu Theologen, war ja ganz einfach, nicht? Einfach? Simpel ist nicht einfach. Aber heute kritisiert ja auch jeder Dorfdepp die Kirche, und hat in Wahrheit von ihrer VErfatheit und Theologie keinen Funken von Ahnung. Er plappert nur die Twitterbotschaften heraus, auf die alle Medien sich versimpelt haben. Nicht einmnal dessen eingedenk, daß man bei jeder verbalen Äußerung eines Menschen höchst vorsichtig sein sollte, weil - wei ich immer sage - es doch höchst fragwürdig ist, was jemand sagt: Wer trägt sich schon auf der Zunge? WEr hat so klare Sittlichkeit, daß er in der Lage ist, über sich (!) völlig rational zu urteilen?
Antwort: Eigentlich niemand. Warum also auf sein Geplappere achten? Als unter Benedict die Kirche sihc auf Twitter eingelassen hat, war das ein Brandbeschleuniger für die ohnehin längst brennenden Tempel.
Siehe überhaupt den Erfolg der Protestanten, ob Husz, Luther, Calvin, Zwingli ... bei allen und überall, wo die eigentliche Geistes- und Denkarbeit kaum zu leisten oder schlicht "unbequem" war und den eigenen Interessen zuwiderstand.
Die haben angefangen, die Theologie auf Twitterformat zu quetschen, und plötzlich wurde es eine völlig andere Theologie, weil sie das Wesentliche nie verstanden hatten. Nun aberr machen sie das Nichtverstehen auch noch zur Kultur. Grotesk.
Verbeugung. Vorhang. Ab. Hut steht diesmal beim Ausgang rechts. Vigyazz lepcsö. Vorsicht Stufe.
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Erstellung 29. Dezember 2022 - Ein Beitrag zur