Dieses Blog durchsuchen

Sonntag, 8. Januar 2023

Zwischenräuspern

Was ich unlängst zu den Medien schrieb hat noch einen Aspeit, der das geheimnisvolle, aber so klar erkennbare Verhältnis von Zeitlosigkeit (Ewigkeit) und Medium trägt. Und das bezieht sich auf den Akt des Schreibens.

Wenn ich wie früher mit der Hadn geschrieben habe, konnte ich oft sofort auswenidg, was ich soeben geschrieben hatte. Das hat sich mit dem PC, dem Bildschirm, geändert. Nicht nur wegen des höheren Schreibtempos, sondern weil alles so wirkt, wirken die Sätze selbst wenn ich sie länger betrachte so flüchtig, daß ihnen das Gewicht fehlt, daß sie sich "einprägen". Ich vergesse sie, meist sogar augenblicklich, und weiß dann nicht mehr, daß ich sie geschrieben habe. Wie die wissen, die schon mit mir gearbeitet haben.

Dieses augenglickliche Vergesen habe ich schon oft von Schriftstellern gehört (oder gelesen.) Aber ich beginne zu glaube, daß das nicht eine natürlich Erscheinugn ist, die mit dem Herausstellen der Sätze zu tun hat, sondern eine Sache des Mediums ist, auf dem man schreibt.

Am Bildschirm bekommt der Text nie eine Gestalt! Denn in der Endlos-Weiterführung eines Textes (der Seitenumbruch geshcieh tja nachtrglich und als rein technischer Vorgang, den das Programm ohne mein Zutun macht) bleibt nichts vor mir , wenn ich es geschrieben habe. Es verschwindet sofort wieder. Dazu unterschätzt man, ich bin sicher, was es bedeutet, daß der TExt am Bildschirm in Wirklicheit die Illusion eines Textes ist. Denn die Zeichen die am Bildshcirm erscheinen, sind nie "da", sondern jedesist für sich ein kleiner Film eines ständig und blitzschnell auf- und abschwellenden (elektrischen) Impulses.

Am Bildschirm zu schrteiben ergibt ein völlig andere Schreiberfahrung. Die Sprache bleibt fluid, man weiß das auch, weiß daß man alles und in Sekunden ändern kann, und daß das Programm selber noch viel ändert. Der Zufreidenheitsaspekt bei der Handschrift, ja damit auch DAS WAS MAN SCHAFFT, ist wesentlich vollkommener. Am Bildschirm selbst kommt aber ein Text NIE zu Ende. Bildschirmtexte sind somit gar keine Sprache, sonder Vorstadien zur Sprache, 

Die extrem hohe Vergessensrate, die extrem niedrige Aufmerksamkeitsrate, die der Leser (wie Untersuchungen ergeben) aufbringt, liegt dort begründet. Auch das spricht für die Aussage, daß die Ntur des Internet niemals auf sich alleine zielt, sondern auf etwas außerhalb. Daß die Beschäftigugn mit dem Internet immer darauf ausgerihtet sien muß, sich irgendwo im realen Leben zu kondensieren, um dort Gestalt anzunehmen.

Das Geschriebene verändert sich demnach je nach Medium, mit dem man schreibt. Die Trennung von Form und Inhalt ist real also auch im Geistigen gar nicht möglich. Wie man sich also vorzustellen hätte, daß über das Intgernet "evangelisiert" oder "Botschaft verbreitet" werden sollte? Wo doch diese Botschaft gar nicht existiert, die es weiterzugeben gälte? Wo doch das, was verbreitet wird, etwas ganz anderes ist als die eigentliche Botschaft. Es wurde nämlich zur NEUEN, ANDEREN Botschaft.

Man schreibt also keine Texte im Internet. Man schreibt Internettexte. Nicht mehr, nicht weniger. Die eine ganz eigene Kategorie von Texten sind, und auch eine ganz andere Wirkweise aufweisen. Und selbst darin wieder unterteilt in die jeweiligen Formate. Twitter, Blog, Homepage, jeweils sogar noch "diese und jene", was es eben so gibt.

Kann aber die Botschaft Christi überhaupt anders (gewissermaßen niedertransformiert) "weitergegeben" werden? Denn - was gibt man dann weiter? Das Wort Gottes sicher nicht. Das hätte mir 2012 einfallen sollen, bei diesem Kongress im Vatikan. Vielleicht hätten sie meine damalige Kritik dann verstanden. Obwohl ich das nun doch bezweifle. Die "Verkündigung im Internet" ht eine ganz andere Kategorie an Menschen zur Trägerschaft, die außerhalb ihres Internetdenkens gsar nicht denken können und wollen.
Wer also ernsthaff "Mission im Netz" zum Ziel erklärt, müßte eigentlich in die Nähe der Geistesverstörtheit gerechnet werden. Genau das, was er aber vermitteln will, Glaube, katholischer Glaube, kennt er nicht. 
Denn der Kern des Katholizismus ließe sich mit einem einzigen Satz beschreiben:
Kann man die Wahrheit von ihrem Träger trennen? 
Kann man sie vom Träger trennen, ohne daß sie sich verändert? Wenn man diesen Satz bedenkt könnte einen der Eindruck überwältigen, da sich darin die gesamte Geistesgeschichte des Abendlandes, ja der Menschheit komprimiert. Sämtliche Religioen, sämtliche Weltanschauungen drehen sich um - möglicherweise NUR um - diesen einen Satz. 
Von dem aus die Linie schnurstracks zur Menschwerdung Gottes führt, dem ersten Quell des Christentums.
Aber man muß da gar nicht "fromm" denken. Daran wird es nur vielleicht greifbarer. Die rein weltlichen Dimensionen sind nciht weniger brisant! Denn was man ohnehin längst am "Internetlernen", an der "Schule auf Bildschirm" und was man sich da noch so einfallen läßt an Defiziten und Rätselhaftigkeiten feststellt, hat genau im Gesagte seine Ursachen.

Die "Schule im Netz" vermittelt nämlich nicht mehr "die" Bildung, sondern eine ganz andere, neue "Bildung". Nicht wegen der Inhalt, daran läßt sich die Gegenwartstrottelvereinigung ja so täuschen (im übrigen ist das schizoides Verhalten, nur nebenbei.) Der ausgebildete Schüler der Zukunft hat ein vollkommnen anderes Bildungsgerüst als die Vergangenheit kannte. Wie? Bildung wird "zum Verdunstungsnebel". Ich vermute stark: Vollkommen verblödete Generatioen werden nur noch dem Tun nach geformt. Aber vorhersehbar wird das Ergebnis von Bildungswegen (Schule) nicht mehr sein.

Rasch wieder ab. Vorhang. Hut steht am Bühnenrand.


______________________________________
Erstellung 30. Dezember 2022 - Ein Beitrag zur