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Mittwoch, 2. März 2011

Wiederholungen

Es gehört wohl zu den seltsamsten Einsichten, die man gewinnen muß, wenn das Lebensalter die nachfolgende Generation ins Erwachsenenalter treten sieht, also etwa 50, 60 Jahre erreicht hat: daß die Nachkommen dieselben Fehler, die man selber begangen hat, wiederholen. Manchmal vielleicht sogar noch schärfer, weil jede Generation auch die Irrwege der Vorväter auf eine bestimmte Weise noch ausgepräger zu wiederholen gezwungen scheint, weil die Welt mitwuchs, keinen "Bruch" kennt, der wirklichen "Neufanfang" möglich machen würde. Vielleicht aber liegt es auch nur in der Natur des Übertritts ins Erwachsenenalters, das - ohne wirklich darüber ein Urteil bilden zu können - die Väter abschneidet, ihre Stimmen zum Erlöschen bringt, weil sie endlich selbst sein muß, jedes Selbstsein aber auch den Horizont selbst bestimmt, an dem es Maß nimmt.

Deshalb kann aber auch eine Jugend verloren sein. 

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