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Mittwoch, 19. März 2014

Schon aus Denknotwendigkeit unmöglich

In einem Interview mit dem Schweizer Fernsehen hat Norbert Bolz den Begriff der "Nachhaltigkeit" für glatten Unsinn erklärt. Es sei schon aus systemtheoretischen Überlegungen eine zum Mythos verbrämte Dummheit zu meinen, es gäbe zwischen Mensch und Umwelt so etwas wie ein durch Maßnahmen oder gezieltes, geplantes Verhalten herbeiführbares "harmonisches Gleichgewicht". 

Stattdessen haben wir es hier mit jeweils hochkomplexen und hochkritischen Systemen zu tun, deren Aufeinanderwirken absolut unvorhersehbar ist. Schon aus diesem (kybernetischen) Blickwinkel heraus also ist der Glaube, man könnte Klima "ändern" (bzw. Klimawandel verändern, bremsen oder beschleunigen), oder gar gezielt steuern ("Na dann peilen wir mal nur 2,3 Grad Erderwärmung und 0,3 cm Meeresanstieg jährlich an ..."), blanker Unsinn. Und im übrigen unwissenschaftlich. Damit gar noch die Politik zu beauftragen muß zwangsläufig im Chaos enden.

Menschengerechtes Handeln kann eben nicht heißen, die großen Ganzen verändern zu wollen, sondern im Kleinen, Alltäglichen, aus eigener Warte und aus eigenem sittlichen Antrieb dem direkt Begegnenden heraus, das Richtige in der jedem erst damit angemessenen Dimension zu tun.

Im übrigen sagte Bolz etwas anderes ebenfalls sehr Richtiges: Es sei gar nicht die Politik, die political correctness (als Massenpsychose) umsetze oder verlange. Sie selbst sei von dieser zur Macht gewordenen Metaethik getrieben.

Die PC hat sich eben zu einer Dämonie der Gegenwart entwickelt, die alles unfrei und wirklichkeitsblind macht und in einer immer stärkeren Eigendynamik danach strebt, sich über alle und alles zu stülpen.




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