Die Frage müßte doch in
Wirklichkeit ganz anders lauten: Welche unterbewußten, chthonischen
Antriebe bewegen die Kämpfer gegen die Erderwärmung? Denn es ist mehr
als auffällig, daß der Umstieg zu "nachhaltigen Energiegewinnung" mit
einem von Jahr zu Jahr noch deutlicher gestiegenen Verbrauch an fossilen
Brennstoffen korreliert. Das thematisiert Hans-Ulrich Jörges, der das
im Juni stattgefunden habende Treffen der G7 zu Fragen des Klimawandels
bespricht. Und dabei zu dem Schluß kommt, daß die Politiker dort
allesamt glatt gelogen haben: Denn während sie vollmundig den Ausstieg
aus dem fossilen Zeitalter verkünden, treibt etwa die USA ihre Öl-, Gas-
und Kohleproduktion (samt Verbrauch) in nie gewesene Höhen.
Und dieser Ansatz ist es auch, der den VdZ zunehmend beschäftigt: Man will offenbar genau das Gegenteil von dem erreichen, was man vorgibt. Denn das ist das Ergebnis.
Denn
auch die deutsche "Energiewende", die ganz Europa mitzwingt, hat aus
selbst dem simpelsten Gemüt nachvollziehbaren Gründen genau die
gegenteiligen Effekte. Noch nie waren Kohle- und Atomkraftwerke -
europaweit gesehen - von so hoher Bedeutung. Nicht TROTZ, sondern WEGEN der Energiewende
als Umstieg auf "erneuerbare Energiequellen". Dazu kommt eine
Verwüstung deutscher Landschaft, wie sie die Menschheit noch nie gesehen
hat. Möge sich bitte der Leser diese kleine Photoshow zu Gemüte führen, und weitere Beispiele ließen sich in Massen anführen.
Wenn
auch das bloße Öffnen der Augen genügen würde, wenn man etwa durch das
nördliche Burgenland oder die norddeutschen Landschaften fährt, wo von
Landschaft oder Natur, oder Dächerlandschaften, wo von Kulturform gar
nicht mehr gesprochen werden kann, die zu reinen technischen
Nutz-Einrichtungen verkommen sind.
Könnte
es also sein, daß die Figur des Gesprochenen, die Sprechfiguren, die
unbewußte Auslagerung - in Stellvertreter- wie Sündenbockfunktion, in
jedem Fall: als Scheintheater - jenen Nebel bilden sollen, der
verhindern soll, wie Doderer es einmal ausdrückt, daß die Richtung aus
der das Geschützfeuer kommt erkannt werden soll? Ist nicht zumindest
einer der Gründe auch darin zu suchen, daß von einer Lösung "nur in
globalem Maßstab" gesprochen wird, weil die Wirklichkeitsnähe schon so
weit verloren ist, daß Folgen für die eigene Sittlichkeit - und nur
daraus ließe sich eine "Wende" konstruieren - auszuschließen sind, weil
sittliche, charakterliche Mühe, weil Rückbindung an die göttliche
Vorsehung durch Eintreten in Gottes Willen bedeuten würden, und NUR DIE
kann eine Veränderung bedeuten, NUR DIE kann die Welt verwandeln - von
wo das Wort "Wende" ja kommt? Reden nicht (und der VdZ kennt da einige
Fallbeispiele) die größten Wendepropheten längst davon, daß
individuelles Verhalten "gar nichts bringt", weil nur große, noch
größere, globale "Lösungen" (will heißen: per Gesetzen zwanghafte
Regelungen)
Das
Motiv der "ökologisch Bewegten" liegt, daran hat der VdZ keinen
Zweifel, NICHT in einer Liebe zur Natur, zum Wesen der Schöpfung, zum
Leben. Es liegt ganz, und zwar wirklich ganz woanders. Und das gilt es
zu sehen, und immer schärfer zu sehen. Das muß zu Wort kommen, um
gedacht zu werden. In neuen Ansätzen. Was heißt es, wenn man das
Geheimnis der Welt selbst zunehmend in Technikgerüste spannt, um es zu
beherrschen? Wut auf die Mutter? Verborgener Versuch, den Vater doch zum
Sieg zu führen? Sind solche Ansätze nicht weit vielversprechender, um
das Problem zu verstehen? Zumal der VdZ sofort, aus dem Stand, aus
Beobachtung heraus, der Behauptung zustimmen würde, daß die
Ökologiebewegten der Gegenwart durchweg aus einer familiären,
identitären Situation stammen, in der Entmännlichung, Kastration
herrscht, in der das Weib - durch funktionalisierte Moral, welche die
hierarchische Stellung des Mannes durch Universalisierung von Moral
aushebelt - herrscht.
Damit aber wehrlos gemacht, weil existentiell an diese Moral gebunden (die es sprachlich-gedanklich nicht mehr aufzulösen wagt, weil es sonst ins Nichts fiele), wendet sich die Wut gegen die Mutter - aber auf ganz andere Weise. Und richtet sich gegen das Wesensbild des Mütterlichen selbst, das im selben Atemzug, im Doppelschlag, auf ein Wesen zurückgestutzt werden soll. Dazu bietet die Natur perfektes Objekt.
Damit aber wehrlos gemacht, weil existentiell an diese Moral gebunden (die es sprachlich-gedanklich nicht mehr aufzulösen wagt, weil es sonst ins Nichts fiele), wendet sich die Wut gegen die Mutter - aber auf ganz andere Weise. Und richtet sich gegen das Wesensbild des Mütterlichen selbst, das im selben Atemzug, im Doppelschlag, auf ein Wesen zurückgestutzt werden soll. Dazu bietet die Natur perfektes Objekt.
Morgen Teil 2) Auf daß die Herdfeuer erlöschen
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