Wie aber wird dafür gesorgt, daß die Medien weltweit dieselben Berichte bringen? Was noch brisanter ist, zumalen alle sparen müssen. So sehr, daß im letzten Jahrzehnt weltweit die Redaktionen auf der Grundlage eines Konzepts drastisch reduziert wurden, das "Synergieeffekte" aufbaut und nutzt - oder nutzt, daß es je themenspezifische Redaktionsunternehmen gibt, die dann sämtliche Medien mit Berichten versorgen, die man nur noch übernehmen muß.
Manche Medien nennen das auch schlicht "Redaktions-Kooperationen", wie etwa die Medien des Styria-Raiffeisen-Komplexes in Österreich, wo vier Tageszeitungen - wer es beobachtet kann darüber schmunzeln - je terminlich abgestimmt (jede Zeitung hat ja ihren eigenen Schwerpunkt, je nach Leserschaft ...) allesamt dieselben Meldungen bringen, die den eigentlichen Kern des Mediums bilden. Drumherum gruppiert sich dann all das Nebensächliche, das das "individuelle Profil" ausmacht.
Oder internationale Themenredaktionen liefern. Wie jene, die nun weltweit mehr als 25 Verlagshäuser in ein Climate Publishers Network (CPN) angeschlossen hat. Sämtliche dieser (sämtlich linksorientierten) Medien, darunter der österreichische Standard, können hinkünftig nach Belieben redaktionelle Beiträge abrufen. Die natürlich allesamt nur höchstem wissenschaftlichem Standard genügen. Kostenlos. Denn die Urheberrechte sind durch großzügige (ungenannte) Sponsoren bereits entgolten. Der Leiter dieses Netzwerks taucht zufällig auch in einer anderen Meldung auf, in der er sich als von der UNO (der IPCC ist eine politischen Zwecken dienende UN-Einrichtung) abgesandter Medienfachmann für Klimafragen entpuppt. Zweck dieser Medienkooperation? Versorgung mit "frei zirkulierbaren" Berichten zur Vorbereitung der Klimakonferenz Ende November 2015 in Paris.
Entzückend übrigens die Erklärung des Standard, der seine leser darüber auch brav informierte: Ein globales Problem brauche eben auch globalen Informationsaustausch.
Entzückend übrigens die Erklärung des Standard, der seine leser darüber auch brav informierte: Ein globales Problem brauche eben auch globalen Informationsaustausch.
Der Leser von Welt darf sich also zukünftig über noch mehr kompetente Nachrichten freuen, und auf deren Relevanz umso mehr vertrauen, als der Konsens unter den Qualitätsblättern weltweit überwältigend ist. Wenn aber alle Medien einer Meinung sind - dann muß das doch stimmen? Und immerhin lesen ja auch Politiker Zeitungen, um zu erfahren, wie das Volk und die intellektuelle Elite des Landes, dem sie dient, denkt.
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