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Montag, 13. Februar 2017

Eine höhere Form des Christentums? (2)


Teil 2) Von Scorceses persönlichen Motiven, die so typisch sind





Es stellt deshalb nichts als eine Versuchung dar zu meinen, man müsse dem Christentum in seiner Effizienz etwas auf die Sprünge helfen. Selbst die Waffe in die Hand nehmen, selbst und außerhalb der Ordnungen für das Wohl der Menschen sorgen, um "das Leid der Menschheit" zu lindern. Man muß nur ein wenig den logos umprägen, schon hat man diese "höhere Form der Spiritualität" - außerhalb des logos.

Da kann dann schon mal 2+2 auch 5 ergeben, wie es jüngst ein "Papstvertrauter" verkündete. Eine Sichtweise, die sich in wahrlich erschreckender Weise heute verbreitet und ausgebreitet hat - eine Sichtweise, die ausschließlich in persönlicher Rechtfertigung begründet ist! Als Verzicht auf logos, der bestenfalls zur ergänzenden Brechstange wird, so man ihn brauchen kann.

Deshalb ist vor allem eines zu beobachten, immer schon wie heute in besonderem Maß, und bei allen diesen Weltrettern im ganz besonderes augenfälliger Weise: Sie beschäftigen sich nicht mit logos, mit Welt und Ordnung und Sinn, der logos kann nämlich schon einmal übertreten werden, wenn es um vorgebliches höheres Gut geht - Leidensabwehr und -vermeidung. Sie beschäftigen sich mit der Darstellung ihrer eigenen moralischen, geistigen und geistlichen Überlegenheit, mit einer Zelebration ihrer eigenen Gutheit und vorgeblichen Heiligkeit.

Und sieh da - es tut auch gar nichts mehr weh! Es ist die alte Gexchichte, die Geschichte der Inkarnation Gottes in Jesus Christus vom ersten Moment an: Gott kam in die Welt, aber die Menschen waren nicht zufrieden damit. Man hatte es sich anders vorgestellt. Jesus war nicht der erhoffte welthafte König David, der die politischen, sozialen Dinge in die Hand nahm und alles gut machte. Seine Botschaft war völlig anders. So einen Gott wollte man nicht. Und so einen Gott will man auch heute nicht. Man weiß selber besser, was "gut" ist. Jesus kann ja immer noch seine nette Rolle als Kreuzerl in der Ecke spielen. Daran ist absolut nichts Neues.

Schon gar nicht, wenn man den Hintergund des Filmemachers noch ein Stückchen weiter öffnet. Denn dann zeigt sich ein Martin Scorcese, der als Kind und Jugendlicher in der italiennischen Gemeinde in New York aufgewachsen ist. Nicht nur das, er war eifriger Minstrant, und wollte anschließend Priester, ja sogar, begeistert von den Missionaren in Afrika, Missionar bei den Jesuiten werden. Aber er scheiterte, ja er wurde sogar aus dem Jesuitenseminar entlassen. Man muß hier nicht mehr viel dazu sagen, um so den Film als sehr persönliche Abrechnung mit einer Mission zu erkennen, die ... eine neue Form einer Spirutalität als die höhere vorstellen möchte. Die den Verrat heiligt.









*090217*