Natürlich hat nun Europa, vor allem aber Deutschland ein Problem. Denn v. a. letzteres war seit 1945 ein Vasallenstaat der USA. Nun, mit Trump, scheint sich das mit einem Schlag zu ändern. Der bisherige Herr hat kein Interesse mehr an seiner Herrschaft. Was aber stellt sich nun heraus? Es gibt nichts an der Stelle dieses Untertanenverhältnisses! Deutschland stellt hingegen nun fest, daß ohne eine US-Herrschaft seine Außenpolitik ziel- und sinnlos wird. Insbesonders die Position gegen Rußland. Ja, plötzlich stellt sich heraus, daß die Außenpolitik Deutschlands sogar gegen die Interessen des eigenen Landes gerichtet, nur Erfüllungsgehilfe der US-Ambitionen war.
Ja mehr noch. Die NATO war eindeutig ein Verteidigungsbündnis gegen die frühere Sowjetunion bzw. dem von dieser angeführten Warschauer Pakt. Nun fehlt aber seit 1990/91 dieser Gegner. Das bedeutet nichts anderes als daß die NATO sinnlos geworden ist und aufgelöst hätte werden müssen. Das war nicht der Fall. Stattdessen hat sich die NATO jenen Feind wieder geschaffen,n den sie zuvor hatte - Rußland muß seither die Stelle füllen, die die kommunistische Sowjetunion mit deren Vasallenstaaten ausfüllte.
Also kämpft nun die europäische, vor allem aber die deutsche Politik mit einem schweren Glaubwürdigkeitsproblem NACH INNEN. Denn wie soll sie sich nun verhalten? ZUGEBEN, daß sie nur amerikanische Interessen erfüllte? Irritiert hält sie nun also an einer geopolitischen Prämisse fest, die schon lange, mit der Änderung der amerikanischen Außenpolitik aber überhaupt ihren Sinn verloren hat. Sie versucht sich, aus einer enormen Peinlichkeit zu retten, und beharrt auf einem Verteidigungsbündnis, dessen Feind es sich künstlich schaffen muß, um die eigene Unfähigkeit zu kaschieren - Rußland. Vor allem Angela Merkel hat nur noch getan, was man ihr angeschafft hat. Sonst wäre Deutschland nie in die absurde Lage gekommen, ein Land, das es notwendigst braucht und mit dem es sich hervorragend ergänzt - Rußland - plötzlich zum Feind zu erklären.
Aber nicht nur das: Die gesamte Nahost- und Nordafrika-Politik Europas ist ohne USA sinnlos, ja, ohne USA ist sie das, was sie immer war: Kontraproduktiv für Europa. Es war die USA und deren Interessen, die mit dem Fall Libyens und Syriens sogar noch die Migrationskrise für Europa regelrecht geschaffen haben. An welchem Chaos die europäischen Staaten sogar noch eifrig mitgewirkt haben.
Nun, ohne die USA, müßte Europa und insbesonders Deutschland seine Außenpolitik völlig auf den Kopf - oder besser: vom Kopf auf die Füße - stellen. Und das fällt sogar den Flaschen unter den Flaschen auf.
Dabei haben sie eine große und unverdiente Chance: Der Skandal ist nämlich zwar weit größer, als es der Öffentlichkeit noch bewußt ist. Aber JETZT, in diesem Zeitfenster veränderter US-Paradigmen, hätte Europa und Deutschland seine Jahrhundertchance. Bleibt zu hoffen, daß es sie erkennt und ergreift. Bleibt zu hoffe, daß sich die Persönlichkeiten finden, die endlich wieder, nach über 70 Jahren, europäische Politik machen und das tun, was dem tumben Volk seit 50 Jahren vollmundig versprochen wird, aber noch nie eingehalten wurde: Ein Europa mit Zukunft zu gestalten.
Dabei haben sie eine große und unverdiente Chance: Der Skandal ist nämlich zwar weit größer, als es der Öffentlichkeit noch bewußt ist. Aber JETZT, in diesem Zeitfenster veränderter US-Paradigmen, hätte Europa und Deutschland seine Jahrhundertchance. Bleibt zu hoffen, daß es sie erkennt und ergreift. Bleibt zu hoffe, daß sich die Persönlichkeiten finden, die endlich wieder, nach über 70 Jahren, europäische Politik machen und das tun, was dem tumben Volk seit 50 Jahren vollmundig versprochen wird, aber noch nie eingehalten wurde: Ein Europa mit Zukunft zu gestalten.
*240117*
