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Freitag, 3. Februar 2017

Wie man einem Volk den Glauben raubt

Der Vortrag von Mike Church ist nicht nur ein Beispiel eines amüsanten Redners, sondern er zeigt etwas Prinzipielles. Etwas, das heute schockieren könnte, wüßte man nicht um die Hintergründe Bescheid. Denn die öffentlichen Meinungen, die Geschichten, die in den Schulen oft seit Jahrhunderten kolportiert werden, sind oft so falsch, so offen erkennbare Propaganda, daß man sich nur wundert, daß sie sich so durchsetzen konnten. Church zeigt es hier am Beispiel der sogenannten "'Englischen Reformation" unter Heinrich VIII. Die eine von oben durch königlichen Willen druchgedrückter Glaubensraub war, sonst gar nichts, auch wenn sie den Leuten als Ergebnis einer von den obersten Kirchenrepräsentanten abgehaltenen Synode verkauft wurde. Sie war alles anders, sie war Entschluß "top down", von oben durchgedrückt.

Parallelen in der Vorgehensweise zu manchen Ereignissen der Gegenwart oder jüngeren Gegenwart sind natürlich rein zufällig. Aber es lohnt sich einmal anzuhören, was in dieser sogenannten "Reformation" historisch belegt und belegbar wirklich passiert ist. Binnen eineinhalb Generationen hat man ausgehend von der grotesk willkürlichen Veränderung der Liturgie eine Nation, die zuvor 1400 Jahre lang katholischer war als der Vatikan, der ganz Europa seine Bekehrung nach der Völkerwanderung verdankt, ihres Glaubens beraubt. Heute ist England (und Schottland) die vielleicht atheistischeste Kultur der Welt.

Wir sollten der Reformation dankbar sein, drückte es unlängst jemand aus, dessen Name hier tunlichst vermieden werden soll, weil über Dummheit und Niedrigkeit zu berichten einfach keine Freude macht. Ja, dankbar für eine Zerstörung, einen Raub, der beispiellos in der Geshichte ist. Nicht nur wegen der tatsächlichen historischen Vorgänge, sondern auch wegen der beispiellos gelungenen Geschichtsfälschung, die diesen Leuten gelang. Was schon deshalb keine geringe Rolle spielt, weil sich die Zerrüttung der europäischen Geisteswelt in hohem Maß der aus dieser "Reformation" hervorgegangenen Philosophie im 17. und 18. Jhd. verdankt.








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