Dieses Blog durchsuchen

Mittwoch, 8. Februar 2017

Trotz Busen großartig

Ersaufe der geneigte Leser nicht im Busen der Pianistin. Sondern genieße er das 2. Klavierkonzert von Rachmaninoff, zu dem der VdZ auch nichts zu sagen hat als daß er es seit je überaus liebt und daß es hier ganz anständig gebracht wird. Wenn man, wie gesagt, dem Busen der Interpretin nicht zu viel Augenmerk widmet.

Was das mit Frauen zu tun hat? Höre der Leser einmal genau. Es fehlt am Anfang ein letzer Funke an Spannung zwischen den Tönen, zwischen dem Dialog Orchester und Klavier. Genau das ist das Maß des schöpferischen Moments. Hier - knapp!

Aber - da. Manchmal erst kratzt Anna Fedorova noch daran, besonders am Beginn des 2. Satzes, in Responsium mit der wunderbaren Oboe, dem herrlichen Fagott, ohne das Rachmaninoffs Klavierkonzerte vermutlich überhaupt zusammenbrechen würden. Aber ab da wird es großartig. Endlich ohne viel Schmalz, glasklar peitschen einem die Klaviertöne um die Ohren. Bravo! Takt 247 überhaupt, phantastisch gesetzt, würde Graf Örösi sagen. Überwältigend, das Ende des 2 Satzes!

Und dann übernimmt Madame Fedorova aus der Ukraine endlich die Führung, wie es sich bei Rachmnaninoffs Klaviertrakturen gehört. Denn Rachmanninoff spielt mit der Klavierführung mit dem romantischen Hintergrund, von dem er sich zu lösen versucht.

Sein erstes Konzert in der Carnegie-Hall, kurz nach seiner Flucht aus dem bluterfossenen Rußland nach 1917, Rachmaninoffs Klavierkozert Nr. 3, eine bis heute legendäre Schallplattenaufnahme, kommentierte der bis dorthin völlig unbekannte Pianist Vladimir Horowitz so: "Das Orchester spielte furchtbar langsam, es war schrecklich. Da begann ich zu spielen, wie ich es glaubte Und ich war als erster fertig. Der Saal tobte."

Nun, hier werden beide gleichzeitig fertig.








*020117*