Die Aufregung um Rolf Peter Sieferle's posthum herausgegebenes Buch "Finis Germania" hat der VdZ nie nachvollziehen können. Schon deshalb, weil er es nicht für die große Offenbarung und Gegenwartserhellung hält, als die es fallweise dargestellt wird. Da hat er schon schärfere, tiefer gegründete Analysen gelesen als in diesem Büchlein, denen in seinen Augen eine wirkliche und ordnende, ausrichtende Mitte fehlt. Es bleibt damit eher polemischen Charakters. Das hat man alles schon woanders und besser gelesen.
Selbst wenn dem meisten dabei zuzustimmen ist, befremdet es dem VdZ gewaltig, daß mittlerweile jeder, der irgendwie irgendwann etwas Richtiges zur gegenwärtigen Politik sagt, diesem sofort die Krone des Zeitgeisterhellers und großen Denkers aufgedrückt wird. Das spricht nicht gerade für die Rechte, die doch in Anspruch nimmt, gegen die Unvernunft der Gegenwart anzutreten, aber den wirklich großen intellektuellen Wurf vermissen läßt.
Deshalb verschwimmen in der (gewiß berechtigten) Kritik an den Zuständen von heute auch linke und rechte Weltanschauung, die sich in Wahrheit doch widersprechen, ja wo die eine sogar noch größeres Chaos bedeuten würde, auf oft befremdlich undifferenzierte Weise, in welchem Sammelsurium nur das Motto zu zählen scheint: Hauptsache Kritik an manchen Phänomenen und Themen, dann ist alles gut, das einzig Einende ist die Kritik selbst. Wenn es das ist, ist auch die Ablehnung der homosexuellen Lebensweise oder "Ehe für alle" Einigungsindiz genug, um die Ablehnung des Islam als Kulturfeind zu rechtfertigen. Der große stabile, in sich ausgereifte, oder zumindest halbwegs widerspruchsfrei durchgedachte, von einem Ideal ausgehende Gegenentwurf läßt also leider bis heute auf sich warten. In praktisch allen Fällen hat das schlicht mit mangelnder Verwurzelung in jener Religion zu tun, die zu verteidigen aber so viele vorgeben - dem Katholizismus.
Selbst wenn dem meisten dabei zuzustimmen ist, befremdet es dem VdZ gewaltig, daß mittlerweile jeder, der irgendwie irgendwann etwas Richtiges zur gegenwärtigen Politik sagt, diesem sofort die Krone des Zeitgeisterhellers und großen Denkers aufgedrückt wird. Das spricht nicht gerade für die Rechte, die doch in Anspruch nimmt, gegen die Unvernunft der Gegenwart anzutreten, aber den wirklich großen intellektuellen Wurf vermissen läßt.
Deshalb verschwimmen in der (gewiß berechtigten) Kritik an den Zuständen von heute auch linke und rechte Weltanschauung, die sich in Wahrheit doch widersprechen, ja wo die eine sogar noch größeres Chaos bedeuten würde, auf oft befremdlich undifferenzierte Weise, in welchem Sammelsurium nur das Motto zu zählen scheint: Hauptsache Kritik an manchen Phänomenen und Themen, dann ist alles gut, das einzig Einende ist die Kritik selbst. Wenn es das ist, ist auch die Ablehnung der homosexuellen Lebensweise oder "Ehe für alle" Einigungsindiz genug, um die Ablehnung des Islam als Kulturfeind zu rechtfertigen. Der große stabile, in sich ausgereifte, oder zumindest halbwegs widerspruchsfrei durchgedachte, von einem Ideal ausgehende Gegenentwurf läßt also leider bis heute auf sich warten. In praktisch allen Fällen hat das schlicht mit mangelnder Verwurzelung in jener Religion zu tun, die zu verteidigen aber so viele vorgeben - dem Katholizismus.
Aber gut, das mögen andere anders sehen. Tatsache ist, daß der Mann, der sich im September vorigen Jahres selbst ums Leben brachte, von der deutschen Presse fast unisono und lächerlich verleumderisch als Rechtsradikaler und einfach pöhser Mensch beschimpft wurde. Schon deshalb ist das nicht gerade schön, weil eben der Autor nicht mehr am Leben ist, und sich damit nicht mehr zur Wehr setzen kann. Darin zeigte sich aber etwas Exemplarisches, und um das geht es wohl überhaupt in der Sache, ob so oder so, und gar nicht wirklich um das Buch oder die darin behandelten Inhalte. Denn manche die den von eigener Hand aus dem Leben geschiedenen Sieferle (die Gründe dafür sind fast gleichgültig; an sich selbst Hand zu legen genießt in den Augen des VdZ nur ganz ganz seltene Fälle von Akzeptanz, wo sie die Ehre wiederherstellen oder wahren, wie bei Oberst Redl, oder bei den unglücklichen Attentätern vom 20. Juli 1944 als ehrenvollem Ausweg) so zu beschädigen versuchten dürften es nicht einmal gelesen haben, sondern haben einfach das Urteil anderer übernommen und weitergesponnen.
Es geht eben darum, und das ist das Exemplarische, daß jeder, der mit der herrschenden Politik in Deutschland und Europa nicht einverstanden ist, als Rechtsradikaler verleumdet wird. Kritik wird damit großflächig niedergewalzt, und das Wesen der Medien ist nicht mehr, kritischen Ausgleich durch Treue zur Wahrheit zu bieten, die immer wieder und wieder angemeldet und im Tagesgeschehen je neu gesucht wird, sondern jede Kritik in einem kollektiven, wie zentralgesteurt wirkenden Reflex nieder zu machen. Damit haben sich die Leitmedien als Systemdiener zu erkennen gegeben, die nicht Teil des geistigen Raumes der Wahrheitsfindung sind, wie es ein Sprachraum sein muß (schon gar in einer Demokratie, wo er sogar funktional von entscheidender Bedeutung ist), sondern dienstbare Geister der Politik wurden und nicht mehr berichten, sondern Meinung, Stimmung und damit Wahlgeneigtheiten machen wollen. Wobei auch das eigentlich schon ein alter Hut ist, der niemanden mehr aufregt, so allbekannt ist das mittlerweile.
Es geht eben darum, und das ist das Exemplarische, daß jeder, der mit der herrschenden Politik in Deutschland und Europa nicht einverstanden ist, als Rechtsradikaler verleumdet wird. Kritik wird damit großflächig niedergewalzt, und das Wesen der Medien ist nicht mehr, kritischen Ausgleich durch Treue zur Wahrheit zu bieten, die immer wieder und wieder angemeldet und im Tagesgeschehen je neu gesucht wird, sondern jede Kritik in einem kollektiven, wie zentralgesteurt wirkenden Reflex nieder zu machen. Damit haben sich die Leitmedien als Systemdiener zu erkennen gegeben, die nicht Teil des geistigen Raumes der Wahrheitsfindung sind, wie es ein Sprachraum sein muß (schon gar in einer Demokratie, wo er sogar funktional von entscheidender Bedeutung ist), sondern dienstbare Geister der Politik wurden und nicht mehr berichten, sondern Meinung, Stimmung und damit Wahlgeneigtheiten machen wollen. Wobei auch das eigentlich schon ein alter Hut ist, der niemanden mehr aufregt, so allbekannt ist das mittlerweile.
Was alles speziell im Fall Sieferle noch einmal exemplarisch und auffällig wurde, und dennoch nicht verhindern konnte, daß das Büchlein, beim kleinen und ebenfalls als "rechtsradikal" suspekt gemachten Antaios-Verlag verlegt, die Spitze der Bestsellerliste in Deutschland erklomm. Was denn doch erstaunlich ist.
Dem hat sich deshalb vor kurzem die New York Times gewidmet, ein bekanntermaßen linksliberales (linkradikales zu schreiben wäre damit auch nicht ganz verkehrt) Blatt, das ja selber so seine Probleme mit der Gefährlichkeit der Wahrheit hat. Sie stellte erstaunt fest, daß trotz der kollektiven Bösmachung, ja Ächtung des Autors und seines Werkes dieses solche Verkaufserfolge erzielt hat.
Vielleicht also gerade WEGEN dieser bösartigen Verunglimpfung? Dann aber zeigte sich ein bemerkenswerter Umstand: Daß nämlich die deutschen Mainstreammedien ihre Deutungshoheit für die Bevölkerung und damit ihren direkten Einfluß nicht nur verloren haben, sondern daß sich offenbar die Deutschen sogar schon denken, daß wenn etwas von den Leitmedien so verunglimpft wird, das auf keinen Fall zutreffen kann, sondern im Gegenteil, interessante, anregende Lektüre verspricht, die auch mit Wahrheit etwas zu tun hat. In den Leitmedien also Wahrheit gar nicht mehr gesucht wird, sondern ohnehin angenommen wird, daß sie dieser eher die kalte Schulter zeigen.
Niemand nahm die massierte Warnung und das einhellig ablehnende Urteil der Medien ernst. Und das ist in den Augen der NYT das eigentlich Besorgniserregende an der Geschichte: Die deutsche Bevölkerung traut ihren Autoritäten nicht mehr. Deutschland nähert sich damit den Zuständen in den USA an, wo eine riesige unversöhnliche Kluft zwischen der Volksmeinung und den kolportierten Meinungen des Establishments herrscht.
Und das ist das Auffälligste an der Publikationsgeschichte um "Finis Germania" von Rolf Peter Sieferle, das auch die nicht so ganz überragende Qualität seines von seinen Erben veröffentlichen Werkes etwas vergessen macht. Da ist es nicht einmal verkehrt - weil auch das über das erwähnte Exemplarische etwas aussagt: Man nimmt mittlerweile in Deutschland nicht mehr für selbstverständlich an, daß Kritik überhaupt noch verlegt und kolportiert werden darf, und das hat mit dem kollektiven Gedächtnis zu tun: die Erinnerung ist sehr lebendig die sagt, daß es solche Situationen hier gibt weil gegeben hat, wiederholt, wo "der Autorität genehm" und "nicht genehm" eine entscheidende Rolle spielte - darauf hinzuweisen, daß es das Buch nach wie vor zu erwerben gibt. Wir wissen daß wir in einem Land, in einem Sprachraum leben, wo schon öfter einmal das wahre Problem für die Politik "das Volk" war. Und wir wissen uns mittlerweile auch so vom Establishment behandelt.
Der Historiker und Publizist Rolf Peter Sieferle hätte heute übrigens heute seinen 68. Geburtstag zu feiern. Gott möge seiner Seele gnädig sein.
Vielleicht also gerade WEGEN dieser bösartigen Verunglimpfung? Dann aber zeigte sich ein bemerkenswerter Umstand: Daß nämlich die deutschen Mainstreammedien ihre Deutungshoheit für die Bevölkerung und damit ihren direkten Einfluß nicht nur verloren haben, sondern daß sich offenbar die Deutschen sogar schon denken, daß wenn etwas von den Leitmedien so verunglimpft wird, das auf keinen Fall zutreffen kann, sondern im Gegenteil, interessante, anregende Lektüre verspricht, die auch mit Wahrheit etwas zu tun hat. In den Leitmedien also Wahrheit gar nicht mehr gesucht wird, sondern ohnehin angenommen wird, daß sie dieser eher die kalte Schulter zeigen.
Niemand nahm die massierte Warnung und das einhellig ablehnende Urteil der Medien ernst. Und das ist in den Augen der NYT das eigentlich Besorgniserregende an der Geschichte: Die deutsche Bevölkerung traut ihren Autoritäten nicht mehr. Deutschland nähert sich damit den Zuständen in den USA an, wo eine riesige unversöhnliche Kluft zwischen der Volksmeinung und den kolportierten Meinungen des Establishments herrscht.
Und das ist das Auffälligste an der Publikationsgeschichte um "Finis Germania" von Rolf Peter Sieferle, das auch die nicht so ganz überragende Qualität seines von seinen Erben veröffentlichen Werkes etwas vergessen macht. Da ist es nicht einmal verkehrt - weil auch das über das erwähnte Exemplarische etwas aussagt: Man nimmt mittlerweile in Deutschland nicht mehr für selbstverständlich an, daß Kritik überhaupt noch verlegt und kolportiert werden darf, und das hat mit dem kollektiven Gedächtnis zu tun: die Erinnerung ist sehr lebendig die sagt, daß es solche Situationen hier gibt weil gegeben hat, wiederholt, wo "der Autorität genehm" und "nicht genehm" eine entscheidende Rolle spielte - darauf hinzuweisen, daß es das Buch nach wie vor zu erwerben gibt. Wir wissen daß wir in einem Land, in einem Sprachraum leben, wo schon öfter einmal das wahre Problem für die Politik "das Volk" war. Und wir wissen uns mittlerweile auch so vom Establishment behandelt.
Der Historiker und Publizist Rolf Peter Sieferle hätte heute übrigens heute seinen 68. Geburtstag zu feiern. Gott möge seiner Seele gnädig sein.
*110717*