In einem flammenden Appell richtet sich der kanadische Psychiater und Dozent für Psychologie Jordan B. Peterson an die Konservativen, den Kampf mit der Postmoderne endlich aufzunehmen. Denn er ist nicht aussichtslos, im Gegenteil: Die jungen Menschen lechzen regelrecht nach einer Ethik der Verantwortung und positiver Weltgestaltung.
Der heute als Weltanschauung und Philosophie alles beherrschende Postmodernismus ist eine klare Ideologie des Nihilismus. Er ist purer Neo-Marxismus, der die Welt und damit alles an unserer gewachsenen Kultur ablehnt, bei allen Schwächen und Problemen ihr Positives nicht sehen will. Immerhin hat diese Kultur einen beispiellosen Wohlstand geschaffen.
Er sieht aber menschliche Gesellschaft (ja Welt überhaupt) als Kampffeld zwischen Reichen und Besitzlosen, zwischen Unterdrückern und Unterdrückten. Der logos, die Vernunftorientiertheit des Menschen, hat für ihn keine Bedeutung, weil ihm der Mensch nur Produkt seiner Umgebung ist. Deshalb ist auch jede Logik nur ein Werkzeug der "phal-logozentrischen" (J. Derrida) Unterdrücker, hat aber keine inhaltliche, absolute Relevanz. Weshalb es sogar notwendig ist, den Dialog, den Diskurs, die inhaltliche Auseinandersetzung zu verweigern.
Der logos-orientierte Mensch ist ihm eine Gefahr, und er soll deshalb auch nicht sprechen dürfen. Der Postmodernismus lehnt also den Individualismus ab. Auf dem aber das Abendland aufbaut, weil es auf dem logos aufbaut der jeden Menschen zumindest prinzipiell in die Lage versetzt, Wirklichkeit zu erkennen. Der Mensch wird nun vielmehr als bloßes Ergebnis seiner Gruppenzugehörigkeiten gesehen. Er hat keine Gegründetheit im allgemeinen logos mehr, das Wahrheitskonzept ist definitiv gefallen, Wahrheit ist nur noch Resultat des Machtkampfes.* Damit tauchen sogar ganz neue Konzepte des Rassismus auf, der sich im Wesentlichen gegen die "Vernünftigen" (=die phal-logische Machthaber) richtet.
Spätestens seit den 1990er Jahren hat diese Ideologie die Universitäten übernommen und mittlerweile restlos durchtränkt. Sie produzieren heute keine wissenschaftlich relevanten Arbeiten mehr, sondern ausschließlich Indoktrinationspapiere, in der sich ihre Hervorbringer gegenseitig bestätigen, die aber nach außen keinerlei Bedeutung mehr haben. Und sie leben dabei vom Mißbrauch reichlich vorhandener öffentlicher Gelder, mit denen sie diese Selbstreferentialität und Agitation finanzieren. Mittel, die gerade von jenen bereitgestellt werden, die sie ablehnen. Peterson fordert deshalb eine sofortige und deutliche Reduktion der öffentlichen Mittel für Universitäten, insbesonders für wissenschaftlich völlig irrelevant gewordene Fächer wie Gender-Studies, Ethnologie, Soziologie, Anthropologie und vor allem Pädagogik, die zu einem bloßen Werkzeug der Indoktrinierung geworden ist, die den frühest möglichen Zugriff auf die Kinder anstrebt.
Morgen Teil 2) Die elaborierte Fußnote*
*100617*