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Sonntag, 8. November 2020

Mächte über den Staaten

Tucker Carlson, einer der Starkommentatoren auf FoxNews, vergleicht das Vorgehen von Twitter, aber überhaupt der Mediengiganten, mit dem Vorgehen der chinesischen Behörden gegenüber unerwünschten Meldungen. Die Selbstherrlichkeit, die hier an den Tag gelegt wird, zeugt von einem Machtbewußtsein, das nur totalitäre Regime an den Tag legen.

Die Frage ist also gar nicht primär, ob es "der Staat" ist, der totalitär wurde. Vielmehr könnte  man den Eindruck gewinnen, daß es Mächte sind, konkret existierende Institutionen, Vereinigungen, Verbände, Konzerne, Einzelpersonen die durch ihr Kapital wirken, die so viel Einfluß auf die politischen Institutionen haben, daß sie den Staat (generell) und die Staaten (konkret) in ihrer Hand haben. 

Das demokratische Theater, das sogenannte öffentliche Leben und Geschehen, das wir tagtäglich vor unseren Augen abrollen sehen, könnte also nicht mehr sein als ein Puppenspiel, das der Ablenkung dient. Während die Medien - und die erwähnten Mächte - den Menschen die Illusion eintrichtern, sie hätten etwas zu sagen 

Etwa durch "Kommentarfunktionen" in der einen oder anderen Form, und damit sind auch "Alternativmedien" gemeint, die man zuläßt, denn das ist es ja, Blogs und deren Förderung (jeder solle doch bloggen, nicht wahr?), alles eben, wo man Dampf ablassen kann. Dazu gehört sogar ein "Meinungskampf" innerhalb dieser Medien, dazu gehören "Sperren", dazu gehört eine inszenierte "Zensur", erst die macht glaubwürdig, daß diese "Medien" eine Relevanz haben. 

Was natürlich gar nicht der Fall ist. Hauptsache aber, die Menschen glauben alle diese Scheinereignisse, die sich abspielen. Klima, Corona, Wirtschaftskrisen, Krankheiten, das Liebesleben und Sexgeschehen, Kunst und Unterhaltung, Wissenschaft und Bildung, Politik und Krieg - alles ist enteigentlicht, alles ist trocken und leere Hülle geworden.

Der VdZ sieht keinen "tiefen Staat" als das wahre Übel. Auch das ist ein überholtes Konzept der 1960er bis 1990er Jahre. Die neuen Mächte brauchen die offiziellen Institutionen gar nicht mehr. Sie lassen dieses ganze Staatstheater nur noch zu, um die Menschen in einer Art Sandkasten ihr Spiel spielen zu lassen. 

Was aber alles wirklich bewegt hat alles längst umfaßt, nicht "durchdrungen." Es spielt damit. Es bewegt eine Geschehenslinie, die sich vom offiziellen Leben in Gesellschaften, wie es uns zuvor immer als solches erschien, längst abgespalten haben. Und die Substanz ernten, die natürlich aus dieser menschlichen Sphäre stammt, und nur von dort gewonnen weil gemolken werden kann.

Wie ist so etwas möglich? Es ist möglich, weil wir alle, wirklich alle in dieser westizistischen Kultur zu einer Entfremdung von uns selbst und damit von der Wirklichkeit ge- und verführt worden sind. Und uns dazu verführen haben lassen. Wir haben angebissen! 

Deshalb ist eine Heilung von dieser wahrlich satanischen Krankheit nur über den Einzelnen möglich. Nicht über eine Bewegung, nicht über eine Partei, nicht über Bewegungen, nicht über Demonstrationen und "Straßenprotesten". Alles das sind Institutionen des Scheintheaters. 

Heilung ist nur über den je nur individuell möglichen Prozeß der Rückanbindung an die Wirklichkeit möglich. Und das ist ein mühsamer, für das Seelenleben wahrlich mühsamer und quälender Prozeß, da mache sich niemand eine Illusion. Die Illusion, daß dieses Zurück zur Wirklichkeit ohne Leid und Kreuz möglich wäre. 
Zumal nur über das Sterben das Tor zur Wirklichkeit aufgestoßen wird, über das das Licht der Welt, das die Welt ist und schafft und belebt, eintreten kann. Wenn es denn das möchte und uns somit Leben schenkt. Fern jeder Methode, fern jeder Machbarkeit, fern jeder Habhaftwerdung - reines Geschenk und reine Gnade.

Erst dann, erst dort, bekleidet mit der Rüstung des Lichts, können wir hinaustreten in diese Sphäre des wirklich Wirklichen. Und gegen jene Mächte stehen und kämpfen, die die Welt wirklich bewegen. Mit der Gewißheit, daß wir siegen werden. Weil unsere Waffe die des bereits gewissen weil bereits geleisteten Sieges ist.