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Donnerstag, 24. Dezember 2020

Im Erzählen sind wir

Und während die Zeit verstreicht, das Christkind den Baum aufputzt, und durch die Fenster die Engerl ein- und ausfliegen, sodaß aus allen diesen Gründen alleine schon die Tür zum Wohnzimmer recht fest geschlossen bleiben muß, muß mit Erzählen die Zeit verstreichen. Das die Aufmerksamkeit wenigstens so halbwegs bindet, das Äuglein höchstens mal ab und zu abschweift. 

Es ist das Erinnern, das Gegenwart erst schafft. Weil wir im Erinnern jene schöpferische Kraft aufrufen, aus der wir rund ums Unsichtbare des Wirklichen das spinnen, was Welt ist.

Also ist es das Erzählen, das uns nicht nur als Kinder vorkam, als sei es der Zeit enthoben - und damit gegenwärtig - sodaß jedes Ende einer Geschichte wie eine Überraschung, wie ein Schock daherkam, sondern es ist das Erzählen, das den Festen der höchsten Wirklichkeit, wie sie im Weihnachtsfest vor uns stehen, ihre Zeitlosigkeit gibt. Was immer wirklich sein will, muß deshalb erzählt sein. (Und unser Leben und Gegenwärtigsein als Mensch muß eine Erzählung sein, sonst ist es nicht. 

Eine Erzählung, die wir dem Jesuskind vortragen.



*231220*