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Montag, 11. Januar 2021

Ohne Unterhosen, und merkt es nicht

Wer Ohren und Augen hat, der hört und sieht. Auch in diesem Interview, das Fellner LIVE! am 5. Jänner 2021 mit dem Parteisekretär der FPÖ führte. Und das den Rahmen der FPÖ gebraucht hat, um auf Youtube zu erscheinen. Vielleicht ist den Verantwortliche(re)n des Fellner-TV-Senders doch etwas aufgefallen. Was nicht schwer wäre, denn zu sehr drängt Herbert Kickl mit respektgebietender Brillanz, die man ihm auch als Liberalen frank zugestehen muß, den Sohn des Herausgebers und Gründers der ÖSTERREICH-Zeitung ins Eck. Die (wie 60 Prozent des Landes, durch Corona aber nun rasant steigend) am Tropf jener Politik hängt, die sie kritisieren soll.*

Was auch im Falle der Impfung "gegen" Covid19 (Corona) zu einer ebenso offenen wie subtilen Propaganda für diesem politischen Hazard führt, dem Kickl mit sehr punktgenauen Argumenten durchleuchtet. Was dem jungen Redakteur nicht einmal aufzufallen scheint ist, daß er nicht nur bis auf die Unterhosen (und weiter) ausgezogen wird, sondern in seinem Agieren wie ein gehirngewaschenes Aufziehmännchen wirkt. Dem mehr als populistische Standardformulierungen, wie sie derzeit üblich sind, nicht mehr über die Lippen kommen. 

Was natürlich schade ist, denn es hätte sich ein spannendes Gespräch entwickeln können. So bleibt es bei einer Parteiungsschlacht, wo die einen mauern, um die anderen abzuwehren, sodaß jede Türöffnung bei den Verteidigern als Existenzbedrohung behandelt wird. Aber man erwartet von den Medien ohnehin nichts mehr. Jedenfalls war Kickl so sehr wie kaum noch (und das will beim sogenannten "Thinktank und Terrier" der Freiheitlichen Partei etwas heißen) bereit, das Visier für den Schwertkampf zu öffnen, und das ist mutig und schätzenswert. Schlag auf Schlag folgen und treffen seine Argumente. 

Wenngleich das alles zu spät kommt, es rettet den Freund nicht mehr. Noch dazu war der Elfmeter aufgelegt. Aber es hätte eine Opposition gebraucht, die solche Vorgangsweise bereits vor einem Jahr (!) hätte tun sollen. Der Leser möge nachschlagen, der VdZ hat exakt vorhergesagt, was nun folgen wird. 

Aber immer noch ist das Bekenntnis halbherzig, und die FPÖ, die als einzige Oppositionspartei in Österreichs Landschaft übrig blieb, erfüllt ihre Aufgabe immer noch mit Vorsicht und Zaudern. Die Aussage Kickls, die FPÖ hätte "von Anfang an" gewarnt, ist deshalb um einige Stufen zu hoch angesetzt. 

Leider hat man viel zu lange zugewartet, und damit viele im Stich gelassen und der sozialen Ächtung ausgesetzt, denen von Anfang an das Offensichtliche klar war: Daß es sich hier um die Hysterie eines in sich kollabierenden "Denkapparates" handelt. Der einen (meinetwegen, aber das läßt sich über viele "Viren" sagen) an sich "unproblematischen" Virus zu einer Pandemie hochgeredet hat. Aber sie standen einer Mauer aus autoritativen Behauptungen gegenüber, der standzuhalten ohne in Fanatismen oder Paranoia zu verfallen eine hohe sittliche Leistung ist. 

In einer fatalen Eigendynamik der Ablaufoptimierung folgte aber nun, genau mit dieser Öffentlichkeit, genau über und durch die öffentlichen Institutionen, was wir derzeit erleben: Gott überließ uns unserem eigenen, nur uns selbst zu verdankenden Denken und Tun. 

Das hat zu jenem Atombombeneffekt geführt, der wie in Erfüllung einer dunkelen, der Verzweiflung entstammenden Todes- und besonders den Westen (als eigentliches Abendland) kennzeichnenden Apokalypsen-Sehnsucht die abendländische Kultur ausgerottet hat. Denn das ist es, was man mit dem Zerschlagen der Lebensabläufe, die nur aus der kulturellen (also der eigentlich menschlichen und durch die Kultur humanisierenden) Kraft leben und damit sind, bewirkt. Aber verdummt-rationalisierten, pseudologischen Generationen nicht mehr bekannt ist. Denen schon als Grunddefekt die Ehrfurcht vor dem Daseienden in seiner Komplexität fehlt.

Aber in ALLEDEM haben die Medien ebenfalls einen mehr als einen gemessenen Anteil. Worin die Erklärung für das nahezu gelähmt wirkende Verhalten des jungen Fellner in diesem Interview liegt: Schuld macht blind. Weshalb auch dieses Medium - wie alle Medien - von einer allfälligen Abrechnung, die Kickl in Form eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses "nach Beendigung der Pandemie" fordert, nicht ausgenommen werden darf.


*Siehe dieser Hinweis auf die atemberaubenden Geldsummen, die nicht nur über "demokratiepo
litische/-fördernde Notwendigkeiten", das heißt Subventionen, sondern (viel eleganter) über "Kooperationen" in jüngster Zeit aus dem Kanzleramt geflossen sind. Und im ersten Halbjahr Regierung Kurz 2020 um 353 Prozent gestiegen sind. Die Medien danken es, als Mittäter beim Kesseltreiben, das gegen "Corona-Leugner", "Aluhutträger", "Rechtsextreme" und "Impfgegner" - ohnehin alle ein- und dieselben - veranstaltet wird. 

Pikantes Detail: Noch vor einem Jahr hatte die seit Jahresbeginn 2020 an der Regierung in Österreich beteiligte Partei der Grünen in der Person ihres Führers Werner Kogler lauthals verkündet, daß solche "Förderungen" als direkte Einflußnahmen der Politik auf die Medien zu betrachten und deshalb abzustellen seien. 

Solche "demokratiefördernden Maßnahmen" waren vor einem Jahr also noch schädlich für die Demokratie. Aber mittlerweile hat sich diese Einschätzung wohl geändert - wie immer und überall sind die Grünen, sobald sie am Trog sitzen, perplex, wie komplex die Politik wirklich ist. Und werden binnen kürzester Zeit zu den emphatischesten Ablaufoptimierern. Mittlerweile ist sogar schon das Wort "Kritiker" Kriterium und Pejorativ der "gerechten Forderung" nach Ausschließung von zentralen sozialen Prozessen, wenn nicht ... mehr.

*080121*