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Mittwoch, 28. April 2021

Als die Lebens(t)räume billig wurden (3)

 Teil 3) Anmerkungen zum Kommunismus als Grundhaltung des westlichen Menschen und zur Frage, und warum die Erfindung der Perspektive in der Malerei einem Impfen gegen Krankheiten analog ist.


*Es ist egal, welchen Begriff man dafür verwendet - Marxismus, Sozialismus, Kommunismus, Sozialstaat (wie den unseren) als Lebensform, die dazu führt bzw. diesen Hintergrund hat. Alles das hat jene Ideologie als Basis, die mit einem alle Bereiche umfassenden Weltbild in den 1970er Jahren durch politische Intention von sozialistischen Parteien entfesselt worden sind. Parteien, die sich spätestens ab dem vorgeblichen Zusammenbruch der Systeme in Osteuropa in den Jahren 1989/90 sozialDEMOKRATISCH nannten. Um ihr eigentliches, nie verändertes Ziel zu verbergen. 

Noch das Grundsatzprogramm der österreichischen Partei SPÖ, das im Jahre 1978 neu gefaßt und den Anforderungen der Zeit angepaßt wurde (sic!) wurde, sprach ungeschminkt auf der ersten Seite von der marxistischen ideologischen Grundlage und deren Utopie als gesellschaftspolitischem Ziel, auf welchem allem die SPÖ geistig stünde. Und sie hat es im Sozialstaat, der als Reaktion auf die 68er-Bewegungen flächendeckend und widerstandslos im westlichen Europa eingeführt (man müßte es eigentlich "untergejubelt" nennen) werden konnte, tatsächlich realisiert. 

Fast sämtliche bürgerliche Parteien schwiegen dazu, erkannten bis auf wenige Einzelfiguren (Franz-Josef Strauß war einer davon) nicht, was geschah, und ließen zu, daß sämtliche gesellschaftspolitische Bereiche rot eingefärbt wurden. Bis auch die geistige Basis ihrer eigenen Jugend, durch Schulen und Universitäten aufgeweicht und umgebaut, links war. Das war die Geburtsstunde der Grünen, die lange Zeit die marxistische Speerspitze in unseren Ländern waren.

**Als der VdZ bei einem Berlin-Flug erstmals den Norden Wiens samt angrenzendem Niederösterreich als Passagier einer Linienmaschine überflog und aus dem Fenster blickte, war er sprachlos. Denn aus dieser Perspektive sah man, daß nicht nur riesige Landflächen mittlerweile durch Einfamilienhaussiedlungen gestaltet waren, sondern daß fast jedes dieser Häuser ein in der Sonne hellblau blinkendes Swimming Pool im Garten hatte. Wirklich - fast jedes.

³Wo, wann ist dieser Höhepunkt? Nicht überall gleich, ist der Gipfel der abendländischen Kultur im 10., meist aber im 11. und 12. Jahrhundert erreicht. Seither können wir uns nur noch gegen den Niedergang stemmen, seither schwindet Verwurzelung und Halt in der Kultur selbst, seither müssen wir von Generation zu Generation neu überlegen, welche Positionen aufgegeben und aufzugeben sind, um in Realismus das noch Gebliebene zu nähren, das bereits Fehlende zu substituieren und dessen phantomschmerzartige Bindungskräfte zu überwinden, neu zum nie starren Idealbild des Ganzen als Zielpunkt der Selbsttranszendenz zu finden.

Ab den 13. Jahrhundert (und vor allem dort, im "langen 13. Jahrhundert" als eine Zeit, in der in einem Gesamtbeben alles anfing, sich aufzulösen) begann der Stein des Sisyphos wieder abwärts zu rollen. Erst langsam, dann immer schneller. Bis er die lange Strecke von Scheinkultur in Renaissance und Barock (auch da war die Bauweise bereits billig und nicht mehr auf ewiges Sein ausgerichtet, sondern nur noch auf dessen Illusion) genommen hatte, um nach dem erfolglosen Restaurationsversuch der Romantik im 19. Jahrhundert volle Fahrt aufzunehmen.

In den Bildwerken und Bauten ab der Renaissance wird schon erkennbar, wie die Hauptquellen menschlichen Weltverortens und der Transzendenz von Felsen des Seins zu leichtfüßigen Lieferanten von Illusion wurden. Gucke der Leser etwa auf die Entstehung der Perspektive. Mit der eine Scheinwelt in die bildende Kunst einzog, die durch die "bequemere Art" den eigentlichen Akt des Betrachtens vom Betrachter ablöste. Denn Sehen ist eine Leistung des Sehenden, und ein Bild entsteht im Betrachter. Das Bild ist deshalb nur "Erinnerung", symbolischer Verweis auf die Landschaft des Wirklichen. Diesen schöpferischen Akt, den das Sehen somit ist, mußte (und sogar konnte) nun der Betrachter nicht mehr leisten. Seine schöpferische Kraft begann zu erlahmen.

Aber das geschah mit dieser Verdrängung auch von anderer Seite her. Damit einher geht die Implantierung von (buchstäblich) fertigen Weltbildern, wie es der Bildkünstler und vor allem dessen Auftraggeber als gesollt ansehen. Und mit dem Werk als allgemein vorherrschend begehrten Bildes, also als Autorität. 

Mit der Perspektive im Bild zog ein Vorgang analog dem Vorgang bei der Impfung³ in das eigentlich Geistige ein, und das war das fertig gelieferte Bild als Quelle dessen, worauf der Mensch sich transzendiert. Welt wird zum starren Interpretat und damit zur Ideologie. Denn nun wird geliefert und ersetzt, was eine vom Menschen zu erbringende Eigenleistung wäre. Womit die Kraft (Laster) und Motivation (Acedia) erlahmt, sich auf das Risiko des schöpferischen Moments einzulassen.

³Wenn auch die Impfung prinzipiell ein Problem ist, so nicht mehr als so vieles, das auf die erbsündliche Gefallenheit und Neigung des Menschen Bezug nimmt. Es kann Teil des sogenannten "katholischen Realismus" sein, sich impfen zu lassen! Weil die Schwäche zur Kenntnis genommen wird, und man sich impfen läßt. Etwa gegen das Bakterium, das Gehirnhautentzündung (Meningitis) aktiv erregen kann, fährt man als Europäer nach Afrika in den sogenannten Meningitis-Gürtel um den Äquator. Dann kann das anzuraten sein. Wobei man bei Reisen - endlich! und gegen diesen krankhaften Reisewahn gesagt, der uns beherrscht! - überlegen lernen muß, ob eine Reise und ob ein Besuch bei diesem und jenem Ziel tatsächlich angebracht und im Rahmen eines individuellen Lebenshorizont sinnvoll ist. 

Das muß jeder und im Einzelfall FÜR SICH (oder für die ihm Schutzbefohlenen) entscheiden. Das heißt, daß Impfen nicht in jedem Fall abgelehnt werden sollte, daß aber die Auswahl einer Impfung genau überlegt und verantwortlich entschieden werden muß, weil sie in jedem Fall schwerwiegende Folgen hat. Die noch dazu bei jedem Menschen anders liegen.
In jedem Fall abzulehnen ist Impfung aber bei Befohlenheit bzw. bei Maßnahmen, die aus statistischer Abwägung von "Krankheitsfolgen" gegen "Impfschäden" angeordnet werden. 

***Man denke nur an den Wärmeinseleffekt, der ausschließlich auf die Art zurückzuführen ist, wie wir unsere engste Lebenswelt (und: als begrenzten Raum) gestalten. Aus dem die Dummheit eine "Erwärmung des Planeten Erde" ableitet. Genauso gut könnte man die Erhöhung des Durchschnitts der Zimmertemperatur davon und dann ableiten, wenn man den Rauminhalt des Backrohrs zur Zimmerluft rechnet, während Oma ihren Gugelhupf bäckt. Und aus der Tatsache, daß ein moderner Gaggenau leicht 220 Grad dauerhaft schafft, während der Feuerherd der Oma vor 100 Jahren gerade mal 170 Grad im Schnitt brachte (etwas mehr, wenn die Küchentür zu blieb), aus den gleichgebliebenen Bezugsgrößen den wissenschaftlich nachgewiesenen Befund einer Klimaerwärmung verkünden. 

****Der VdZ nimmt kein Blatt vor den Mund. Er nennt das, was im Namen der Weltrettung als Klimapanik oder Corona-Seuche die Welt in ihre Fäuste spannen will, Raubzüge. Bei denen einige die Substanz, die andere geschaffen haben und noch schaffen (was ohnehin immer weniger sind, weil immer mehr auch zu den Gewinnern gehören und Beute machen wollen, so lange es noch geht), auf ihr Konto umbuchen und durch Wälle von Schutzkräften absichern wollen.


*060421*