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Mittwoch, 14. April 2021

Mit einem Blick erkannt

Es sind nicht die Merkmale, von denen eine Wesenserkenntnis abhängt, sondern es ist umgekehrt. Und die Merkmale wiederum können nicht nur als Defizit (oder vollkommener Ausdruck) wahrgenommen werden, sondern sie werden wahrgenommen, weil die intuitive Erkenntnis, die auf das Personsganze geht, der Teilerkenntnis nicht nur quantitativ, sondern in der Dimension weit vorausgeht. Das schreibt Hans-Eduard Hengstenberg dazu in seinem Aufsatz "Erkenntnis als Urphänomen". Worin er zeigt, daß der Erkenntnis jene Unhinterfragbarkeit vorausgeht, die auch anderes kennzeichnet, wie - die Wahrheit. Sie ist "einfach da", und jeder bezieht sich darauf. Sie kann nicht einmal "weggefragt" werden, sondern sie umschließt das menschliche Sein von seiner Wurzel her. 

Aber mehr noch, fußt das Erkennen in einem Sinnganzen, das selbst wieder im intuitiven Akt vom Erkennenden erfaßt wird, und diesem in den Dingen der Welt begegnet. Jeder intellektuelle Akt wiederum wird von diesem Vorrationalen durchdrungen. 
Der zwar eine gewisse Analogie mit dem hat, was man als "Fühlen" bezeichnet, aber NICHT IDENTISCH damit ist. Vielmehr muß er dann durch den Intellekt geprüft, und braucht einem gereinigten Willen als Analogie zur Seinsstärke.

Dies sei auch zum leidigen Thema "Masken" gesagt. Die der VdZ auch lästig und oppressiv und ekelig und was weiß der Deibel noch alles findet. Aber sie mit dramatischen Worten zu einem "Tod der Kommunikation" hochzustilisieren, wie es hiesige Küchenpsychologie gerne macht, ist weit übers Ziel geschossen. Wir haben schon vor Monaten darüber gehandelt. 

Jetzt haben wir in Hengstenberg aber diesen Aufsatz gefunden, der wie die Faust aufs Auge zu diesem Thema paßt. Und die Ausführungen des VdZ bestätigt. Die Welt ist nicht deshalb zu einem anonymen Maskenetwas geworden, weil wir diese Dreckfetzen im Gesicht tragen, die eh nix bewirken.* 

Die wunderbare Passage über den intuitiven geistigen Akt als Laudatio aber wollen wir dem Leser auch im Original nicht vorenthalten, er wird selbst erkennen, warum.

Im intuitiven geistigen Akt wird das Seiende um seiner selbst willen bejaht. Im Vollzug dieses Aktes liegt Freude dafür, daß das Seiende ist, was es ist, und so ist, wie es ist - ohne alle Vorbehalte. 

Dem widerspricht nicht, daß der intuitive Akt vorrational vollzogen wird. Im Gegenteil, dieser vorrationale - nicht irrationale - Charakter verhindert von vorneherein alle Verzwecklichung und garantiert die Selbstlosigkeit des Schauens.

Das Seiende um seiner selbst willen zur Offenbarkeit bringen. Etwas davon hat Heidegger tief gesehen in seinem Begriff des "Seinlassens", nur hat er es wieder verdorben durch seinen Impersonalismus beziehungsweise Anipersonalismus.

Das Seiende zur Offenbarkeit bringen und ihm eine Laudatio spenden, beides ist das Zusammengehörige im intuitiven Akt. Darin liegt der tiefste Sinn der Erkenntnis und der intuitiven Erkenntnis im besonderen. Hier leuchtet die Zweckentbundenheit aller tieferen Erkenntnis auf. Insofern der Mensch im Vollzug intuitiver Akte steht, kann er nicht lügen, verdrehen oder hassen, auch nicht "verbergen" im Sinne Heideggers. 

Zugleich ist es eine Laudatio des Schöpfers durch die Laudatio der Geschöpfe hindurch. 

Der intuitive geistige Akt hat eine Nähe zu dem, was in der patristischen Philosophie das "innere Wort" (verbum mentis) genannt wurde. Zur Vollendung kommt diese Laudatio, wenn das innere Wort des Aktintuitus Ausdruck im Sprachwort gewinnt. 

Hier liegt die tiefste Wurzel der menschlichen Sprache, das Wort ist nicht primär "Zeichen" zum Zwecke der Bezeichnung von etwas, wie die zeitgenössische Sprachwissenschaftstheorie meint. 

Die Lehre vom intuitiven geistigen Akt ermöglicht eine Rehabilitation und Belebung der echten Meditation. Damit die alberne Nachäffung der östlichen Meditation, deren Eigenwert nicht verkannt werden soll, betreffend Nirwana, Re-inkarnation und dergleichen endlich aufhört.

Noch etwas. Von unserer Sicht aus erscheint der Gesang der Singvögel, der nicht auf biologische Zwecke wie Weibchenwerbung oder Warnung des Konkurrenten im Nachbarrevier einzuengen ist, als Analogie zum Aktintuitus und dessen Ausdruck im Wort. 

Und damit ergibt sich eine weitere Nähe, nämlich zum Heiligen Franziskus, der seine Mitgeschöpfe als seine Brüder und Schwestern ansprach. Hätte man mehr auf Franz von Assisi gehört, der in der Geschichte der Heiligen im Hinblick auf Naturmeditation eine Sonderstellung innehat, dann wäre in der Kirche manches anders verlaufen. [...]

Die Laudatio im intuitiven Akt ist schon Antwort auf den Anspruch, den die Seienden aufgrund ihres Seins, ihrer Wesenheit und ihres ontologischen Sinnes an den Menschen ergehen lassen. Nur als Angesprochener kann der Mensch antworten und überhaupt sprechen.

Es ist nicht so, als wäre der intuitive geistige Akt von Haus aus eine neutrale Kenntnisnahme, und als wenn sich daran erst eine Antwort anschlösse. Sondern der intuitive Akt ist Antwort und nur als solche existent. 

Der Mensch ist wesentlich ein die Dinge und den Schöpfer lobender. Unabhängig von allem "Nutzen für etwas". Das ist die Abundanz des Aktsinnes gegenüber dem ontologischen Sinn, den die nichtpersonalen Seienden in sich auf Grund ihres Seins- und Sinnentwurfs besitzen.


*Wieder gibt es eine (übrigens: leicht zu lesende) US-Studie zum

QR Maskenstudie

Tragen von Masken in Zeiten von Corona. Und diesmal ist es sogar eine Metastudie, die dutzende andere, weltweit verfaßte Studien ver- und auswertet. 

Und erneut zu dem Ergebnis kommt, daß Masken völlig wirkungslos beim Versuch sind, eine Seuche zu verhindern oder auch nur einzudämmen, weil eine interpersonale Übertragung verhindern. 
Das tun sie nicht nur nicht, sondern Masken sind in einem Punkt vor allem sogar SEHR wirkungsvoll: Dabei, eine ganze Menge weiterer und schwerer Krankheiten auszubrüten, zu begünstigen oder ganz gewaltig zu verschärfen.
Aber dieses Thema ist im Grunde so banal und häßlich, daß es dem VdZ wie eine Beleidigung dieses Blog als geistigen Raum erscheinen will, sich damit überhaupt noch zu befassen. So viel kann man diese Sache fast nicht überhöhen, damit sie wieder der Bearbeitung wert wird. Schon gar nicht, wenn man grantig deswegen ist. Grantig auch deswegen, weil niemanden interessiert, was die Wissenschaft sagt, und zwar gerade die nicht, die am meisten vorgeben, sich darauf zu beziehen. 

Der Unterschied? Der Unterschied ist wohl, daß sich gar so viele auf WissenschaftLER beziehen, also auf Personen, und dabei wiederum auf Wissenschaftler, die ihr Gebiet maßlos überschreiten, um persönlichen Gewinn, Ansehen, Macht, Autorität aus ihrem rein weltlichen, nicht-fachlichen Beziehungen zu schöpfen. Und sich in Aussagen versteigen, die sie kraft ihres Berufes in eine Aura von Wissenschaft tauchen, die aber lediglich persönliche Intentionen tragen. Und genau darin werden sie von der Politik sehr geschätzt, weil sie dieser sogar die Entscheidungen abnehmen, ohne dafür Verantwortung zu tragen. Denn dann, dann "war es die Wissenschaft."

QR Merkur und Masken

Nachtrag: Wir sind solche Anblicke schon gewöhnt. Aus einem Artikel im Münchner Merkur, der ursprünglich (lt. RPP) ebenfalls Masken (für Kinder) kritisch sah, wurde ... das. (Erkennbar bei Anklicken.) Ist natürlich ein Problem, wenn der journalistische Standard nicht erreicht wird. Naja, kann vorkommen.


*130421*