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Mittwoch, 21. April 2021

Gedankensplitter (1153)

Ist das Selbstgefühl der "Gleichheit" nicht immer ein Gefühl der Überhebung? Der Überlegenheit über den anderen? Weil Gleichheit auch heißt, daß alles jederzeit beurteilt werden kann, das vom anderen her "übersteigt"? Also habe ich die Regulationshoheit über eine Beziehung. Gleichheit kann - wenn - bestenfalls ein nebensächliches Produkt sein, das sich gar nie feststellen oder gar fühlen läßt. Vom eigenen Duktus her kann eine Beziehung zu jemandem und sogar zu etwas immer nur eines sein: DEMUT. Die dem Begegnenden angebotene Seite der Unterlegenheit. Mit dem Risiko, daß zugestochen wird.

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Erst ab diesem Moment haben wir es mit einem Kreuz zu tun, das wirklich ein solches ist. Ohne jene Schablonenhaftigkeit, die die exakten Bedingungen und Inhalte eines "Kreuzes" festlegen und damit Kreuz simulieren wollen. Ähnlich jenen Christen des 4. und 5. Jahrhunderts, die auf so explizite Weise eine Weise des Ermordetwerdens suchten, daß sogar Augustinus einschritt. Weil in Nordafrika die Suche nach dem Martyrium zur "Mode" wurde. Das ist möglicherweise dem Stand des Märtyrers bei jenen Muslimen ähnlich, sie sich als Selbstmordattentäter instrumentalisieren.

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Jesu Tod war aber deshalb keineswegs "Selbstmord". Solche Thesen existieren ja tatsächlich. Zu wissen, also aus realistischer Einschätzung und weiser Vorhersicht zutreffend prognostizieren zu können, wie das Tun des Richtigen als Notwendigen ausgeht und was es bewirkt, heißt nicht, sich aktiv umzubringen.

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Dies ist der allgemeine Rahmen der Betrachtung einer Beziehung von Mann und Frau in dem Moment, in dem die Frau daraus herausgerissen und ins "Leere", ins Alleinsein gerissen ist. Oder sich selber reißt, wie beim rebellischen Charakter. Der dem Zugewiesenen durch den Mann nicht traut, der diesen als minderwertig oder verworfen beurteilt.

Solche eine Herausgerissenheit dürfte aber nie sein. Und hier gilt das Wort Jesu, daß die Frau, die "aus der Ehe entlassen" wird, dem "Ehebruch ausgeliefert" wird. Weil sie ohne jenen Bezugspunkt ist, der sie wie einen Ankerplatz fixiert. Der sie in der irdischen Existenz als Basis des Status im "himmlischen Geschehen" - also darin, welchen Ort sie in der Kirche als der Versammlung aller durch die Taufe in die neue Schöpfung hineingehobenen (und nur sie werden bleiben, wenn der Erde am Jüngsten Tag das Gericht gesprochen ist) - bestrahlt. Sodaß ihre Identität aufleuchtet, die immer eine Identität "von einem Manne her" ist. Und in ihrem Verhalten wie Streben ist.

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Aber die Frauen haben ein schweres Problem damit, sich einem Menschen verdanken zu sollen. Das ist wie bei Satan, der zu rebellieren begonnen hat, als er, dieser höchste Geist (nach Gott), dieser Lichtträger Luzifer, nun Adam und Eva untergeordnet sein soll. Das war ihm zuviel des Guten. Wenn, dann war seine Schuld in jedem Fall Chefsache! Aber doch nicht ... die eines Menschen? Lächerlich.

Deshalb wirst Du von den Frauen nur ganz schwer ein Wort der Bitte um Verzeihung hören. Deshalb suchen sie immer die Schuld des anderen, wenn er sich entschuldigt, und finden das dann ziemlich richtig, daß er das tut. Was sie nur in ihrer Superiorität bestätigt.

Und deshalb fällt es dann dem Mann nicht immer leicht, sich bei der Frau zu entschuldigen. Die es sehr rasch umlenkt, und auf ein "über dem anderen stehen" in der Welt umdeutet, was wiederum für den Mann ein Problem ist, und zwar zurecht, denn das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Aber wie wenige beherrschen die Kunst, einer Entschuldigung des anderen so zu begegnen, daß der nicht sofort in der irdischen Hierarchie dabei fällt. 

Was man ja oft gar nicht darf. Ein Chef steht nicht unter dem Angestellten, wenn er sich einmal schuldig gemacht hat, und die Verantwortung für etwas übernimmt - und sich dann entschuldigt. 

Womit viel Dampf aus der zwischenmenschlichen Beziehung genommen wäre. All dieses Gerede hinter dem Rücken, daß der Chef dies, daß er das, daß er so und so sei, und so weiter, es würde aufhören.

Wenn der andere, hierarchisch zu- und untergeordnete, NICHT aus der Entschuldigung des anderen sofort die Ära der Gleichheit ausruft, oder sogar eine der (auch der heimlichen) Überlegenheit. 

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In Wirklichkeit kann man doch nie genug um Entschuldigung bitten. Ein "zuviel" kann es da fast nicht geben.

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Daß dieses "sich" beim "sich entschldigen" ein Problem sei, wie ich lange dachte, habe ich wieder verworfen. Die Erfahrung hat es nicht bestätigt. Denn man meint semantisch mit dieser Wendung "sich entschuldigen" keine Selbstherrlichkeit, die habe ich da nicht finden können, auch bei anderen, sondern es ist der Akt der Bitte um Verzeihung gemeint, den man selbst setzt - darauf ist dann das "sich" bezogen.

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Auch der Ausnahmepunkt Christi "außer im Fall von Unzucht" bekommt von hier erst seinen Sinn. (Also: Beim realen Ehebruch, der bei der Frau immer und nur fleischlich ist. Weil bei ihr das Fleischliche eine weit durchgreifendere, ihre gesamte Existenz nicht graduell, sondern in der Dimension weit umfassendere Realität hat wie beim Mann, "von dessen Seite sie genommen ist". 

Darin überliefert sich die Frau dann der Prägekraft eines anderen Hauptes (ihres Leibes), und damit wird sie aus dem Ort entfernt (und betritt einen anderen), in dem sie mit dem Mann stehen muß, um "Mensch" zu werden. Das kann sie nur einmal tun, nicht dann auch noch mit anderen, sodaß sie ab dem ersten Ehebruch bereits in ein nicht mehr definierbares Zugehörigkeitsband zu verschiedenen Orten gestellt ist. Was bei Frauen mit ausgeprägter Promiskuität (wie gewerbsmäßigen Dirnen) auch deutlich in deren verworrenem Persönlichkeitsbild zu erkennen ist. 

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Der Widerspruch in sich, die conditio sine qua non, ist der Moment, wo sich die Frau selbst eine Identität wählt. Das auf der Haltung aufruht, daß sie das überhaupt könne. Oder, wie es heute zur Verwirrung unzähliger Frauen verkündet, ja indoktriniert wird: Daß sie das müsse, weil es mit Freiheit zu tun habe.


*040421*