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Kreta/Knossos; Stierspringer |
Es ist ja bekannt, daß Wildtiere in Gefangenschaft oft sehr rasch bestimmte Charakteristiken verlieren, nicht entwickeln. Eine häufige Erscheinung: sie werden weiß. Das hat möglicherweise Rinder noch spezieller prädestiniert.
Rest dieser sakralen Dimension finden sich aber nicht nur in indien, und dort ohne jeden Zweifel und noch im direkten kultisch-religiösen Bezug.
Sondern in all den Stierkulten, die in der Menschheitsgeschichte, und besonders in Europa bekannt sind, und sei es, daß die Änaeis des Vergil vom Stieropfer berichtet. Oder daß die zahlreichen Bildnisse aus der kretisch-minoischen Urzeit Europas Zeugnis geben.
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Herde von freilebenden Chillingham-Rindern, England |
Aber nicht nur dort lebt diese stille, urtümliche Tradition. Noch bis ins 20. Jhd. hinein sind Rinderherden, die keinem profanen Zweck dienen durften, auf englischen Adelssitzen bekannt, manche davon wurden einmal jährlich bei Festen bejagt und "geopfert". Und noch heute gibt es im "Chillingham-Rind" im Norden Englands, eine nur wenige Dutzend Rinder zählende Herde solcher Albinos, von einer äußerst widerstandsfähigen Rasse, die vermutlich aus römischer oder keltischer Zeit stammt, damals auf die Insel gebracht wurde, und seither ohne züchterische Verbreiterung, auf rätselhafte Weise trotz Inzucht nicht degeneriert, wild lebt.
Fortsetzung) Rinderhaltung als religiöser Akt zu einer höheren sittlichen Kultur
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