Wenngleich ein oder das Fazit vorweggenommen werden kann: einige der Argumente machen deshalb betroffen, weil sie mit vermeintlichern Imperativen hantieren, die es gar nicht gibt. Von einer "deutschen Kultur" zu sprechen, die doch auch islamisch, und genauso deutsch, sein könne, ist schlichtweg Quatsch. Ob das jemandem paßt oder nicht, ist keine Kultur von ihrer religiösen Verfaßtheit zu trennen, in vielerlei Hinsicht, und selbst die Auseinandersetzung um Säkularisierung, wie sie heute stattfindet, befindet sich in Wahrheit am Boden desselben Abendlandes.
Demgemäß schließt die NZZ mit folgendem Absatz, und mehr gibt es wohl kaum mehr zu sagen ...
Politik und Religion zu trennen, die Sphären zu scheiden, Muslime mit  deutschem Pass strikt als Staatsbürger zu behandeln, wo nicht Glaubens-,  sondern Rechtsfragen berührt sind, plurale Identitäten zu akzeptieren  und soziale Probleme soziologisch statt ethnisch zu erklären – das alles  sind gute Postulate. Auch trifft der Kollektivsingular «der Islam»  nicht die vielgestaltigen Strömungen dieser Religion und bedarf der  Differenzierung. Dennoch bleibt die Frage, ob sich die Lehren des Korans  mit dem, was wir im Westen unter Universalismus verstehen, vertragen.  Es war an Dan Diner, hier Skepsis zu zeigen. Anders als das Christentum  sei der Islam eben nicht bloss Konfession, «sondern ein Gefüge von  Institutionen, Lebensformen, Ethik, Rechtsprinzipien». Gelangten  Menschen aus einer derartigen, «sakral durchdrungenen Kultur» in unsere  christlich säkularisierte Welt, so sei der Bruch, der dabei entstehe,  wohl erst im Laufe von Generationen zu kitten. Wenn überhaupt. 
... außer: Das ist mit dem Abendland und dem Christentum eben genau gleich: Auch diese "beiden" sind in Wahrheit ein nicht entflechtbares Ganzes. Der Grundirrtum (hierzulande) ist, dies trennbar zu wähnen. 
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