Monatlicher Mindesbeitrag ist in diesem Fall 150 Euro pro Erwachsenen, und 70 Euro pro Kind, aber wird erwartet, daß jeder nach seinen Möglichkeiten zahlt. Und das geht auf. So kam z. B. für 2011 ein Betrag von 357.000 Euro fürs Jahr zusammen, notwendig wären aber sogar nur 345.000 gewesen.
Sympathisch mache Äußerungen Beteiligter der "brüderlichen Wirtschaft", so wie jene der Journalistin, die meint, sie verarbeitete bewußt nur die Produkte der Jahreszeit und des Landes, sie bräuchte im November keine Erdbeeren. Für sich und ihre Tochter zahle sie 300 Euro im Monat, und das sei nur die Hälfte dessen, was sie im Bioladen früher dafür berappt habe, unabhängig vom immateriellen Gewinn.
Kritikpunkt bleibt freilich dennoch die Art, wie der zu zahlende Beitrag ermittelt wird, und die einfach nicht massen- oder auch nur langzeittaugliche Philosophie der Produkteverteilung nach dem Motto "jedem, was er braucht". Wobei der Kassenwart immerhin um solche Gefahren weiß. Er sagt niemandem, wieviel jeder (freiliwillig!) zahlt.
Ähnliche Modelle mit Abnahmegarantien und -verpflichtungen, aber vereinbarten (und durchaus anzupassenden) Preisen, scheinen diesen Punkt besser zu umschiffen. Und stellten dann im Grunde nur eine menschengemäßere und uralte Marktkonstellation wieder her, die erst die anonyme Stadt und der aberwitzige Verkehr aushebelte. Solche Modelle ersetzen ja nur jene soziale Verbindlichkeit durch explizite Vereinbarungen, die "soziales Leben" erst (so muß man es nennen:) ermöglichen, und deren Beseitigung alles auseinanderbrechen läßt.
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