Budapest, Parlament |
Daß der Verfasser der entsprechenden Glosse im rosa Blatt sich darüber mokiert, daß von einer Informationspflicht der Medien, und nicht von einem Informationsrecht der Bürger, gesprochen werde, kann wohl nur unter Kuriositäten eingereiht werden. Anders als Österreich ist Ungarn eben keine sozialistische Diktatur mehr, und mit dem politischen Schwenk 2010 auf "Mitte-Rechts" geht eben auch ein neues Politikverständnis einher, denn die rechte Mitte Ungarns ist eben noch eine solche: Politik soll nur dann eingreifen, wenn die Bürger in der Entfaltung ihres Lebens eingeschränkt sind. Aber der Staat soll nicht das Leben entfalten ... Fortschrittliche Menschen nennen so etwas "Freiheit". Zudem gibt es in Ungarn eben zahlreiche freie Medien. Auch ein Unterschied zu Österreich, wo die Medienlandschaft auf sehenswerte Weise in das "Staatswesen und -wollen" eingebunden ist.
Denn es gruselt einen doch wenn man liest, wie der Kurier - stolz! - verkündet, er sei im Rahmen einer Medienanalyse mit Presse und Standard nicht nur zur Qualitätszeitung geadelt, sondern besonders gelobigt worden. Für seine "ausgewogenen und migrantenfreundlichen" Reportagen und Berichte.
Wie schon mehrfach im letzten Jahr haben sich also die österreichischen Medien als unsachlich und interessengesteuert kampagnisieren lassen. Man denke nur an die dramatischen Medienberichte über unseren Nachbar, der sich erdreistete, eine Bankenabgabe einzuführen, das würde das Land unmittelbar in den Ruin führen ... wir kennen das Ergebnis: heute gibt es fast kein Land mehr in Europa, das KEINE solche Abgabe einführt. Auch diesmal also wurde in Österreich massiv Stimmung gemacht, wurde ohne entsprechendes fundantum in re über Ungarns neue Regierung gerichtet. Das erzählt eben seine eigene Geschichte. Über Österreich.
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