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Donnerstag, 10. März 2011

Nur aufeinander bezogen deutbar

Das eigentliche Fundament ihres Wesens und ihrer Natur, schreibt Gertrude Reidick in ihrer theologischen Arbeit (!) zum Problem der Geschlechterhierarchie, ergibt sich für Mann und Frau nicht aus Begabungen, Kräften, Fähigkeiten. Diese variieren oft sehr, auch wenn manche Begabungen häufiger bei dem einen oder andere Geschlecht auftauchen mögen, wobei eine Entflechtung mit der jeweiligen Kultur und Gewachsenheit kaum möglich ist. Aber auch gar nicht sinnvoll!

Denn das Wesentliche zwischen Mann und Frau ergibt sich aus ihrer Beziehung zueinander, die eine klare Zuordnun ergibt. Aus dieser schöpfungsmäßigen Zweckbestimmtheit heraus ergeben sich auch Prävalenzen im Verhalten und in der kulturellen Form - unbewußte Antriebe und Neigungen, die auch wirkmächtig werden, wenn eine bestimmte Geschichtsphase andere Schwerpunkte zu setzen scheint.

"Mann und Frau stehen einander als Mensch und Person in voller Ebenbürtigkeit gegenüber. Beide sind nach dem Bilde Gottes geschaffen, tragen das Siegel der Gottesähnlichkeit in ihrem Wesen. Was sieunterscheidet, ist lediglich ihre geschlechtliche Bestimmtheit, die unterschiedliche Art ihrer Bezogenheit aufeinander. Der Man wurde zuerst erschaffen, unmittelbar nach dem Bilde Gottes, nicht etwa auf die Frau hin entworfen, doch so gebildet, daß er ihrer Gemeinschaft und Beistandschaft bedurfte, daß er nicht sich selbst genügen konnte, daß sein Wesen nicht rund, sein dasein nicht vollkommen war ohne jene Hilfe, die ihm entsprach, daß sein Leben mangelhaft blieb ohne die Gefährtin, ohne die Frau.

Das Weib aber wurde nach ihm geschaffen, aus ihm gebildet, au ihn hin entworfen, zu seiner Gehilfin und Gefährtin bestimmt, um seinetwillen - propter virum - ins Dasein gerufen. Die tiefe Entsprechung zu diesem in der Offenbarung entworfenen Bild vom Wesen des männlichen und weiblichen Menschen, ihrer menschlich-personalen Gleichartigkeit und ihrer geschlechtlichen Differenzierung lediglich auf Grund der unterschiedlichen Weise ihrer beiderseitigen Zuordnung finden wir in den Aussagen der Geschlechtertypologie.

Geschlechtlichkeit ist eine beziehentliche Realität. Weder das männliche noch das weibliche Sein kann aus sich heraus verstanden und gedeutet werden. Die spezifische Eigenart, in der ein Mann einerseits, die Frau anderseits ihr Menschein darleben, ist bestimmt durch die Verschiedenartigkeit, mit der beide aufeinander hingeordnet sind."

Wie sehr auch immer Begabungen und Fähigkeiten variieren mögen - die Bezogenheit der Geschlechter muß als ihr "Amtscharakter" verstanden werden. Als Ergänzung und Zuwammenwirken der Verschiedenheit ihrer Berufung, ohngeachtet aller auch psychologischen Variationsmöglichkeiten. Die Frau bleibt zur Gehilfin berufen, der Mann dazu, die erste Stelle einzunehmen. Die Rolle der Frau entspricht in ihrer existentiellen Abhängigkeit dem Charakter der Schöpfungsintention - sie ist seinetwillen da, ist Abglanz des Mannes, hat in ihm ihr bestimmendes und begründendes Haupt.

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