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Samstag, 31. Juli 2021

Obstler nach dem Mittagsg'röstl

QR Videotalk
Gerald Hüther und Benedikt Kaiser im Videotalk.
 Beide hat der VdZ Ihnen, werter Leser, bisher erspart. Aus gutem Grund. Aber eine Chance wollte er beiden noch einmal geben, zum verheißungsvollen Thema "Lieblosigkeit macht krank." Vielversprechend, so macht man Kabarett, so macht man Klamauk, das fängt schon beim Titel an, und endet beim Kloplumpser. Unterhaltung pur. Und linienfreundlicher Ersatz für jedes Karamelleis an Süßbanane unter Streuzucker.

Aber nach einer Viertelstunde mußte der VdZ denn doch abstellen. Nachdem sich ihm schon nach zwei Minuten schweißvollen Bemühens, irgendetwas Sinnvolles aus der Kaminplauderei herauszuhören, die Zehennägel aufgerollt haben, hat er die letzten acht Stunden davon unter abwechselnd Magenkrämpfen, Kopfschütteln, analytischen Haßgefühlen und Lachanfällen verbracht. 

Bis letzte Kraft aufgebraucht bzw. genug Energie vorhanden war, und er sich von der Couch hochwuchtete, auf der er die Siesta verbringen wollte, und mit kräftigem Prankenhieb das "aus" ertaumelte.

Freitag, 30. Juli 2021

Gedankensplitter (1288)

er VdZ hat sich oft gefragt, woher diese Saturiertheit, diese Zufriedenheit der Jungen kommt. Woher sie diese Gewißheit hat, "Glück" zu besitzen, und glücklich zu leben. So glücklich, daß sie auf ihre Eltern, ihre Vorfahren, auf die Traditionen, auf die Religion (!), auf alles verzichten zu können meinen. Woher diese Ruhe stammt, in der sie alles, was diese Ruhe ablehnt, sogar einem Defekt des anderen zuschreiben, der ihn als Mensch, als Person aus dem Konzert des Relevanten ausscheiden läßt, zu Patienten macht, zu Objekten des Mitleids allerhöchstens. 

ch, was ist auch an dieser Stelle schon dazu geschrieben worden. Es stimmt alles, keine Frage, belegt sich täglich neu. Aber wenn etwas nichts nützt ist es angebracht, eine Frage noch einmal zu stellen. Und von der Rückseite gewissermaßen anzusehen. 

Schon gar hier. Denn der VdZ hat das seltsame Gefühl, daß in der Antwort auf diese Frage der Schlüssel zur Zeit liegt. Und mit allen bisherigen Antworten (Sozialstaat, und so weiter und so fort, auch in den Artikeln hier finden sich jede Menge höchst plausibler, guter, ja genialer und hochgeistiger Erklärungen) ist der VdZ in einem kleinen Rest nicht zufrieden. Ein Rest, der nach so vielen Jahren und so vielen (leider höchst) unerfreulichen Erfahrungen dazu nötigt, einen radikal neuen Ansatz zu suchen. 

Donnerstag, 29. Juli 2021

Unfähig, Gefahren abzuschätzen (3)

Einmal aber fahren wir noch aus dem Bild, und schauen der Richtung nach, in die der Pinsel ausschwingt - In einem kleinen Schwenker, so wie die großen Mahler ja auch mit ihrem Pinsel am Schluß immer ein bissel im Schwung sozusagen rausschießen aus dem Strich, wollen wir also doch noch eine Richtung aufzeigen, in die es weiter geht. Denn Herren und Damen aller Schaften und Gewerke, es geht NICHT um ein nächstes, langweiliges Lamento vom Massenmenschen und dessen tragische Wirkung auf den Untergang der Welt, nein. Auch das wollen wir den Liberalen überlassen, die ihre eigene Sicht von "Genie" haben, die nicht die unsere ist. 

Der Mensch, der einfache Mensch, der ist nämlich NICHT schuld an dem Schlamassel, in dem wir stecken, ganz sicher nicht. Und die, die ihm das einreden wollen, gehören samt und sonder mit geselcht, wenn einmal das große Gerichtsglockerl scheppert.

Mittwoch, 28. Juli 2021

Unfähig, Gefahren abzuschätzen (2)

Und wie dankbar sie sind, weil ihnen nun ständig andere vorsagen, wo es gefährlich wird. Der Arzt vor den tausendfachen Gesundheitsgefahren. Der Onkel Minister mit der Märchenstimme über brandgefährliche und tödliche Viren, die umso gefährlicher sind, weil man diese Biester NIE UND NIMMER SIEHT und - jetzt kommt's! - nicht einmal KRANK WIRD DAVON, so gefährlich sind die! Und die geben wir dann auch voll weiter! Das ist wissenschaftlich bewiesen, sagt dann die Chefredakteurin der größten wirklich kritischen Tageszeitung mit angeschlossenem Aufnahmekammerl (was sich heute Nachrichten-Sender nennt), und alle, die noch älter geworden sind, nicken und schimpfen, weil da draußen ein paar herumlaufen, die den Seher unsicher machen wollen - höre man doch nicht auf sie! Und von einer Impfung wollen sie abbringen, von der nicht einmal gesagt werden kann, wofür die gut sein soll, weil sie zwar "schwere Verläufe" abhält, vor allem von jenen, die sowieso nicht krank werden, dafür aber den kleinen Nachteil hat, daß sie tödlich sein kann, vor allem bei jenen, die sonst nie daran gestorben wären.

Der moderne, der liberale Mensch ist die Crux. Denn wer seine Gestaltgrenzen nicht kennt, der ist auch unfähig, eine andere Gestalt abzuschätzen. Dies reicht durch alle Ebenen durch, in die man "zufällig" (weil hineingestellt) hineinragt, und die einen betreffen.

Dienstag, 27. Juli 2021

Unfähig, Gefahren abzuschätzen (1)

Wir haben hier schon oft - und zwar wirklich oft - über das verdammte Wesen des Liberalismus feuchte Lehmpatzen mit verderblichem Verdauungsinnerem geschleudert. Regelmäßigen Lesern könnte das sogar bereits zuviel geworden sein.* Aber man kann es nicht genug betonen. Denn der Liberalismus hat eine entscheidende, ja dramatische Komponente, die nicht oft genug betont werden KANN. Und das ist die - Wehrlosigkeit des Liberalen. 

Was nicht weniger heißt als daß der moderne Mensch, der sich des Geschirrschranks voller Instrumente und Löffel und Kochbücher des Liberalismus bedient, um seine Mahlzeiten der Identität zu kochen, in seinem tiefsten Wesen ... wehrlos geworden ist. Wieviel gemacht, wieviel einfach geworden ist so eine Sache, die kaum entschieden werden kann. Beides trifft nämlich zu, das ist gewiß, und was die einen selber machen, dient den anderen. Die mit Menschen, die vorgeben (und damit vorgeben müssen), LIBERAL zu SEIN, die sich damit (wollen sie nicht aus der Gemeinschaft fallen, die ihnen ihre Identität abstützt und zuspricht) sogar des inkonsistenten, widersprüchlichen, aber saftig vollmundig klingenden liberalen Sprachwirrwarrs bedienen MÜSSEN. Der sie regelmäßig ohne Hosen dastehen läßt. Aber wen stört das schon, wenn das Wulliwulli stimmt.

Montag, 26. Juli 2021

Eine seltsam gewordene Welt

Es war ein maßgeblicher Funktionär des öffentlichen Lebens (das nur noch Funktionäre kennt, denn schöpferische Gestalten gibt es nicht mehr), der sich in einer der zahllosen Fernsehdiskussionen wahrhaftig in Rage redete. In der er deutlich spürbar nur noch Zentimeter vor körperlicher Gewalt stand, der, wer immer noch im Studio war zum Opfer fallen hätte können. Worum ging es?

Es ging um die angebliche Verantwortungslosigkeit (und wörtlich) Unmoral jener Mitbürger, die sich NICHT einer der an allen Ecken und Enden aufgedrängten Corona-Impfungen anheimstellen wollten. Es ging um die sogenannten Impfgegner und Corona-Leugner, dieser Menschengruppe, die als Verbrecher zu kategorisieren längst zu etablieren versucht wird. Dazu meinte dieser Funktionär Folgendes:

Sonntag, 25. Juli 2021

Die vorgeschriebene Lieblosigkeit

Im Feminismus wurde das Bild der Frau dermaßen verwirrt, verzerrt, bis zum völligen Abtauchen vernebelt, daß jeder, der sein Wesensbild aus der Erfahrung nimmt etwas ganz Seltsames erleben wird: Daß sein originäres Urteil (das im übrigen mit dem Urteil der Jahrtausende übereinstimmt) als "frauenfeindlich", ja er selbst sogar als "Frauenhasser" verdammt wird. 

Selbst die Frauen sind dieser Groteske bereits aufgesessen, und liefern ein bedauernswertes Bild ab. Auch dort, wo sich der Bezug auf die Natur in "überlieferten Wesensbildern" den Weg für dieses erfahrensbasierte, traditionelle Frauenbild freizumachen vorgibt, ist das mangels lebendiger Nahrung, von der sie sich durch die Ideologie selbst ausgesperrt haben, erstarrt. Das solcherart bewußte Wollen, das das Insgesamt des Alltags in Einzelhandlungen fragmentiert, die "fraulich" sind, wendet in Wahrheit die formal verdammten ideologischen Schemata zur Analyse der eigenen Seelenbewegungen an. Und führt deshalb ins Nichts, und zu Widersprüchen, die vor allem im drängenden Fall einer Krise etwa zu falschen Urteilen und Entscheidungen führen.

Samstag, 24. Juli 2021

Noch mehr Widersprüche

Tauchen wir wieder einmal im Dauergequatsche der Gegenwart unter, das sich wie eine Nebelschichte über unsere Länder gelegt hat und kaum mehr ist als eine gigantische Simulation von Leben und Welt. Die über das geringstmögliche Maß wahrzunehmen (gerade so, daß man irgendwie nicht zu sehr in Konflikte mit Scheinansprüchen gerät) notwendiges Gebot ist, um seine geistige Gesundheit wenigstens so halbwegs zu behalten. Anlaß war ein Video, das zufällig zu laufen begonnen hat, und dem der VdZ dann doch zugehört hat, weil er an einem Satz hängengeblieben ist.

Hans-Georg Maaßen hat in diesem Gespräch bei Tichys Einblick nämlich etwas bemerkenswertes gesagt: Bisher waren Eltern immer von dem Anspruch bewegt, daß ihre Kinder es besser haben sollten. Erstmals stehen wir nun vor der Situation, daß die Eltern für ihre Kinder wünschen, daß es ihnen einmal schlechter geht

Freitag, 23. Juli 2021

Als wäre das eine Lösung (2)

QR AUF1-TV
Aber wir sind nicht allein! Nur wir sind nicht allein! Die anderen, die sind es. Auf ewig. Die, die die Nicht-Ideen haben. - Das dachte der VdZ auch, als er ein Gespräch auf AUF1-TV sah. (Einem neuen Fernsehsender, der so professionell auftritt, daß der VdZ den Verdacht hat, daß sich dahinter "mehr Geld" verbirgt, und vor allem ein klarer Businessplan; sieh da: Wir sehen eine Idee, die so strukturiert ist, wie wir sie nur von Personen kennen, und sofort vermuten wir ...). Wo eine Psychologin auftrat und die psychologische Struktur hinter all diesem Corona-Geschehen zu sehen vorgab: Sie weise auf totalitäre Ziele hin. 

Das Corona-Geschehen weise auf Personen hin (was sie zwar nicht explizit ausspricht, aber implizit klar meint) die Interessen verfolgen. Es ist zu geplant, zu strukturiert, zu "geordnet". Und Ordnung kommt nur - eiderdautz! auch solche Wahrheiten sind zuhauf erkennbar! Dabei verlangte doch die Evolution als treibender Faktor der Geschichte das genaue Gegenteil, den Zufall, also die "Nicht-Person"! - von Personen. 

Donnerstag, 22. Juli 2021

Als wäre das eine Lösung (1)

Ideen sind Wesen, haben eine innerste, geistige Kraft, aus der die Schöpfung wurde, SOWEIT die Liebe diese treibende, einzig Wirkliches in die Realität treibende Kraft. Daneben gibt es aber auch Kräfte bei "bösen" Ideen. Bei Ideen, die für sich gestellt fast so etwas wie eine "Seele" bekommen bzw. den Charakter eines personalen Wesens annehmen. 

Das kann dazu führen, daß ein geschichtliches Geschehen aussieht, als sei es zentral und damit (!) personal gesteuert. Denn diese zentrale Steuerung hat eine Charakteristik, die wir nur vom "Personalen" kennen. (Per-sona: Durch sich selbst bzw. durchklingen; persona war die Maske im griechischen Theater, deren Charakteristik eben diese Ähnlichkeit/Analogie mit dem menschlichen Dasein des Einzelnen hat, aber auch im Gemeinsamen, im "Chor", als Stimme der Idee, die nicht ganz richtig als Stimme der "Masse" gesehen wird. Auch hier: Die Idee war zuerst, die Masse hat sie aufgenommen, und aus dem Gemeinsamen ist "Masse" entstanden, die aus verschiedenen Gründen her eine nächste, starke, psychologisch wirkende Kraft erhält.

In Wahrheit war und ist es eben umgekehrt. In Wahrheit haben wir aus dem Geschehen (im Laufe der Geschichte; wir dürfen also nicht die Vergangenheit vergessen, den Weg zur Gegenwart) in zahllosen Schritten (denn so gut wie ausgeschlossen ist, eine "große Idee" auf einmal anzunehmen; vielmehr ist jede große Idee das Fazit aus einer mehr oder weniger großen Menge kleiner Ideen, die in zahllosen Einzelurteilen west und lebt. Aber noch nicht bzw. nur von den Philosophen und Dichtern gesehen wird.

So haben wir es auch heute zwar mit zahlreichen Personen (als physische Menschen) und Vereinigungen aus Personen zu tun, die bestimmte Ziele verfolgen und diese sogar mit gehöriger Skrupellosigkeit (meist das Argument, in dem man solches rücksichtsloses Verhalten der Notlage zu schulden vorgibt) durchsetzen. Spuren deren Handelns finden sich zweifellos in Geschehen wie "Pandemie" oder "Klimakatastrophe". 

Aber im Wesentlichen ist das, was uns nun geschieht, all diese dämonische Logik, die sich in dieser Corona-Panik einmal mehr und um eine nächste Stufe ausgebildeter (sodaß sich die schon etwas ausgefaltete Idee der Klimapanik etwas zurückgezogen hat, um zuzusehen, und nun die von Corona ausgetretenen Pfade benützt, und sieh da, es geht tatsächlich ein gutes Stück voran!) ausgebildet hat und weiter bildet (!), nicht mehr als die zweifelhafte Frucht eines sich über Jahrhunderte, nein, über Jahrtausende (denn es ist nichts, wirklich gar nichts neu, nicht an Corona, nicht in den Köpfen der Menschen) abzeichnenden Geschehens in der Ideenbildung.

Mittwoch, 21. Juli 2021

Reformation als Bildungsnotstand

Im Grunde ist die ganze Reformation der Ungeduld Martin Luthers, also dem Ausfluß eines sittlichen Defekts, somit eines Tugendmangels, zuzuschreiben. Die dann mit den Jahren scheinhalber von einer Theologie überlagert wurde, die in nichts bestand als in einem rationalistischen, sophistischen Herausgreifen und Fortführen von theologischen Sätzen, die Luther in Erlangen zum einen zu wenig verstand, die er zum anderen mit Recht ablehnen mußte, weil sie einfach falsch oder Aberglaube waren. 

Es ist dies eine Ungeduld die jene haben, die der Wirklichkeit des Seins zu wenig vertrauen. Und sie tun dies vor allem deshalb, weil sie sich einerseits zumuten, ihre Vernunft selbständig darauf auszurichten, und anderseits die Verknüpfung zur religiösen Haltung übersehen. Die die Indefektibilität der Kirche nicht in einer utopischen "Reinheit" des faktischen historischen Zustands erkennt (denn dort ist sie nicht, nicht bis zum historischen Zweiten Wiederkommen Christi und der darauf folgenden Neuen Schöpfung), sondern in jener Wirklichkeit des Seins, in der alles Faktische auf eine nicht immer leicht zu erkennende, subtile, aber umso wirklichere, kräftigere, unüberwindlichere Weise zusammengehalten wird.

Dienstag, 20. Juli 2021

Über die Liebe der Frau (2)

Liebe hat Gründe - Lieben läßt sich nur das Geachtete - Was aber, wenn das Geliebte nicht geachtet werden darf?

*Wobei wir an dieser Stelle darauf hinweisen wollen, daß es keine Liebe "ohne Grund" gibt! Diese reine "abstrakte" Liebe gibt es nicht, sie hat immer einen realen Untergrund, eine Schicksalsfügung, in der zwei Menschen etwas "füreinander" sein können. DAS ist es, was sich sucht, was ist, was man empfindet, wenn man "den/die Bestimmte(n)" trifft, ohne damit sagen zu wollen, daß das "nur einer" sein könne. Ja, es hat sogar Bedingungen, die mit der Lebensphase, die man im Altern durchschreitet, Veränderungen unterworfen sind.

Aber: Liebende "ahnen", was sie einander sein können, und (sic!) sie "erwählen" einander, was immer ein Schritt über das Vorhandene hinaus, also eine mögliche "Aufgabe" ist. Niemals aber ist das zu denken ohne die konkrete Person, als wäre ein Zueinander ein technisches Apparatum. Es heißt somit "ich liebe Dich, WEIL du mir das und das bist ...", ja, aber es heißt gleichermaßen "ich liebe dich, weil DU es mir schenkst."

²Spätestens hier ist der Punkt erreicht, an dem aller Reflexion über die Liebe die Besinnung auf die sittliche Pflicht vorangestellt werden muß, sich selbst zu achten. Und zwar genau NICHT in dem, was ich "bin", sondern in dem, was ich vor Gott bin als "zu sein habe". Mangel an Selbstachtung ist ein Laster, eine Frucht der Acedia (Melancholie), und keine Wunde, die andere geschlagen haben!

Mangel an Selbstachtung ist immer ein Mangel an Achtung FÜR DEN ANDEREN.

Montag, 19. Juli 2021

Über die Liebe der Frau (1)

Daß Frauen dazu neigen - und wie! - ihr Seelenleben, ihre Motive, ihre Ziele und Vorstellungen als höchst kompliziert darzustellen, liegt daran, daß sie ihre Einfachheit zu verbergen suchen. Die in dem bloßen Verlangen nach Hingabe, in der Forderung an den Mann, diese Hingabe anzunehmen, ja sich zu nehmen, einer ungeheuren Verletzbarkeit ausgesetzt ist. Sodaß sie sich schützen wollen.

Zumalen diese Hingabe mit einer Forderung verknüpft ist, und zwar dem Wesen nach: Nicht nur nämlich, EINEM anzugehören, und DIESEM EINEN ALLES zu sein. 

Diese Selbstsucht, die eine Form des Geizes und der Gier der Habsucht ist, ist ihre Art der Selbstsucht, die unrealistisch und gefährlich ist. Sich von ihr zu reinigen ist ebenso geboten, wie sich der Mann von seiner Art der Selbstsucht reinigen muß. In der er undifferenziert nimmt, was ihm angeboten wird. Er muß somit eine Treue und Einzelzugehörigkeit lernen, die freilich der Frau wesenhaft ist.

Die Liebe ist rein, schreibt Thibon, wenn ihr Durst nach dem Glück vor der Leidenschaft nach dem Einssein zurücktritt. Daß hierin die Frau "keine Moral" kennt, ist - oh Quäkerseele, verschließe Dein Schandmaul - ihr wesensgemäß. Denn ihre Erfüllung ist die Hingabe, die nicht nach Kriterien fragt. Die Frau kann also jeden lieben, und sie fragt nicht mehr weiter.* Auch nicht nach Moral, denn Moral ist eine Sache des Mannes. 

Er ist es, dem das Gesicht nach außen ein erstes Anliegen ist, etwas das ihr (vom Wesen her, nicht nach dessen Verbildungen, wie sie die Gegenwart zeitigt) völlig gleichgültig ist. Was dennoch beiden eigen ist, ist die wohl schönste Eigenschaft einer Liebe zweier Menschen, und das ist die der Verschmelzung zweier Schicksale zu einem. Zwei Liebende sind keine Summe, sondern ihr Einssein bildet eine neue, unvorhergesehene Wirklichkeit, die sich in dem Maß realisiert, als beide über das Nichts des Sterbens der Selbstlosigkeit, das darin liegt, wenn man dem anderen gehört. Es bedeutet erst jene Öffnung für das Geschenkhafte, das der höhere Sinn ihrer Liebe ist und beide - in ihrer jeweiligen Eigenart - zu neuen Menschen macht.

Insofern ist EIN Merkmal der Liebe doch konstatierbar. Es ist das der Achtung. Denn man kann nur lieben, was man auch achtet. Daß man dann der Welt auch diese Achtung abverlangt ist der sicherste Aufweis der Fügung, von der oben die Rede ist. Denn im anderen werde ich insofern geachtet, als das was jemand für mich ist als "ich selbst" geachtet werden muß.²

Sonntag, 18. Juli 2021

Nie unterbrochenes Handwerk

Der VdZ hat sich aus der Erfahrung mit sich selbst heraus mit einem manischen Handwerker vergleichen gelernt, der Hammer und Meißel nie aus der Hand legt, und ununterbrochen an einem riesigen Granitblock arbeitet. An dem jene Gestalten (durch Entfernen des Unwesentlichen, der Schlacke, dem tauben Gestein) zu entwirken, die in diesem (noch nicht realisiert, also unsichtbar, nur dem Geiste sichtbar) vorhanden sind. 

Aus diesem Arbeitsfluß, der auf Müdigkeit, Erschöpfung, Stimmungen, was auch immer, keine Rücksicht nimmt, der mit diesen Zuständen also gar nichts zu tun hat, gibt es kein Heraussteigen. 

Samstag, 17. Juli 2021

Du aber schweige, damit der Engel dich höre

Nur mit Christus sollst Du reden, schreibt der Hl. Ambrosius an einer Stelle. Nur mit Christus. Denn wenn einst niedergeschrieben wurde, daß die Frauen in der Kirche schweigen sollten, um wieviel weniger ziemt es dann Jungfrauen und Witwen, bei jeder Gelegenheit den Mund zu öffnen? Den Mund, den er an anderer Stelle als Tor zu jenem Garten bezeichnet, in den der Bräutigam kommt, dem sie ihre Hand, voll der duftenden Öle und Myrrhen (als Symbol des Selbsttodes) lockend reicht (siehe Hohes Lied 5), der alles Grün der Blumen und Bäume mit dem frischen Tau des Lebens benetzt, worauf es sehnsuchtsvoll und vergehend in erfüllter Liebe trinket.

Aber ein falsches Wort, und er entschwindet wieder, vertrieben von der Häßlichkeit, und zeigte sie sich in kleinstem Körnchen von Staub und Moder. Ein törichtes, eitles Wort genügt. Darum soll der Mund sich nur öffnen, um dem Rufe des ewigen Wortes zu begegnen, so Ambrosius. 

Freitag, 16. Juli 2021

Das Wissen der Liebe

Heidnische und christliche Geschlechtlichkeit. - Von Catul bis Pierre Louys erblickt die heidnische Liebe die Seele in der Frau durch den Leib. Die christliche Liebe dagegen betrachtet und liebt den Leib durch die Seele. 

Die erstere verkleinert die Seele nach dem Maße des hinfälligen, sterbenden Fleisches - all ihr Klagen über die enttäuschende Kürze der Liebe und des Glücks hat keinen andern Sinn; die letztere erweitert, verewigt das Fleisch nach dem Maße der Seele - Dogma von der Auferstehung des Fleisches!

Wer schätzt folglich das Fleisch höher, derjenige, der ihm alles preisgibt, selbst den Geist, oder derjenige, der es mit der ewigen Reinheit des Geistes vermählt?

***
Zweifache Quelle der Trunkenheit. - Die Trunkenheit, die nicht lügt, ist nicht jene, die von den Lippen ins Herz hinabsteigt, sondern jene, die sich vom Herzen zu den Lippen erhebt. In einem Epigramm aus dem 18. Jahrhundert steht unter einer Darstellung des Liebesgottes der folgende Schlußvers:
 
"Und ich sterbe durch den Genuß."

Dieser banale Ausspruch erscheint heute tiefsinnig. In unserer Zeit einfältiger und hinfälliger Überschätzung der Wollust (ich sage nicht der Wollust an sich, sondern jenes üblen, armseligen Zerrbilds geschlechtlicher Erfüllung, die der moderne Mensch als Wollust beweihräuchert) stellt man gerne fest, wie gut man zu Voltaires Zeit noch wußte, daß es tödliche Vergnügen gibt.
 

Donnerstag, 15. Juli 2021

Je jungfräulicher, desto mehr Kinder (2)

Weil es scheinbar auch ohne Tugend geht, und sich die Säue weiter in der Kloake suhlen können. - Sondern die noch viel viel weniger Prozent an Vätern (und Müttern, meinetwegen, obwohl die geschätzt zu weiteren 50 Prozent nur verlängerter Arm der Vampire und Marder sind, zu denen die Mehrheit wurde; beide Viecherlein laben sich bekanntlich am Blute der noch lebenden Opfer, bis die ausgesaugt und tot sind) die sechs, sieben, acht oder fünfzehn Kinder bejaht (und geschenkt bekommen) haben. Nur die sehen, wie ihnen am lebenden Leib die Organe herausgerissen, die Kinder enteignet und sie zu Bittstellern des Staates wurden, der jenen Teil am Einkommen "ergänzt", den er zuvor durch Steuern geraubt hat. Die er aber nur unter Auflagen gewährt, die eine strikte ideologische Ausrichtung an der staatlichen Doktrine zur Bedingung machen.

Sieht man von dem Umstande ab, daß wir uns doch bitte endlich mit dem Gedanken anfreunden sollten - und gerade die sogenannten "Konservativen" (und wieviele rühmen sich dessen, es ist täglich neu zum Wundern, aber vor allem zum Kotzen) scheinen hier die Mittel durch den Zweck geheiligt zu wissen - daß das Wohl und Wehe jedes Volkes, und damit auch sein Nachwuchs, ja vor allem seine Demographie!, in der Hand Gottes liegt. 

Mittwoch, 14. Juli 2021

Je jungfräulicher, desto mehr Kinder (1)

Man hat dem Heiligen Ambrosius von Mailand (339-397), einer der vier lateinischen Kirchenlehrer der Spätantike (also nicht dem VdZ ... ;-) 1295 zum Kirchenvater "erhoben", und man hat ihm seinerzeit den Vorwurf gemacht, er würde die Substanz des Volkes aushöhlen und den Männern die ihnen zustehenden und passenden Frauen vorenthalten. Weil er die Jungfräulichkeit als höchstes Ziel so glorifiziere. 

Dem entgegnet der Mailänder Bischof in seiner Schrift "De virginitateÜber die Jungfräulichkeit" daß nicht sein könne, daß im Christentum verpönt sei, was seit je her im Volke geübt und somit üblich, und bei den Heidenvölkern so hoch angesehen sei: Daß junge Mädchen, die noch keinem Manne gehören oder versprochen sind, sich Gott weihen. Oder den Heidengöttern, natürlich.

Der Kaiser hatte sogar das Recht, Priesterinnen (Vesta-linnen) auszuwählen, und niemand durfte dagegen Einspruch erheben, die somit zur Jungfräulichkeit ohne jede Eigenzustimmung verurteilt waren. Zwar haben die Ausnahmen mit der Zeit zugenommen, unter denen die Freigabe des erwählten Kindes gewährt werden konnte, oder sogar zum Recht wurde. Etwa, wenn bereits eine Schwester Vestalin, oder die Tochter das einzige Kind war; denn das Fehlen von Nachwuchs galt seit je bei den Menschen als Zeichen der Verfluchtheit durch Gott, der die Wurzeln eines Geschlechtes verdorren ließ. Niemandem aber wäre es eingefallen, dagegen zu opponieren! Jeder anerkannte die Wichtigkeit und Notwendigkeit dieses Opfers vor den Göttern. 

Dienstag, 13. Juli 2021

Hält Przemysl? (2)

Immerhin 48 Kilometer war dieses System aus Bunkeranlagen, Geschütz- und Infanteriestellungen und -gräben lang. Das relativiert die den unbefangenen Betrachter vielleicht erschreckend hohe Zahl von Verteidigern. Die aber zum großen Teil sowieso aus nur bedingt kriegstauglichen Rekruten zusammengesetzt war, die, wie sich bald herausstellen sollte, nach den ersten Schüssen des Feindes auf und davon liefen. Das Durchschnittsalter der Soldaten lag bei Mitte dreißig bis Mitte vierzig. Unternehmer, Verwaltungsbeamte, Bankdirektoren, oft weit über "Soldatenfigur" und in einer katastrophalen körperlichen Verfassung (bald sollten sie freilich radikale Fasten- ja Hungerkuren durchmachen müssen) in zwei Dutzend Sprachen, wo oft ein Soldat den Kameraden neben ihm nicht verstand.

Das alles befehligt von Offizieren, die kaum besser ausgebildet, und schon gar nicht mutiger waren. Die ihre Soldaten später dann schon bei ersten gefährlichen Situationen sträflich im Stich lassen würden, sodaß Kompanien (oder das, was von ihnen noch übriggeblieben war) von beherzten Korporalen, und Regimenter von Vizeleutnants "befehligt" wurden, die das nur "taten", weil sie zu feige gewesen waren, wie seine Vorgesetzten im russischen Artilleriefeuer zurückzulaufen. Nach den ersten schweren Angriffen Anfang Oktober würde es sogar eine Division geben, die von nur noch einem einzigen Leutnant, dem letzten von dutzenden Offizieren, befehligt wurden, dem ein routinierter Vizeleutnant (ein Charge, also nicht einmal ein Offizier) zur Seite stand, der aber wenigstens wußte, wie Dinge realisiert werden konnten. 

Montag, 12. Juli 2021

Hält Przemysl? (1)

Als Dr. Jan Stock, der oberste Proviantoffizier und Vizekommandant der Festung Przemysl, es niederschrieb war er nach eigener Aussage selbst erschrocken. Denn er war doch ganz sicher immer liberal und weltoffen gewesen. Der durch zahlreiche Zeugnisse höchst vernünftige, gleichermaßen kühl denkende wie kluge Mann gestand sich nun aber etwas ein, von dem er nie geglaubt hätte daß er es eines Tages so sehen würde - daß nämlich die Vorurteile über Juden zuträfen. 

Denn was sich während der Belagerung dieser k.u.k-Festung, die vom 5./6. Oktober 1914 - mit einer dreiwöchigen Entsatz-Unterbrechung im November - bis zur Kapitulation am 22. März 1915, Schlag sieben Uhr morgens, dauerte und über enorme Härte, Notz und Hunger ging und die längste Belagerung (als wehrhafte Vollumschließung durch einen Feind) des Ersten Weltkrieges war, ließ auch in seinen Augen kein gutes Haar an ihnen. Und das sahen alle Eingeschlossenen so, die in ihrer völkischen und sprachlichen Vielfalt wie eine Widerspiegelung der zahlreichen Völker und Volkschaften der Habsburger Monarchie wirkten. Aber mitten in der zunehmend schneidender werdenden Lebensmittelknappheit aus der Not der Mitmenschen auch noch dermaßen brutal Profit zu schlagen, zeigte einen Grad an moralischem Verfall, den niemand sonst in Przemysl (wo über Jahrhunderte ein hoher Anteil an Juden nie wirklich geliebter Teil des Weichbildes der Stadt war) fassen konnte.  

Sonntag, 11. Juli 2021

Vermeidung der Selbstrettung - Zwischen Aufklärung und Dogmatistik

Man könnte sich schon die Frage stellen, ob - und warum - es in Frankreich, wo man in unseren Ländern gerne die Aufklärung* im 18. Jahrhundert beginnen läßt, nicht zu Gegenbewegungen gegen die Aufklärung gekommen ist. Denn wenn man an einem keinen Zweifel haben kann, dann daran, daß es speziell in der Kirche Stimmen und Denker gegeben hat, die so auf die Wahrheit geeicht waren und sind, daß sie buchstäblich das Gras wachsen hören. Also aus kleinsten Abweichungen im Anfang von Entwicklungen die Konsequenzen bei ausgewachsenem Phänomen vorhersehen können. 

In diesem Fall hätte man die Einflüsse aus England herüberkommen sehen müssen. Denn von dort ging der Umsturz der abendländischen Denkwelt aus, das heißt- auch gar nicht von dort, sondern von Amsterdam, wo - die Niederländer hatten die Rebellion gepachtet, und alles, was rebellieren wollte, floh dorthin, einschließlich der Juden Spaniens - alles gedruckt werden konnte, wurde dort gedruckt. Und von dort aus vor allem nach England geschifft. Wo man im stürmischen 17. Jahrhundert, wo es immer wieder Spitz auf Knopf stand, ob sich nicht doch der Katholizismus wieder reetablieren würde können, die Wirksamkeit in Massen gedruckter Schriften endgültig entdeckt und etabliert hatte. 

Das heißt, auch nicht von Amsterdam, sondern in seiner geographischen Eigenschaft, der Rheinmündung eingeschrieben zu sein. Und von dort kamen die Ideen, rheinabwärts, weil aus der Schweiz, dem Land der Calviner. Womit wir, gehen wir gegen den Strom, in Zürich und, nach einigen Kilometern durch die Täler der Westalpen, im französischen Geneve sind. Und womit wir erneut... in Frankreich wären. Wo man im 17. Jahrhundert die Calviner (Hugenotten) schwer verfolgt hat. Diese gottlose Geisteshaltung wollte nur der Preußenkönig, dem nützten sie, seine wurzellosen Ideen umzusetzen.

Samstag, 10. Juli 2021

Zu uns nur durchs Allgemeine (2)

In dem Wunsche, dazuzugehören, der wenn er ungesättigt oder verwirrt bleibt (wie bei einer Frau, die viele Männer hatte, die somit den einen nicht mehr erinnert, dessen Spuren sich verwischt haben weil von anderen, jeweils aktuell intensiver als in der Erinnerung präsent erfahrenen, überlagert wurden) dies aus Mangel an der Identifikationsfigur tut, drückt sich der Wunsch nach der Einheit des Menschengeschlechts überhaupt aus. 

Das somit als die richtige Ordnung erkennbar werden kann, wo sich das Einzelne aus dem Allgemeinen, das Individuum (das zugleich der Akt der Seinsergreifung überhaupt aber ist, der Weg des Allgemeinen ist also der des Individuums, der des Individuums aber der über das Allgemeine) aus der Zugehörigkeit zum Menschsein ergibt, jeweils als Bedingung. Diese Einheit aber kann nur über das personale Gegenüber hergestellt werden, weil sie eine Identifikation, die Wahrheit somit das Ausatmen, das Verströmen, das Auswehen des Trägers der Wahrheit ist. 

Freitag, 9. Juli 2021

Zu uns nur durchs Allgemeine (1)

Kultur ist im Wesentlichen die Institutionalisierung der Natur des Menschen (und natürlich im weiteren Sinn alles dessen, was ihm zu-, bei- und untergeordnet ist, als Eingliederung in seine Welt). Damit werden mit dem Wachstum einer Kultur die Menschen, die ihr zugehören, immer einfacher zu ihrer eigenen Natur geführt. Einfach, indem sie diese Institutionalisierungen annehmen und deren Prägekraft durchlaufen, werden sie (auf andere Weise betrachtet) früher reif. Denn der Einzelne, gezwungen sich "alles selbst" zu erforschen, wird damit (das kann man gleich sagen, die Geschichte lehrt es) "nicht fertig." Denn das Leben hat seine Phasen, und das Aufrichten gehört deren kürzerer zu, dem Juvenilen, der Jugend (bis 30 Jahre.) Ab da wird ausgebaut, geschmückt, weitergebaut. Aber die Grundweichen stehen. Und dann ist Schluß mit dem Aufrichten von Institutionen. 

Fehlen diese Institutionen, so wird also der Mensch gezwungen, um seiner eigenen Entfaltung willen Institutionen zu schaffen, die zuerst privatim sind, nur für ihn und sein engstes Umfeld gelten (allerhöchstens; denn auch dieses begegnet ihm mit demselben Anspruch, gehört und beachtet zu werden, was enorme Reibungsverluste mit sich bringt), damit er schließlich seine eigentliche Lebensaufgabe, die inhaltlicher, nicht struktureller Natur ist, vollziehe. Also etwas im Vollsinn "isset", "ist", und "als" dieser oder jener die Welt um ihn gestaltet. Wozu natürlich auch gehört, die angemessenen Wirkkreise und Reichweiten zu finden. 

Donnerstag, 8. Juli 2021

Maschine der Läuterung

Die dramatischen Formen sind "Erkenntnis- und Reifungsmaschinen". Maschinen, um aus bestimmten Lebenssituationen die Hintergründe herauszukeltern, zu destillieren. Wie in einen Experimentierkolben füllt man eine Situation in eine Eprouvette, und hält diese dann über den Bunsenbrenner. Und schaut zu, was am Ende herauskommt, wenn das Wasser verdunstet ist, was am Boden der Eprouvette übrigbleibt. Das, was in der Flüssigkeit aufgelöst, das hat ihr diesen eigenartigen Geschmack gegeben, man erinnert sich nun.

Deshalb muß man, will man sie verstehen, bei dramatischen Formen (als überhaupt alle Formen in der Kunst) immer schauen, wie eine Zeit ist. Darin kann man dann deren Mechanismen erkennen, nach denen als Stein der Weisen gesucht wird. Denn muß man nicht auch danach suchen, ob eine Zeit dieselben Mechanismen anwendet, um den Menschen im Leben zu läutern? Ist nicht das Leben selbst diese Läuterungsmaschine, die am Ende das Reine, Pure herausbringen soll?

Mittwoch, 7. Juli 2021

Daran sehen wir, was uns fehlt (2)

Vor allem fehlen die Wunder als Erscheinungen der Großmächtigkeit und Barmherzigkeit im Alltag - Es ist ein lebhaftes Beispiel für den Niedergang einer Kultur, den wir da seit 150 Jahren beobachten und immer besser analysieren können. Während Aufstieg ein Zugewinn an Energieeffizienz ist, wenn auch nicht als vordergründiges Ziel (ja, das darf er gar nicht sein! Sondern es muß auch dies ein immanentes, beiläufiges, wie mit leichter Hand hingezaubertes Nebenergebnis zunehmender allgemeiner Klugheit und Weisheit sein) das heißt mit jedem Handgriff immer mehr - weil das fleischliche Leben vom Geist immer mehr durchdrungen wird, und Geist heißt nicht nur Lernen, er heißt auch Universalität, also das Immer-mehr-Fassen durch ein Wort, auf anderer Ebene: Durch einen Handgriff - die immer ein Mangel an Energieeffizienz ist.* 

Lassen wir der Trauer dann ausreichend Zeit, sie ist notwendig, um anderes ansetzen zu können, als Abschied ans Falsche, ans Vergangene als Irrtumsweg. Trauer über die Zeitvergeudung durch falsche Erziehung, durch fehlende Verantwortung weil fehlende Universalität der Eltern und Lehrer, die uns keine Einordnung in ein Allgemeines (Familie, Haus) VOR der individualisierten Herausprägung im Erwachsenenzustand**, als Senex, noch durch kluge Ausrichtung unserer Eigeninteressen und -ziele zugeführt haben. 

Dienstag, 6. Juli 2021

Daran sehen wir, was uns fehlt (1)

Man kann es bei alten Gebeten erfahren, am deutlichsten und eindeutigsten aber (weil frei von aller Zeitkomponente) ist es bei den Psalmen festzustellen, deren häufiges Beten, in dem sie (wie in der Liturgie) die Basis unseres Betens bilden sollten, man nur einmal mehr dringend anempfehlen kann. 

Die, wenn man sie betet, Haltungen ausdrücken (und damit in den Geist holen), die uns (also auch dem VdZ) bereits fehlen. Haltungen, Gefühle (als Anzeige wie als Motivationsenergie) und persönliche Neigungen, die uns schon so fremd scheinen, als wären sie gar nicht mehr vorhanden. 

Aber sie sind die wahre Natur des Menschen, und sie sind (weil ontisch nie auszulöschen, also in der Idee von uns immer auch Anspruch, Anruf und Forderung des Willens der Idee, reale, fleischliche Welt zu werden) damit auch der Boden unseres eigenen Menschseins, auch im Juli des Jahres 2021. 

Und es muß deshalb zu den vornehmsten Zielen gehören unser Leben in solche Bahnen zu lenken, daß sie uns in Klugheit und Weisheit zu diesen essentiellen Haltungen (ohne die wir zu gar keinem erfüllten Menschsein kommen KÖNNEN, deshalb auch das Ewige Heil mit hoher Wahrscheinlichkeit verfehlen) hinführt. Soll heißen: Wieder hinführt. 

Montag, 5. Juli 2021

Die Welt als Regal von Wachsmodeln

"Am meisten offenbaren wir von uns dort, wo wir etwas am verbissensten verbergen."

Thomas Merton

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Das die Welt Prägende ist der negative Abdruck, den alles Lebendige, alles Welthafte (das als solches Gestalthaft ist) im anderen hinterläßt. Deshalb müssen wir uns im anderen suchen. Und das einzig Lohnende am Leben ist, den Blick hinaus zu richten, und sich in das Begegnende zu vergeben.

Die Welt ist ein Arsenal von Models, in das wir fließen, um "etwas" zu werden, um überhaupt zu sein: Als einem Wachsmodel eingeprägtes Antlitz. 

Das in uns und in jedem Betrachter kraft des Heiligen Geistes Realität wird. Und so über uns aus uns Initial für diese Welt wird. Die also im Bilde Gottes wurzelt, aus diesem lebt, aus diesem geschaffen ist.

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Das ist das Geheimnis des "Schweißtuches der Veronika". Das ist das Geheimnis des Tuches von Manopello.

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Das Sein im Abdruck (negative Theologie), in der Spur, die es hinterläßt, ohne selbst sichtbar zu sein. Die Welt wird so zur Antwort, und darin erkennen wir die Frage.

Die Frau ist am meisten sie selbst, wenn in ihr das Bild der schönsten aller Frauen, der Frau an sich - der Gottesmutter - erkennbar wird. Sie wird so zum Negativ, zum indirekten Abbild des göttlichen Herren, sodaß jeder, der sich in ihren Mantel schmiegt, in Wahrheit von jenem Model Jesus Christus umflort wird, das einem im Ausmaß der Fügbarkeit (also des Gestorbenseins allen Eigenwillens, der also nicht Wille deshalb ist, weil er aus dem absoluten und absolut freien Willen Gottes stammt) selbst das Antlitz Christi aufprägt.

Sonntag, 4. Juli 2021

Gedankensplitter (1166)

ie Bürokratie wächst in dem Maß, als das Vertrauen verdunstet, daß der andere und ich dieselben Vorstellungen von Sachlichkeit, dieselbe Art von Zugang zu Sachverhalten (Erkenntnis ist eine Frage der Liebe; allgemeine Liebe ist somit allgemein hohe Kenntnis weil Offenheit für die Sachen der Welt) haben. Und deshalb im Rahmen der Bedingungen eines Ortes (an dem wir beide stehen; das heißt einer Aufgabe aus Beziehung, die wir beide annehmen und der wir beide treu bleiben) auch vom anderen gleichermaßen erfüllt werden.

Wenn sich der eine des anderen nicht mehr sicher sein kann, steigt die Notwendigkeit und die Bereitschaft, Abläufe und zu erzielende Eigenschaften zu beschreiben und deren Entstehung zu sichern. 

Nicht nur die Qualitätssicherungssysteme sind deshalb vor 30 Jahren aufgetaucht, sondern auch die "blitzschnellen) Kommunikationssysteme - nicht nur Mobiltelephone, sondern es begann beim Telefax, ging zu den Pagern (auch damals Ausdruck besonderer Wichtigkeit und autoritativer Stellung), ging übers Autotelephon, das Internet und schließlich die Cellphones, die Mobiltelephone, bis zu der nächsten Generation, den automatischen Kommunikatoren (als ins Gehirn eingesetzte Transistoren und Kleinstmaschinen), die zumindest über Teilbereiche "abstimmen"; das "intelligente Haus" ist im übrigen ebenfalls Teil dieses "Vertrauens-Ersatzsystems" - haben damals ihren Ausgang genommen. Der VdZ kann sich noch gut erinnern,

Samstag, 3. Juli 2021

Veganismus als Schuld an der Erde (4)

Was aber, wenn es ganz anders ist? Oder: Von der Heimtücke der Schuld. - Bislang hat sich das alles wie von selbst geschrieben. Erklärung folgte auf Erklärung, und die Logik der Sprache zog acht Seiten Manuskript aus dem tiefen Bauch der Verarbeitungsmaschinerien. Aber ist es wirklich so? Sind Veganismiker und Vegetarier tatsächlich Vertreter der Wiedereinführung des Matriarchats? Oder sollten wir es nicht zumindest einmal versuchen, die Sache viel stärker von der Schuld her aufzuziehen. Denn das Matriarchat zu wählen ist ja identisch mit der Vermeidung von Schuld. 

Jetzt hat aber Schuld etwas Heimtückisches. Weil sie ein Widerspruch zum ontischen Gefüge dessen ist, was einerseits der Welt zugrunde liegt (also über die Idee durch die wollende Liebe Gottes "zum Weltwerden schiebt"), und anderseits den, der gegen diese Ordnung verstößt (weil allem Weltsein eine ideenhafte Ordnung zugrunde liegt, die jener Ort ist, an dem alleine sie bestehen kann), eine reale Spannung in sich verspürt. Die Abführung verlangt. Sei es, daß man sie in Alkohol und Drogen versenkt, sei es, daß man sie in Ersatzhandlungen abführt, WENN die Handlung, die diese Spannung auf natürliche Weise abführen würde, so tabuisiert und abgelehnt wird, daß sie nicht in Frage kommt.

Freitag, 2. Juli 2021

Veganismus als Schuld an der Erde (3)

Zurück von der Pinkelpause, erschrickt der Vergewaltiger der Mutter vor sich selbst. Es wird ernst.Gott und Erde stehen also in einem Widerstreit, in dem Gott - natürlich ist er immer der Sieger! - die "Mutter Erde" zu vergewaltigen aufruft, als er den Ruf ausstößt: Macht Euch die Erde untertan! Was er nach dem Sündenfall im Fluch des Verstoßes aus dem Paradies noch einmal nachschärft. Als er der Frau das Schicksal zuspricht, daß sie vom Manne nicht nur beherrscht wird, sondern diese Herrschaft durch ein viel tiefer gehenderes Begehren herbeisehnen wird. 

Damit haben wir genug Material gesammelt, um die Aussage begreiflich zu machen, ja sie sogar zu unterstützen. Daß im Veganismus/Vegetarianismus** das Matriarchale als jener Lebensuntergrund wieder aufersteht, der ohne schöpferischen Eingriff auszukommen meint. Und dem Erlebnis des gottähnlichen Menschseins im Willen, der aus dem Vorhandenen "Neues" macht, der die Vorgänge der Natur düpiert und "ausnützt", eine Absage erteilt. Sodaß auch uns immer deutlicher wird, warum die bewußte Wahl von Pflanzen als Lebensmittel einen ganzen Kosmos an Weltanschauungen und Lebenshaltungen enthält.

Donnerstag, 1. Juli 2021

Veganismus als Schuld an der Erde (2)

Mutter, wo hast Du das Tabu hingelegt?Unter diesem Gesichtspunkt wäre auch die biblische Erzählung der Schuld Kains durch die Tötung seines Bruders Abel neu zu durchdenken. Denn natürlich hatte dann Abel, der eine reiche Ernte eingefahren hat, durch seine Schuld nicht nur eine stringentere Notwendigkeit zum Sühn- und Dankesopfer als Kain erworben, der in einem neutralen Verhältnis zu Gott geblieben war. Sodaß sich auch der "Neid" Kains in die Kategorie jenes Neides eingliedert, den Jesus selbst in der Geschichte vom verlorenen und wiedergefundenen Sohn darstellt. 

Als nämlich der Sohn, der all sein Erbe durchgebracht hat, der durch Ungehorsam der Welt Gewalt angetan hat, und in Dreck und jener Verlorenheit geendet ist, in der jede menschliche Eigenmächtigkeit endet, weil sie sich außerhalb der Ordnung der Natur (!) stellt - was ja die eigentliche Beschreibung des Wortes "Sünde" ist, als also dieser Nichtsnutz und Verräter angesichts seines Elends bereut (und wer würde da nicht seine Tat bereuen?) zurückkehrt, wozu es allein schon eine Menge "Chuzpe", also Frechheit braucht, sondern wo der Vater ihn sogar mit einem Fest bewillkommnet, das die besten Früchte der harten Arbeit des verbliebenen treuen, rechtgläubigen weil gehorsam gebliebenen Sohnes im Opfer verbrennt.