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Sonntag, 18. Juli 2021

Nie unterbrochenes Handwerk

Der VdZ hat sich aus der Erfahrung mit sich selbst heraus mit einem manischen Handwerker vergleichen gelernt, der Hammer und Meißel nie aus der Hand legt, und ununterbrochen an einem riesigen Granitblock arbeitet. An dem jene Gestalten (durch Entfernen des Unwesentlichen, der Schlacke, dem tauben Gestein) zu entwirken, die in diesem (noch nicht realisiert, also unsichtbar, nur dem Geiste sichtbar) vorhanden sind. 

Aus diesem Arbeitsfluß, der auf Müdigkeit, Erschöpfung, Stimmungen, was auch immer, keine Rücksicht nimmt, der mit diesen Zuständen also gar nichts zu tun hat, gibt es kein Heraussteigen. 

Sollte es doch der Fall sein, dann kann es dafür nur zwei Gründe geben: Den Tod, der sich mehr oder weniger lange zuvor ankündigt, in dem er das physische Dasein zu einer immer mehr nur noch flackernden, aber nach und nach erlöschenden Flamme wird, deren eigentliches Brennen im selben Ausmaß ins Innere, ins Unsichtbare weil Jenseitige entschwindet, oder die Betäubung, das Aussteigen durch Ablenkung. In der der Schaffende sich von sich selbst abkoppelt und in die Welt wirft.

Gradmesser jeder Entwicklung kann deshalb nur sein, zu sehen, daß er alles wegzulassen lernt, das in seiner äußeren Existenz nicht diesem wirklichen Schaffensprozeß entspricht. Ihm förderlich ist, ihm vor allem nicht entgegensteht, denn mehr Kriterium gibt es da gar nicht als das Ausscheiden.

Deshalb ist der Mut die allererste Anforderung. Der Mut, sich von allen Verbindungen mit jener Schlacke zu lösen, die den Mitmenschen die Welt bedeutet weil die Welt ist. Aus der sie Häuser bauen und Brücken schlagen, Straßen ziehen und Viehtränken gießen.

Je länger er braucht, um diesen Mut aufzubringen, desto mehr hat er bereits aus dem Block gemeißelt, das einer großen Figur entsprochen hätte. Nun muß sie kleiner und immer kleiner werden, und ihre räumliche Größe muß zur Tiefe werden. In der sie Kern aller Räume wird, so klein, daß sie nicht mehr der Sichtbarkeit verfügbar ist. 

Jener unendlich kleine Kern (der aber niemals ein Nichts ist!), der die ganze Welt birgt, und aus sich hervorgetrieben hat. Denn das war jene Schlacke, die der Handwerker bereits entfernt hat. Und aus der Brunnen gebaut und Schornsteine gesetzt und ... Was geblieben ist, ist nicht sichtbar, aber der Eckpfeiler des Universums. Es ist der Sinn, der logos, der allen Dingen jene Dynamik gibt, in der sie in der Bewegung zwischen Sein und Nichtsein, die nur im Sinn umfaßt werden kann, ohne Unterbrechung ihre Existenz erringen. Bis auch von ihnen nur noch Sinn bleibt, weil der Leib gestorben, ja weggegeben ist.

Den anderen. Die daraus Mühlen bauen und Zäune ziehen und ...