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Freitag, 2. Juli 2021

Veganismus als Schuld an der Erde (3)

Zurück von der Pinkelpause, erschrickt der Vergewaltiger der Mutter vor sich selbst. Es wird ernst.Gott und Erde stehen also in einem Widerstreit, in dem Gott - natürlich ist er immer der Sieger! - die "Mutter Erde" zu vergewaltigen aufruft, als er den Ruf ausstößt: Macht Euch die Erde untertan! Was er nach dem Sündenfall im Fluch des Verstoßes aus dem Paradies noch einmal nachschärft. Als er der Frau das Schicksal zuspricht, daß sie vom Manne nicht nur beherrscht wird, sondern diese Herrschaft durch ein viel tiefer gehenderes Begehren herbeisehnen wird. 

Damit haben wir genug Material gesammelt, um die Aussage begreiflich zu machen, ja sie sogar zu unterstützen. Daß im Veganismus/Vegetarianismus** das Matriarchale als jener Lebensuntergrund wieder aufersteht, der ohne schöpferischen Eingriff auszukommen meint. Und dem Erlebnis des gottähnlichen Menschseins im Willen, der aus dem Vorhandenen "Neues" macht, der die Vorgänge der Natur düpiert und "ausnützt", eine Absage erteilt. Sodaß auch uns immer deutlicher wird, warum die bewußte Wahl von Pflanzen als Lebensmittel einen ganzen Kosmos an Weltanschauungen und Lebenshaltungen enthält.

Ihm liegt aber etwas zugrunde, das mit dem Verschwinden der Kirche zu tun hat. Und zwar direkt! Denn mit deren Verschwinden, mit deren Diminuierung der Stellung in unserer Gesellschaft, mit deren Entsorgung als Aussöhnerin mit Gott, sprich: Mit dem Verschwinden der Beichte, der das Verschwinden des Selbsterlebens als Erlösungsbedürftige vorausgeht, schwindet auch der Mut der Weltgestaltung. 

Der Vegetarismus/Veganismus "Bekehrte" bewußt (der Hineinerzogene, also das Kind, unbewußt) Wählende wählt eine Haltung der Verweigerung und Verhinderung einer Welt, die als Kultur verstanden wird. Er wählt eine Welt, die in eine unwillkürliche Lebensführung zurückfällt, die das Höchste des Menschseins, ja die das Menschsein im eigentlichen Sinn verweigert und sogar als Gefahr für "Mutter Erde" versteht.

Verstehen wir deshalb nicht um eine Stufe besser, was als Wirklichkeit hinter dem Kult um "Mutter Erde" steckt? Was hinter der zur Weltanschauung gezogenen Bevorzugung des Pflanzlichen als Nahrungs- weil Lebensmittel steht? Verstehen wir deshalb, wie weitreichend es sein wird, wenn jetzt schon (wie man liest) 2 Prozent "vegan", 15 Prozent vegetarisch (ganz oder teilweise, zumindest als Ziel) als Ernährungsweise angibt, der Blick in die Verkaufsregale (und zwar alle!) oder Restaurants aber sogar den Eindruck macht, als sei diese Ernährungsform die ethisch-moralisch bessere Wahl, die nur darauf wartet, endlich ALLES zu überlagern und die EINZIGE Wahl zu sein (natürlich mit den in jeder Diskussion ans Revers gehefteten großzügigen weil Barmherzigkeit beweisenden, sanft geschmiegelten Beiworten, daß "ab und zu" Fleisch ... und so weiter, und so forter, der Leser kann es gewiß selbst weiterdenken), verstehen wir also wie weitreichend der Eingriff (durch Weglassung) in unsere Kultur sein wird, wenn sich diese Ernährungsweise tatsächlich durchsetzt? Wie und in welche Richtung charakterbildend es sich auswirken wird? 

Als Renaissance des Matriarchats. Das nie eine "Renaissance" im eigentlichen Sinn ist, sondern eine Verweigerung des Schöpferischen - des Männlichen. Als das Promethische der Weltführung hin zu einer Kultur. Dem Tod der Religion, denn das bedeutet,*** wird somit unweigerlich ein Tod des Menschlichen folgen.

Es läßt vor allem aber den Veganismus/Vegetarismus als das erkennen, was er in Wirklichkeit ist: Eine Haltung der Schuldvermeidung mangels Entsühnungsriten, mangels Priesterschaft, mangels Entschuldungsvorgang und Lossprechung, wie sie das Fleischessen (!) und das Feiern von Festen bedeuten. 

Denn das Fest des Matriarchalen ist nicht das Fest, dazu fehlt die Freude des Erlösten. Das Fest des Veganisten und Matriarchalen als Nestflüchters ist die Orgie.³

Denn sie sind die unerlösten, mit Mal auf der Stirne bezeichneten Jünger des Kain.

Morgen Teil 3) Was aber, wenn es ganz anders ist?
Oder: Von der Heimtücke der Schuld.

**Auch das kann nicht oft genug wiederholt werden: Wenn es heißt, auf der Erde gäbe es sogar eine solide Drittheit, die sich vegetarisch ernährte, dann nicht, weil dieses Drittel der Menschheit bescheiden mit den pflanzlichen Produkten zu leben beschlossen hat. Das ist purer Zynismus! Denn immer war und ist Veg(et)anertum bittere Frucht des Elends und der Armut als Impotenz, die Welt "schöpferisch zu gestalten", also als Impotenz im wahrsten Sinn: Als die Abwesenheit von Macht und der der Macht zugehörigen Gewalt, die am Rand aller Dinge steht. Sobald dieses Drittel die Möglichkeit sieht, sich durch Fleisch zu ernähren, wird es das mit Wonne und Begeisterung tun, das hat sich überall auf der Welt gezeigt. Wo der "gestiegene Wohlstand" durch den Globalismus die Ernährungsgewohnheiten ganzer Völker schlagartig geändert hat: Weg vom Pflanzlichen.

Und schon gar von der Insektennahrung, weil von der - matriarchalischen! - Nahrung von allem bloß aufgesammelten Getier! Ja dieses ist sogar das erste Opfer und Objekt der Verachtung bei gestiegenem Wohlstand, wir sehen es auch bei uns: Der Flußkrebs, der heute die güldensten Teller der Nobelcuisine ziert, galt noch vor hundertfünfzig Jahren als niedrige, verachtenswerte, nur der Not geschuldete Nahrung für die Armen. Sodaß ihn mit der Industrialisierung und der "Verbesserung" der Kalorienzufuhr (die nach und nach die "Nahrung" verdrängte) niemand mehr wollte. Woraufhin (sic!) der Flußkrebs fast ausstarb. Weil niemand mehr es für notwendig erachtete, Wasserbedingungen zu schaffen oder zu erhalten, die Rücksicht auf dessen Lebensbedürfnisse nahm. 

***Hören wir nicht allerorten, wie vor allem die Jugend (aber längst schon nicht nur sie) davon spricht, daß man Religion befürworte, nur keine Institutionen. Da man alles Engagement bejahe, aber nur nicht in bestehenden kulturellen Einrichtungen. Daß man aber genau damit alles das enthalte - was den Hinweis auf den sehr typisch indischen INCLUSIVISMUS (zu dem der Integralismus, den wir heute erleben, dieses "inkludieren" von allem und jedem in alles und jedes, als bewußte Aussparung des "Anders-seins", angebracht sein läßt. Über den wir hier bereits des langen und breiten geredet haben. Das Matriarchale ist nämlich alles und damit nichts. Das ist sein furchtbarer Schmäh.

³Sämtliche archäologischen Befunde, die matriarchalischer Gesellschaftsform auf den Zahn fühlen, zeigen genau das. Wobei es Matriarchate in Reinform kaum je gab, oder eine letzte Stufe einer degenerierten Kultur waren - siehe Etrusker! Eine Reinform des Matriarchats wäre also ein ganz kurzfristiges Ende solcher Lebensweisen. Auch das ist archäologisch belegbar: Je mehr - desto mehrer, sozusagen.)

QR Sex am Gipfel
Vergangen? Alles andere. Viel mehr hat sich die Orgie etabliert, ohne daß sie überhaupt noch auffällt. Sie ist Teil des Alltags. Wer sich die Konjunktur von zügellosen Privatfilmen auf Youtube ansieht, wer sich den Umgang mit Pornographie unter Jugendlichen, die Tonart in der man öffentlich gestellte Sexualität ansieht, Shows selbst für den bürgerlichen Durchschnitt, LoveParades und Christopher-Street-Days betrachtet, kann nicht anders als zu lispeln: Orgien, und zwar wo man hinsieht! Und wenn man Nachrichten wie diese ansieht - Pärchen hat Sex am baumlosen Gipfel - dann geht das über das Schmunzeln sinnesfreudig-diskreter Erotik weit hinaus. Da wird mit jenem Öffentlichkeitsaspekt spekuliert, der Merkmal der völligen, ins Tierische abgleitenden Ungezügeltheit ist.


*110621*