Nehme ich dem Menschen die Idee* der Freiheit, so nehme ich ihm die Idee seiner höchsten Selbstwirklichung seiner Natur wie Berufung, nehme ich ihm seinen Selbststand. Er wird sich in unfreie Mechanismen fügen, sich und die Welt nur noch als Automatismus sehen (können), und nur dumpf eine Unwirklichung spüren, bis er völlig in Dumpfheit verfallen ist - sich im entscheidenden Anfange nicht verwirklicht hat. Seine Selbstbewegung kommt nie in Kraft und Fülle, und was er erkennend besitzt, erlischt, wird erstickt.
Ihm bleiben bestenfalls noch "bewegende Momente", als Anstoß und eigentlich Bewegendes von außen, wie die Massendynamik, die Droge, der Zwang von Umständen, oder - das heute aktuellste Mittel vielleicht - der Zwang der "Systemlogik", in die zu fliehen so verführerisch ist.
*Auch wenn sich natürlich das Wesen der Freiheit nicht in einer "Idee" erschöpft.
*240910*