Dieses Blog durchsuchen

Samstag, 18. September 2010

Prüfen des Wahrgenommenen

Es sind scheinbar unscheinbare Sätze, die man da Metaphysik heißt, und die das Denken selbst begründen wie sinnvoll machen. "Alles Denken ist ein Denken vom Sein," etwa. "Die Vernunft hat ihr Gesetz und ihren Grund im Sein. Das Achten auf das Wissen, das wir von unserem Wissen der Gegenstände haben, führt uns zur Logik. Das Achten auf das Wissen, das wir vom Gegenstande selber haben, begründet die Metaphysik."

In der Präzision der ersten Begrifflichkeiten aber, die jene subtilsten, aber von jedem letztlich erfahrenen wie unterscheidbaren Sachunterschiede bezeichnen, liegt das weitere Schicksal menschlichen Denkens. Schon kleinste Ungenauigkeiten hier, bringen all die Blüten von Weltanschauungen und Denkweisen hervor, die gemeiniglich als Philosophie angesehen wird.

***

Denken ist sohin immer und zuallererst ein Prüfen des Wahrgenommenen, es führt sich auf die Dinge, auf deren Sein und Erkennbarkeit selbst zurück. Sogar der Zweifel, ja gerade er, gründet auf dieser Wahrheitsfähigkeit der Wirklichkeit und unseres Denkens. Ein "reines Denken", ohne Bezug zum Sein, gibt es gar nicht.
 
 

*180910*