Dieses Blog durchsuchen

Freitag, 17. September 2010

Viel einfacher

Das meiste an Argumenten und Gründen, die man in der Geschichte als Motive für Ereignisse und Handlungen findet, sind nichts als simpelste Rechtfertigungen, und nicht selten solche der damaligen Gegner.

Hekatomben an Literatur wurden geschrieben, die vom Preußen Friedrich II. als Rumpfland berichten, das nicht anders konnte, als durch aggressive Eroberungspolitik jene Landsubstanz an sich zu reißen, die es zum Überleben benötigte.

Die Wahrheit ist schlicht und bescheiden, und Friedrich II. gesteht sie selbst einmal ein: es war Eitelkeit und Ruhmsucht, die ihn dazu trieb, in Schlesien einzufallen.

Und so ist es wohl bei vielen, ja wahrscheinlich den meisten Handlungen. Heute, wie damals. Es sind ganz einfache Motive und Schwächen, die das Handeln der Menschen bestimmen. Und die Geschichte ist häufig nichts weiter als die Auseinandersetzung mit den Lügen der Rechtfertigung, speziell wenn sie zu sehr von offiziellen Dokumenten oder persönlichen Aussagen der Subjekte ausgeht, die Auseinandersetzung damit, wie es "auch" gewesen sein könnte - wäre es wirklich aus einer Logik heraus motiviert gewesen, die Wirkungen des Ergebnisses als Ziel erfordert hätte.

 
*170910*