Erich Neumann (bzw. C. G. Jung) zeigt, daß der Zusammenhang Fruchtbarkeit und Menstruation weltweit aufweisbar ist. Ja daß sich darin sogar alle Blutopfer (und Menschenopfer) rechtfertigen. Denn es ist beobachtbar, daß das Menstruationsblut nur in der Schwangerschaft ausbleibt. Bis in die Neutzeit hinein haben deshalb die Menschen gedacht, daß der Säugling, neues Leben, sich aus Blut aufbaut! Und zwar: aus diesem Blut. Blutvergießen war immer und überall ein sakraler Akt, und damit zusammenhängend der Kreislauf Tod und Leben: denn einerseits kostet vergossenes Blut Leben, anderseits schafft es welches. Der Totenkult steht direkt damit in Zusammenhang: die Verstorbenen befruchten die Urmutter Erde.
In dem insgesamt sehr symbolistischen Film (wobei Symbole teilweise neu definiert werden) trinkt Pepperminta das Blut. Sie behält damit, in einem filmisch sakral stilisierten Akt, ihre Fruchtbarkeit für sich selbst. Ja, man könnte weiterdenken: Denn von alters her war die Große Mutter Erde - vom Manne befruchtet - auch jene Mutter, die ihre Blutopfer verlangte. Die Mutter kastrierte und verschlang ihre Söhne ... Menschenopfer stehen immer in Zusammenhang mit diesen Urbildern.
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