Nein nein, wir wollen hier nicht nur kritisieren. Wir wollen durchaus das Gute würdigen. Selbst an diesem argentinischen Mate-Trinker, der derzeit den Stuhl Petri warmhält, bis sich wieder ein Geeigneter findet, was leider schon an ein Wunder grenzt. Aber wer glaubt, glaubt ZUERST an Wunder. Dann an Dogmen.
Denn wenn der Herr Bergoglio, vulgo Papst Franziskus der Erste, nun sagt, daß er, der Papst, unordentlich und undiszpliniert sei, daß der Papst sowieso nur in seltensten Fällen "unfehlbar" sei, so erzählt er nut Frommtöpflingen etwas Neues. Die für jeden Zentimeter "Denken" eine Freigabe brauchen, sonst könnte sie die Wirklichkeit kalt erwischen, auf daß es ums Arscherl ziehe.
Und er bestätigt WORT FÜR WORT, was an dieser Stelle schon 2013, vor allem in der Grundanalyse wenige Wochen nach dem Beginn seines Pontifikats, bereits zu lesen war.
Wenn dieser Papst einen Sinn hat, stand hier, wenn er das Wirken des Heiligen Geistes in der Kirche und damit ihre letzthinnige Unfehlbarkeit ("et porta inferno non ) bestätigt, dann als dialektische Lektion, in der Fehlentwicklungen der letzten Jahrzehnte, ja Jahrhunderte korrigiert werden.
Weil er alle jene ratlos dastehen lassen wird, die sich an einen Dauertropf "Papst" schon so lane, und noch vor diesem Argentinier, gewöhnen zu können meinten, der jede eigene Vernunftregung unnötig macht und noch intensiver als zuvor durch Scheinwirklichkeit - mit allen deren "Freuungen" - ersetzt.
Und noch mehr werden jene düpiert werden, die - wie man manchmal liest; aber es sind natürlich die üblichen Verschwörungstheorien, also seien sie in den Weiten des Internetozeans versenkt, basta - als erhebliche Einflußgruppe am Grabe des "prophetischen" Kardinal Carlo Maria Martini (Gott hab ihn selig, trotzdem, für Gott ist ja auch das Unmögliche möglich) im Jahre 2012 eine "neue Kirche" zu schaffen schworen. (Manche - gewiß, Narren, wie sonst? heute haben wir ja Narren vom Papst bis in die finsterste Eckenpfarre; es gibt Schlimmeres! Man kann das Irre lieben lernen! - sprechen vom "Mailänder Konzil 2012")
Ihr Wunsch wird erfüllt, meine Herren! So, wie jedes Gebet erhört wird, man täusche sich da nicht. Man erkennt es nämlich meist nur nicht, weil das Wort dem Geist vorausgeeilt ist. Aber jedes, wirlich jedes Wort ist schicksalhaft verbindlich.
Nicht nur durch beweist das die erfüllte Prophezeiung Martinis, Ratzinger, vulgo Benedict XVI., würde innerhalb eines Jahres "sterben" (er trat allerdings nur zurück; wir lassen das gelten). Sondern durch die verkündete Erneuerung. Nur - sie war etwas anderer Art. Dialektisch gewissermaßen, wie heir geschrieben. So, wie die Geisteswurzel dieser Herren im Kardinalspurpur beschaffen ist (oder war), hegelianisch. Damit wird aber auch mehr umbrechen, als Ihnen lieb war. Der Hl. Geist nimmt Gebete, Worte wörtlich, weil er es sozusagen nicht anders gewöhnt ist.
Dialektisch, weil dieser bewußt gewählte, am Rande des Pathologischen spazierende Papst mangels Geist derartige Verwirrung stiftet, daß nichts anderes übrig bleibt, als sich so seine eigenen Gedanken zu machen. Dafür, ja, dafür sei Gott gedankt! Und deshalb ist diese Äußerung des Papstes seine bislang wahrste. Wenn er sich, der alles aufs Höchstpersönliche zurückgeschrumpft hat, nun feststellt, daß er persönlich dem Amt gar nicht gewachsen ist, was niemand bestreitet, und deshalb darauf hinweist, daß der Papst ja gar nicht immer und überall "unfehlbar" ist. Sondern nur in Ausnahmefällen. Richtig. Unsinn wird nicht besser, wenn man ihn als Papstsimulant anstellt.
Die Papstjubilanten hingegen, die jeden, der auch nur zu kritisieren wagte, weil er noch einen Restfunken von Verstand hatte, regelrecht exkommunizierten (manche sogar wörtlich), gehören schon aufgrund dieser aktuellen Papst-Aussage in Grund und Boden gestampft: Sämtlicher technizistischer Ämterokkupationen (und Gehälter) befreit, und mit einer in die Hand gedrückten Schaufel wenigstens noch zu ein wenig Sinnerfüllung ihres Lebens gerettet, samt Einordnung ins normale Seelsorgsleben in den verwüsteten Pfarren, mit durchschnittener Internetleitung und konfisziertem Twitter-Handy.
Umso mehr gilt gar nicht die Aufforderung: Jagt den Papst endlich weg, jagt den Herrn Bergoglio! Nein. Sondern: Jagt die Kardinäle und Bischöfe und Titelträger weg, die solche Inkompetenz zum Papst erklärten, stützten, sogar verherrlichten oder ... zur Verherrlichung vorschreiben wollten. Und zwar, definitiv: Jagt sie wie räudige Hunde vom Hof, den sie bis Oberkante Deckel zugeschissen haben.
Und dann, dann könnte der argentinische Dampfplauderer noch als Erweis der Heiterkeit des Heiligen Geistes durchaus durchgehen. Ja, dann wollen wir höchstpersönlich nach Rom fahren, und mit ihm eine Cervisia in einer der vielen großartigen Trattorias Roms saufen. Oder auch drei. Dann darf er sich, in Pension, die einem Rücktritt folgt, mit dem er sich noch einmal so richtig wichtig machen darf, versprochen, auch noch als 90jähriger in der Kantine des Vatikan den Bauch vollschlagen, Interviews geben, und private Telephonate führen, so lange und so viel er will.
Dann sollen uns die notorischen Heiligsprecher, die es ja jetzt schon kaum noch erwarten können, ihren Lichtkranz anzubringen, damit auch sie (weil ihr Urteil,. in dem sie daran Anteil haben) heilig werden, auch nicht mehr stören. Dann können wir ihn endlich einfach sympathisch finden (wird schon gehen, wir versuchen es zumindest), und Bruce Marshall kann (aus dem Jenseits) endlich seinen neuen augenzwinkernden Roman einer empfänglichen Seele diktieren: So sind sie eben, die argentinischen Dorfpfarrer. Titel? "Der verteilte Narrenhut" vielleicht?
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