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Freitag, 1. Mai 2015

Die wahren Mörder

In einem Artikel in der Presse verlangte der österreichische Schriftsteller Robert Menasse, daß die wahren Mörder an den Flüchtlingsdramen im Mittelmeer an den Pranger gestellt würden. Und das seien die Nationalstaate. Deshalb seien sofort die Kompetenzen für Einwanderung dieser Art an die EU abzutreten, mit Weisungsgebundenheit der Staaten. 

Dazu fand der VdZ folgende Replik eines Lesers:

Gut, nennen wir sie:

Die wahren Mörder sind

- die Schlepper, die bewußt Menschen derartigen Risken aussetzen, um ihr Geschäft zu betreiben, ja für die der Tod vieler regelrecht geschäftsfördernd und deshalb gar ncith unerwünscht ist, weil sie die Medien- und Öffentlichkeitsstrukturen in Europa längst realistisch abschätzen können. (Leute wie Menasse beweisen das)
- viele, wahrscheinlich alle jener "Flüchtlinge", die die Verantwortung für ihr eigenes Leben an die EU abschieben wollen, indem sie sich derartigen Risken aussetzen, ja bewußt ihr Leben einsetzen. Samt der Verantwortung für die mitreisenden Angehörigen, Kinder, Frauen, von den in den Herkunftsländern Zurückgebliebenen gar nicht zu reden. Mir kann doch niemand erzählen, daß ich den Zustand eines Potts, der nicht einmal die 100 Kilometer nach Lampedusa schafft, nicht mit freiem Auge erkenne, mir das zumindest verdächtig vorkommt.

Das ist die Wahrheit, noch ehe wir über Verantwortung der europoäischen Staaten nachdenken. Und da rangiert an vorderster Stelle:

- ein abstraktes, wahlloses Sozialnetz, das sich wie ein Lauffeuer weltweit (man spreche mit noch halbwegs vernünftigen Caritas-Mitarbeitern; das ist für manche Weltregionen regelrecht ein "Erwerbszweig", weil was sie hier schon an Rückreisegebühren - "Starthilfe" - bekommen, in manchen Ländern ein Jahresgehalt ausmacht) herumgesprochen hat, in dem jeder, sobald er hier angekommen ist, ein Leben führen kann, von dem er in Afrika nur träumen kann. (Auch hier: rede man mit Caritas-Leuten, die noch ein bisserl Verstand bewahrt haben.) Und das ihm ermöglicht, von den Sozialgeldern an die Schlepper die Gebühren in Raten zu bezahlen.

Wenn ich vom Hochhaus springe und darauf warte, daß mich jemand auffängt - ist dann der da unten schuld, weil ich aufschlage und zu Brei geworden bin?


So ganz nebenbei: Es gibt sehr klare Indizien, daß gerade auch Terrororganisationen aus Nordafrika und dem arabischen Raum dieses Geschäft, das ein Milliardengeschäft ist, zur Finanzierung ihrer Aktivitäten benutzen. Und im angenehmen Nebeneffekt die europäischen Staaten destabilisieren und entzweien, indem sie dort gesellschaftliche Spannungsfelder schaffen. 

Den einzigen Schuh, den sich Europa wirklich anziehen muß, ist die Tatsache, daß von Amerika ausgehender, an Geistesstörung grenzender "Gutmenschenwahn" Libyen nachhaltig zerrüttet hat, sodaß dieser Staat völlig in Partialinteressen zerfiel, ein offenes Scheunentor wurde, zum einen, und ein Einladungskarte an alle möglichen Geschäftemacher versandte, die sich diese Situation zunutze machten. 

Deshalb muß die Frage erlaubt sein, ob die "Flüchtlingsfrage Mittelmeer" wirklich eine Frage christlicher Nächstenliebe ist, oder nicht eine sachgerechtere Reaktion Europas - und da sind die Einzelstaaten noch weit sachgerechter, als Herr Menasse und die EU-Stellen, auf die er sich bezieht - bräuchte? 

Ganz sicher nicht brauchen wir aber Leute, die sich darin gefallen, ihre eigene Moralität dadurch zu beweisen, indem sie anderen "moralisches" Verhalten aufzwingen wollen.


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Nachtrag: Einen sehr informativen und differenzierten Artikel, mit illustrativen Details zur Situation des Schlepperwesens, aber überhaupt der "Flüchtlinge" und ihrer Motive, findet man in der FAZ in diesen Tagen. Hier einfach mit "Nächstenliebe" daherzukommen, ist schlicht nur dumm und unerträglich sentimentalisch - aber nicht "voller Gefühl und Liebe". Und macht aus der Sache längst ein "sicheres Geschäftsmodell". Nicht nur für die Schlepper übrigens, auch und vor allem für die "Flüchtlinge". 

Mittlerweile kalkulieren die Schlepper nicht einmal mehr einen Transfer ein. Sondern rüsten die Schlauchboote (die Mehrheit kommt auf in Libyen angefertigten Schlauchbooten) nur noch mit Benzin aus das reicht, die libyschen Hoheitsgewässer zu verlassen. Dann kommen ohnehin schon die europäischen "Rettungsschiffe". Viele Flüchtlinge können nicht einmal schwimmen, und setzen sich dennoch auf solche Gummiwürste. 

Motiv Verzweiflung ob der Not in den Heimatländern? Aber mitnichten und -neffen, auch wenn es das geben mag. Aber ein paar gezielt ausgestreute Gerüchte, daß sie in der EU gute Versorgung und Geld zur Begrüßung erhalten, und schon brechen im tiefsten Afrika die nächsten Hundert- und Tausendschaften auf, um sich den Wind um die Nase wehen zu lassen und darauf zu vertrauen, daß sie schon jemand ihrer Lebensmühe entheben wird. Sehr afrikanisch eben. Auch sie haben eben ihr "sicheres Geschäftsmodell". Zuhause legen noch die Familien zusammen, um die Kosten halbwegs aufzustellen, die entstehen, und ab geht die Post für den Hoffnungsträger der Familie, auf daß er bald Geld aus dem reichen Europa, dem Land wo Milch und Honig fließen, eintrudeln lasse. 

Diese Art des "Familienerwerbs" in Afrika ist ja auch von "Priesterberufungen" bekannt, der zum mindesten für viele heißt, daß ab dem Moment die Herkunftsfamilie des Berufenen ein gutes Auskommen hat. Man spricht im Moment wenig darüber, aber noch vor zehn Jahren war das übererfüllte aktive Sexualleben so manchen afrikanischen Priesters ein heißes Thema. Das wird man so rasch nicht abgestellt haben. Und daß so mancher Priester aus dem ehemaligen Ostblock nicht deshalb nach Westeuropa kommt, weil er dort Seelsorgswüsten neu bewässern will, sondern etwas handfestere Motive hat, ist auch kein Geheimnis. Denn die Gehälter hier sind im Vergleich zu denen in ihren Heimatländern riesig, und ermöglichen so manchen Rückbefruchtungstransfer, der in der Heimat Familien nährt, deren Entstehung nicht ganz den Richtlinien der römischen Priesterdirektorien entspricht.

Es ist immer dieselbe Mentalität.



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