*Anmerkung - Was den Menschen zum Menschen macht
Um diese Determiniertheit zu 
überschreiten, braucht es den Geist, und zwar in einer bestimmten Höhe. 
Deshalb gilt diese Determiniertheit sogar für den Menschen, der ja nur 
die MÖGLICHKEIT - als Anlage, deshalb als Auftrag für den Menschen 
überhaupt - seinen Geist (und damit seine Freiheit, auch in der 
Ortswahl, in der Wahl seiner Lebenswelt) zu entwickeln. Auch wenn er - 
als Person zur Selbsttrage berufen - immer auf diese Geistigkeit hin 
ausgerichtet sein wird, sie also auch nicht wirklich unterschreiten 
kann. Der Mensch wird entweder Geistesmensch, oder er sinkt sogar unter 
die Tiere herab. Deshalb ist die einzige, dem Menschen mögliche 
Lebenswelt, seine bzw. eine Kultur.  
Denn
 auch der Mensch ist auf eine Umwelt existentiell angewiesen: sein 
Personsein (das er nie unterschreiten kann, gleichgültig, auf welcher 
Entwicklungsstufe er sich befindet, also unabhängig von seinem 
Aktuierungsgrad - als Embryo, als Behinderter, als kraftstrotzender 
Intelligenzbolzen) ist ein Ausgreichtetsein auf ein Gegenüber. Erst im 
Du wird sein Ich aktuiert (wenn auch nicht geschaffen). Ohne ein Du, das
 ihn anruft, würde der Mensch nicht leben können. Deshalb hängt jedes 
Menschsein in seiner Geistigkeit - in Gott, dem absoluten Du. Und jeder,
 wirklich jeder Mensch ist auf dieses absolute Du ausgerichtet: Ohne 
absolute Wahrheit kann kein Menschen leben, er würde wahnsinnig. 
Weil
 aber jeder Mensch aus diesem Du wird, hängst seine Aktuierung zu sich 
selbst, zur Gestalt seines Ich, vom Freiheitsgrad des Gegenüber ab. 
Deshalb gibt es große Unterschiede in den Kulturen, die nicht in 
Schnellsiedeverfahren, durch Angleichung äußerer Lebensbedingungen etwa,
 überwindbar sind. Die praktische Beantwortung dieser Frage ist für 
Europa, das mit gewaltigen Einwanderungswellen zu tun hat, von 
existentieller Bedeutung. Und sie ist mit "Ausbildungsmaßnahmen" ganz 
sicher nicht zu bewältigen, es ist eine Frage der Religion. 
So,
 wie Europa seine Kraft (fast könnte man sagen: ausschließlich) dem 
Christentum verdankt. Verliert es sein Gegenüber, sein "Du" in Jesus - 
und das heißt ja erst: Christentum - fällt es ohne jeden Zweifel in 
ungekannte Tiefen zurück. Denn nur in Jesus Christus ist die Welt in den
 ordo Gottes zu führen, und "sie wartet sehnsüchtig auf das 
Offenbarwerden der Söhne Gottes." Denn die Welt ist nicht unabhängig vom
 Menschen vorzustellen, sie hängt direkt an ihm, und muß durch ihn in 
den Geist hineingenommen werden. Das ist Kultur. DAS ist alternativlos, 
weil nur Gott als Du den Menschen zur Freiheit führen kann. Andere 
Völker mögen hohen Zivilisationsgrad erlangt haben. Aber ihnen fehlt 
genau und immer dieses Freiheitsmoment. Weshalb historisch gesehen 
ausnahmslos alle "hohe Kulturen" Kulturen gradueller Vermassung waren. 
Das
 gilt übrigens auch für die abendländische Antike, man übersieht es 
meist freilich. Sieht man von Einzelerscheinungen ab (wie Sokrates), in 
denen diese eigentliche Berufung des Menschen als Ahnung aufblitzte, hat
 es keine historische Kultur geschafft, den Spagat zwischen "Art und 
Person" zu vollziehen, beides in eins zu führen. Sie sind deshalb - aus 
einer ursprünglichen, ganzheitlichen, traumartigen Erinnerung heraus, in
 der aber noch kein "Ich" aktuiert war bzw. ist - immer in die eine 
(individualistische) oder die andere (vermasste) Richtung degeneriert. 
Das war und ist nur dem lebendigen, fleischgewordenen Gott möglich, der 
diese Synthese des Einen und Alles - die Wahrheit - IST, und an der 
deshalb, als Gestalt, der Mensch teilhaben KANN, wenn er will.
Nur in dieser Freiheit im Geist aber ist der Mensch das, was man mit "Persönlichkeit" bezeichnet: Frei, weil von seinem Personsein frei - in der Konkretion der Welt - getragen. In der Persönlichkeit hat er sich die Welt angeeignet, ihre Formen in seinen Geist hinein übersetzt. Und aus diesem Geist heraus, der nur der Geist Gottes sein kann, weil nur der Freiheit bedeutet, vermag er die Welt in ihrer Ordnung - zu einer vitalen Ordnung - zu gestalten. Tut er das nicht, fällt die Welt - mit ihm - ins Chaos, fällt in ihre ungeordnete, nicht auf ihren Sinn hinorientierte Eigengesetzlichkeit (soweit man davon sprechen kann), die die (mathematische) Gesetzlichkeit eines überkritischen, zufälligen Systems ist, zurück.
Deshalb ist jeder Versuch, die Welt "technisch zu retten", das heißt, als technisches System zu sehen und in diesem Rahmen mit ihr umzugehen, ohne jeden Zweifel zum Scheitern verurteilt, ja er muß zwangsläufig zum Gegenteil führen. Sämtliche Weltrettungsversuche der Gegenwart führen (oder: würden das tun) in ein nur noch größeres Chaos. Das macht jede ökologische Bewegung, wie wir sie heute kennen, zum törichten Unternehmen. Denn es gibt keinen "Umweltschutz". Es gibt nur den Geist der Liebe, in dem die Welt in die Vorsehung Gottes hineingezogen wird.
Der, aus der Torheit geboren (die nicht durch Rationalismus, durch noch so perfektes rationales Handeln aufgehoben werden kann, weil alles am Geist hängt, nicht an der Richtigkeit einer Rechnungsoperation), immer und ausschließlich zu noch mehr Chaos führt, schon gar, wenn er sich vorgeblich "auf die ganze Welt" bezieht. "Erfolge" kann es nur dort geben, und auch da nur temporär (!), wo einzelne Aussschnitte aus dem Weltganzen quasi paralysiert, versteinert werden, indem man ihre Bedingungen, wie in einem Modellbaukasten, soweit als möglich fixiert. Entsprechend ist alles, was wir heute zur "Klimarettung" unternehmen, nie mehr als lächerliches und im letzten kontraproduktives Stückwerk. Denn es wird dadurch die Reaktion des Insgesamt, die Stellung dieses Baukastens darin, nur noch heftiger.
Es gibt nur eine Rettung der Welt - und die ist von den Menschen nicht zu trennen. Sie liegt im Sinn der Welt: der Heiligung, als Hineinführung in die göttliche Vorsehung im Heiligen Geist, wie immer dieser göttliche Plan dann auch aussieht. DAS ist dann auch Gerechtigkeit. "Klimarettung" ist deshalb eine Häresie, eine schwere Sünde, und kein gutgemeintes und deshalb verzeihbares oder akzeptables Kavaliersdelikt. (So, wie jeder Universalismus, der Universalität als Ding, als Objekt menschlicher direkter Manipulationshoheit behandelt.) Sie ist der Versuch, der am Anfang vom Ende stand: Der Hochmut, wie Gott zu sein. Frei nach dem Motto: Erst retten wir einmal die Welt, erst sind wir mal wieder "gut", dann kann eh Gott wieder Gott spielen. Gutheit ist von diesem Geist der Vorsehung nicht zu trennen. Gut ist nur, was aus diesem stammt. 
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