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Montag, 8. Juni 2015

Ums Wesentliche herumgedrückt (3)


Teil 3) Wenn man dann aber gehorchen muß, wird es happig - 
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Aber worauf hin soll sich die eheliche, familiäre Liebe denn im Glutofen ausglühen, wie Johannes Paul II. es einmal bezeichnete? Woran soll Liebe werden? Einfach nur in einem diffusen, situativ je anders aussehenden "füreinander persönlich da sein"? Genau das nämlich nicht. Hier hat die historische kulturell institutionelle Situation, die immer eine gewachsene ist, ihre Stunde. Denn sie ist nicht zufällig und nicht verzichtbar. Sondern sie genau ist es, in die hinein sich Mann und Frau zur Liebe läutern, in Selbstverzicht, und dort, in dieser kulturellen Form, liegt der Ort, in den hinein sie sich dann verwirklichen. Es ist diese kulturelle Gestaltenordnung, die dann eine Ehe und Familie überhaupt erst IST. Wenn beide sich auf jenen Namen transzendieren, der vom Mann ausgehend die Frau in ihrer gesellschaftlichen Stellung, aber auf andere Art, als sponsa, als Gefährtin, mitdefiniert. Das KANN gar keine gleiche Rechtsstellung bedeuten.

Hier auf die Gewißheit der besseren philosophischen Argumente, die größere Widerspruchsfreiheit zu setzen hat etwas von Naivität, drückt man es wohlwollend aus. Denn das Leben und damit auch das Denken der Menschen ergibt sich nicht aus Disputen, ja nicht einmal aus dem Denken, zumindest nicht alleine. Sondern aus dem realen kulturellen Rahmen, in dem sie stehen, und der ihren Lebensvollzug vorgibt, in den hinein sie sich transzendieren - als Dienst an Gott, der diese Selbsttranszendierung und damit Selbstwerdung (Das Ich wird am Du - M. Buber u.a.) letzthinnig und dabei doch anfänglich motiviert. Aber auf ein Du hinheißt immer, ALS jemand, also in einer gesellschaftlichen Stellung, auf ein Du, das ebenfalls ALS jemand gegenübersteht, beide also an je einem gesellschaftlichen Ort.

Deshalb muß die Lösung der aberwitzigen Genderproblematik, die so tief wie kaum eine andere politische Maßnahme in die Fundamente der Menschen (weil in ihre Identität - als Identitätswerdung) eingreift, im sehr Praktischen ansetzen, nicht in der philosophischen Diskussion in TV-Runden. Zumal ja nur verstanden wird, was man ist; Diskurs ist nicht einfach eine mathematische Rechnung, so sehr auch Begriffe (und Denken ist Begriffsklärung) ihr Eigenleben haben, wie Kraftfelder, die im Menschen wirken und ihn überhaupt erst als Mensch in der Welt konstituieren. Man kann nicht die rechtliche Lage vorerst außer Acht lassen, die Menschen also bereits umerziehen, und dann erwarten, daß sich ihr Denken ändert, und damit auch die Stellung von Mann und Frau. Dort muß der Hebel angesetzt werden, und dort liegen dann auch die wirklichen Widerstände. 

Nicht nur in der Praxis, sondern die wirklichen Widerstände beginnen genau dort, wo man merkt, daß das Fleisch bewegt werden müßte - das Wirkliche eben ansetzt. Plötzlich beide - Mann wie Frau - einen Gehorsam ihrer jeweiligen Verortung (als idea aus Gott, deshalb in seiner Ordnung, in seinem Willen) gegenüber zu leisten hätten, der aber die Scheidemünze des Glaubens ist, ja, das Einfallstor der Gnade. Nur einfach "gegen Gender" zu sein nützt wenig. Hier geht es ums Wesen der Identitätsbildung bei Mann wie Frau! Das ist ziemlich konkret - und NUR konkret.

Denn dann definiert sich plötzlich der Aufgabenkatalog von Mann und Frau auch gegeneinander. Und dann wird es plötzlich ... happig. Denn dann MUSZ der Mann führen und bestimmen, auch wenn sie nicht will. Dann MUSZ sich die Frau in so vielen Fragen unterordnen (und auf ihre Klugheit verlassen, was eine ihrer Domänen wäre), auch wenn sie ihn gerade einmal nicht so liebt und falsch findet, was er für die Familie beschließt. Dann MÜSSEN beide (und das erst ist die Verantwortung gegenüber Gott, dem Sein - ja nur so werden beide SEIEND) diesen Weg gehen, auch wenn er heute gegen alles steht, was sich in diesen Generationen bereits zur scheinbaren Selbstverständlichkeit verfestigt hat (und dabei so viel Schaden anrichtet, weil es reihenweise die Lebensentwürfe scheitern läßt). Weil sonst die Ehe, die Familie zerfällt, es aber keine idea mehr gibt, an der sie sich neu aufrichten, von der her sie sich neu durchbluten könnte. Da hilft auch kein frommes Getue mehr. Und auch der Hinweis, daß die Geschlechter ohnehin je "anders" seien, hilft nicht weiter.

Weil diese Lebensordnung der Andersheit (die nur eine Andersheit durch konkrete Zuordnung zu Lebensbereichen ist, sonst ist sie nicht mehr als ein intimes Spielchen der Phantasie) zerstört, durch eine andere ersetzt ist, hat das "Gendern" so leichtes Spiel. Weil ihr kein Widerstand mehr erwächst. Weil die Ordnung der Geschlechter zueinander, damit das Selbsterleben der Menschen beiderlei Geschlechts, nirgendwo mehr erlebt wird, weil vor allem zur Selbstwerdung die Begriffswelt fehlt, in der alleine sich das Selbst konstituieren und (in der Vernunft) frei werden kann, und damit der ontische Anspruch außer in philosophischer Scharfmesserei scheinbar gar nicht mehr real wäre. Die Schwächung der Ehe und Familie hat ganz handfeste politische Ursachen, die noch weit vor dem Gendern, wie wir es heute haben, ansetzen, und sie lassen die Gendertheorien plötzlich sogar, für viele Menschen, vor allem für die Jugend, zumindest plausibel erscheinen.

Würde diese Verfehlung, die keineswegs in der Theorie ansetzt, sich diese nur nachträglich gebogen hat, sondern aus der Charakterneigung einer Minderheit (die sich in ihrer Identität selbst verfehlt hat) entstammt, nicht eine unlösbare Unruhe in den Menschen stiften. Das ist es, warum gerade die Gendertheorie die Menschen nur noch weiter ins Unglück treibt, und sie dennoch (Jugendumfrage um Jugendumfrage, Jahr für Jahr, gibt immer wieder kund, daß die Nachkommenden sehr wohl von einer Geschlechterdifferenz ahnen, sie deshalb irgendwie wollen, aber um sie nicht mehr wissen) immer weiter etabliert werden kann.

Daß sich manche dieser hier unterstellten Neigungen zu Positionen aus der eigentümlichen Namenskonstruktion der Dresdenerin (die Wikipedia nach zu schließen nicht den Namen ihres Mannes trägt) bereits erklären ließe, wollen wir ja nicht gleich annehmen.

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