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Donnerstag, 11. Juni 2015

Schon der Name ist Betrug

Jüngst erschien einer der üblichen Empörungsartikel über Putin und Rußland in der Presse, in dem ein offiziell verkündetees Vorhaben Rußlands an den Pranger gestellt wurde, die Tägigkeiten ausländischer, ausländisch finanzierter, und politisch tätiger NGOs ("Non Gouvernmental Organisation") einzuschränken. Darunter fand der VdZ eine Lesermeldung, die er hier einfach übernimmt. Er war übrigens direkt (quasi blutwarm aus dem Psychlogie-Studium heraus) in der PR reines Unternehmens tätig. Und hat den Umbruch ab Mitte der 1980er Jahre blutwarm miterlebt, wo die PR von bloßen Unternehmensnachrichten auf "public interest" umzusteigen begann. Das heißt: die PR begann damals systematisch auf "Content" umzusteigen, die journalistische tätigkiet "zu erleichtern", was dankbar angenommen wurde.

Heute kämpfen die Medien, überhaupt noch redaktionell frei erstellten Inhalt auf die Füße zu stellen, meist gelingt es gar nicht mehr. PR-Büros - oder interessensgruppen-finanzierte Sammelredaktionen für mehrere "unabhängige", "eigene" Zeitungen und Medien - liefern die Inhalte, und bestimmen das, was Sie, geneigter Leser, in ihrem gewohnten Leibblatt lesen. In Österreich ist es besonders schlimm, weil es nach 1945 (ab wannen das Land besetzt war) nicht gelang, eine international relevante Zeitung aufzubauen. Der Griff der Politik nach den Medien hat schon rein finanziell Überlebensrelevanz, kein einziges relevantes Medium in Österreich wäre ohne staatliche und damit politische Gelder noch überlebensfähig.* Die österreichische Medienlandschaft ist ohne jeden Zweifel diejenige im deutschsprachigen Raum, die sich im erbärmlichsten Zustand befindet, und reines Vehikel von Interessensgruppen ist.


(cit/.) Schon der Name ist Betrug

Alle global relevanten NGOs sind keineswegs "non gouvernmental", sondern werden direkt von Staaten oder Lobbys finanziert. Und zwar von jenen, die sich darüber eine Stärkung ihrer eigenen Interessen durch politische Arbeit verspricht. Nur "moderne" Wege wählt.

NGOs sind KEINE grassroots-Einrichtungen eines demokratischen Staates. Sie sind längst staatsfeindlich, weil sie genau den Staat über andere Wirkmechanismen aushebeln wollen.

Die Zeiten, wo sich selbstlose Gesinnungsbrüder verbunden haben, um ihren Idealismus einzusetzen, weil ein Thema in den demokratischen Prozessen zu wenig Gewicht hatte, sind vorbei. Es sind regelrechte Konzerne.

Ich weiß wovon ich rede. Ein naher Verwandter von mir arbeitet an maßgeblicher Stelle in so einem Konzern, und agiert weltweit. Der mit einem Budget von nur aus US-Regierungsgeldern stammenden 270 Mio Dollar jährlich (offizieller Budgetposten) regierungsfinanziert ist.

Jährlicher Vorgang, um sich zu finanzieren? Aufweis der Nützlichkeit der "unabhängigen" Agenden für die Regierung. Natürlich, weil es "objektiv" wichtig ist

Welche Position die wohl vertreten? Nennt sich aber NGO! Und diese Organisation (ich könnte sie natürlich nennen) ist nur eine unter VIELEN, von denen manche noch weit (!) mehr Geld bekommen.

Ihre Arbeit? Ausschließlich MEINUNGSBILDUNG. PR. Bücher. Weltweit. (Mein Verwandter hat auch in "Die Presse" Artikel plazieren können.) Dafür haben die hunderte hochqualifizierte Mitarbeiter angestellt. (./cit)



*Unter dem "alten Herrn Dichant" war es ausgerechnet die am meisten als "Boulevardblatt" verschimpfte "Kronen Zeitung", die sich ein völlig eigenes Nachrichtennetz leistete, und von staatlichen Geldern unabhängig, ja ein hochprofitables Unternehmen war. Entsprechend eigen war die inhaltliche Linie. Mit einem täglichen Leseranteil, der sogar in absoluten Zahlen die deutsche Bild (Musterblatt allen Schimpfboulevards in Europa) noch übertraf. Mit - der VdZ wagt es, dies hier zu sagen - einer erstaunlichen (!) redaktionellen Qualität, die mit Bild niemals zu vergleichen war. Diese Zeitung hat es sich sogar geleistet, täglich eine ganze Seite kompetenter Kulturkommentare, mit Theaterbesprechungen der besten Kulturjournalisten, zu liefern, und eine so eigene inhaltliche Linie zu fahren, daß die Politik wie gebannt auf sie starrte. Denn die Hälfte der Österreicher las es! Weil es ihre Meinung traf. Sonst kauft man keine Zeitung. Allein die Gründung (Wiederauferstehung) dieser (einst monarchistischen) Zeitung ist schon Legende, die innenpolitisch ein Erdbeben mit sich brachte. (Stichwort "Gewerkschaftspräsident Franz Olah") Die Kronen Zeitung war (war!) eine Kulturleistung.

Die nationale Machtposition, die die Legende Hans Dichand aufgebaut hatte, war aber für seine Erben (und die mittlerweile eingestiegenen Mitbesitzer - die WAZ) ein "aufgelegtes Spiel", das diese in die Lage versetzte, noch besser als die Konkurrenz öffentliche Mittel anzuzapfen. Ja, man muß es sogar so formulieren, daß sich der Staat seine eigene Gegenmacht aufbaut und "leistet", weil es einer politischen Gruppierung, die die Staatsmacht mißbraucht, in die Strategie paßt.





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