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Montag, 14. Juni 2021

Geöffnete Schleusen der Rache

Aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet, werden die Analogien zu den Vorgängen in Rußland 1920 und Deutschland 1933 bis 1945 noch schlagender. Denn wer nach Uniformen sucht, sieht sie in jedermanns Gesicht - denn die Masken sind die aktuellen Uniformen.* Sie statten jeden Einzelnen mit der absoluten Systemmacht aus. Er wird sogar zum Entscheidungsträger darüber, ob jemand zur Gemeinschaft gehört, oder nicht.

Und dieses Element des Dazugehörens ist für den Menschen immerhin essentiell. Wer glaubt, er könne sich davon absentieren, geht einer fatalen Täuschung auf den Leim. Denn das Wesen des Menschen ist nicht einfach nur "sozial" im Sinne der Soziologie, sondern auf Gemeinschaft mit dem Sein selbst, also Gott, ausgelegt. Deshalb muß jeder Mensch irgendwo dazugehören, und hat er Gott nicht, sind es auf jeden Fall menschliche Gemeinschaften und Gruppen. Nichts ist so dumm, lächerlich und langweilig wie dieses Gerede vom "emanzipierten Menschen", der "selbständig denkt."
Endlich kann die Kassiererin im Supermarkt, der Lagerarbeiter, der Portier die totale Macht verkörpern, gleichberechtigt mit allen, gleich mit allen gemacht. Endlich können sogar die Kinder, instrumentalisiert von Schulen und Kindergärten, ihre Eltern beherrschen, sich ihnen gleichstellen.
Aber noch ein Moment wird bedeutend, auch dieses findet sich als Element alles Revolutionären, und das ist die Auflösung aller natürlichen Hierarchien. In denen der Ort als Element des Existierenden von den Vorfahren und von der Umgebung GEGEBEN, überliefert wird, sodaß sich daraus seine Identität gestaltet. In der Corona-Pandemie lösen sich diese Hierarchien auf.
Die Dogmatiker der Maske kommen aus der Gruppe der Machtlosen
In der Festsetzung eines neuen absoluten Paradigmas - Leben oder Tod! Jeder kann des anderen Tod sein! - wird eine neue Meta-Hierarchie installiert. In der zum einen eine große Gemeinschaft der "Dazugehörenden" allen gegenübersteht, die "nicht dabei" sind. Jeder ist somit jedem überlegen, weil er die Macht des Urteils hat, OB der andere dazugehört, und das heißt: Überhaupt existiert.
Es ging bei Corona nie um Argumente. Nie. Und bei niemandem. Das tut es nämlich nirgendwo. Agere sequitur esse. Man ergreift eine Identität oder wird von einer ergriffen - und das war's. Jedes weitere Argument ist nur diesem Sein verpflichtet. 
Jedes Argument entströmt also einer Zugehörigkeit, der man in Wirklichkeit das Sein verdankt. Weil Individualisierung zwar das Wesen des Seienden ist, dieses aber dem übergeordneten Sein einer Zugehörigkeit (Art, Gruppe, usw. usf.) entspringt, sodaß also jede Individualität die Spezifizierung eines Allgemeinen ist.
Es geht also immer um die Zugehörigkeit zu einem Sein, die Eingliederung in einen zusammenfassenden Begriff als Universalium, das letztlich der Ideenwelt Gottes entstammt, somit als Idee die der Liebe geschuldete Entwicklung (und nur so hat der aristotelische Entelechie-Begriff einen Sinn) will, anstrebt, durchzusetzen und jeweils im Dialog mit der Umwelt zu bewahren sucht. Denn wie gesagt: Das Einzelne gründet im Insgesamt, das Individuelle im Allgemeinen. Das Besondere im Universalen. Der Kauf eines Buttermessers im Sein eines Renaissancefürsten mit seiner Küche.
Damit nährt sich die Gesellschaft der Corona-Pandemiker auf dem Prinzip der Emporkömmlinge, worin sie haarklein der Generalsituation 1933 (Hitlerismus) und 1917/21 (Kommunismus) gleichen. 
Eine Meta-Gefahr wird installisert, die gestattet, ja die GEBIETET, alles bislang Bestehende, alle bisherigen Werte zu überlagern und zu beherrschen. 
War es dereinst der Jude oder der Kapitalist, so ist es jetzt der Corona-Träger/Virus. Das ist die Chance für eine Gesellschaft der Emporkömmlinge, die ihre neue Hierarchie daraus begründen.
Die noch dazu den Triumph über die Vernunft bedeutet. Dieses Element ist wesentlich. Diese Meta-Gefahr darf sich also nicht der menschlichen Vernunft erschließen, sondern sie muß ihr Haupt-Selektionsmerkmal "von irgendwo", von der bestehenden Macht gesetzt und verordnet beziehen.
Corona. Die Öffnung der Schleusen der Rache der Unterlegenen.
Das gibt der Masse die Chance, endlich gegen jene vorzugehen, die sie sonst nicht übertrumpfen kann: Die Vertreter der Vernunft. Die Vertreter jener Geisteshaltung, die sich am logos der Welt orientiert, indem sie ihn ein- und ausatmet.**
Deshalb muß alles an der Corona-Pandemie willkürlich sein. Es gibt hier keinen Ausweg für die Mächtigen - sie müssen das Spiel weitertreiben. Und - sie wollen es weitertreiben, weil (wie beim Guru-Prinzip) nichts so viel das Wesen des Mächtigen darstellt als eine Gefolgschaft, die das Wort des Mächtigen absolut nimmt und gehorcht.
Diese Massen, die nach Jahrzehnten der den Demokratien unseres Zuschnitts immanenten und notwendigen Frustration nach Macht gieren.

Die auf der uneingestandenen und eingestehbaren Erfahrung - wer darf gegen Demokratie sein, dieser Inkarnation der vollkommenen Gesellschaft - sitzen, die Wirkung des Impotenten, den Totalitarismus in Wahrheit lediglich verschleiernden Systems am eigenen Leib erleben, sodaß jedem das Erlebnis beschert wurde, ohnmächtig zu sein, nichts bewirken zu können. Die also nach Macht gieren.
Sie haben aber nun eine neue Führungsschichte der Emporkömmlinge geboren, die von diesen Uneingestehbaren getragen werden. Die aus dem eigenen tiefen Erleben der Machtlosigkeit heraus rücksichtslos die Mechanismen des Aufstiegs in Institutionen bedienen lernten.
Sie trafen auf Institutionen, die selbst schon schwach genug sind, um noch für statutengemäße Selbstregeneration - das ist immer eine Frage der Führungskräfte - sorgen kann. Und das waren in unsren Ländern die herkömmlichen Parteien, das heißt die CDU, die CSU, die ÖVP.

Eine Macht, an der jeder, der die Symbole des Tieres trägt - Maske, Impfung, Grüner Paß - teilhaben kann. Und an der die Menschen seit je teilhatten, wenn sie sich in ein System ergaben, und ihren Mangel an individueller Kraft (wozu die Vernunft als Teilhabe an der göttlichen Freiheit nötig wäre) durch Auflösung in Gesellschaften kompensiert. Armbinde. Kappe. Hemd. Banner. Jeans. Lange Haare. Grüne Locke. Piercing im Ohr. Maske. Impfpaß. Die Liste ist unendlich.

Aber der Punkt, auf den alles hinzielt und der erreicht werden soll, der ist immer derselbe.


QR Gespräch Katy Hilander
*"Maulkorb" als Synonym kannte der VdZ schon. Die Anregung zu diesem nächsten sehr treffenden Vergleich ist einem Interview entnommen, das Kai Stuht mit der Wiener Sozialpsychologin Katy Hilander führte. Wo in einer Suppe von 90 Prozent verdünntem Kuhmist ein paar Prozent erstaunlich konzentrierter Nährstoff schwimmt.

**Leider ist die Lage komplexer, ja recht kompliziert. Weil sich unter diese - immer und in jeder Gesellschaft kleine! - Gruppe jede Menge jener mischen, die im Wesen Fanatiker (also nur die am gegenüberliegenden Pol sitzenden Verlierer) sind, und die der VdZ als "Vernunft-Simulanten" bezeichnen möchte, und die letztlich die wirkliche Vernunft auf homöopathische Dosen reduzieren. Sodaß sich allzu gerne eine der erstgenannten Gesellschaft lediglich adäquate, nur entgegengesetzte Masse bildet.



*050621*