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Montag, 28. Juni 2021

Sklaverei, Afrika, Geld und Steuern (3)

Wie generell Mitglieder von Nomadenstämmen, darunter Araber, darunter - man hört die Schläge auf den Rücken einprasseln, wenn der VdZ das sagt ... - viele Menschen türkischer Provenienz, die in ihren Hauptstämmen, sofern eben türkisch und nicht den vor der Zuwanderung der zentralasiatischen Türken ansässigen Bevölkerungen entstammend (seine wir ehrlich, es gibt defacto doch keinen Staat, der nicht ein Vielvölkerstaat ist), ebenfalls aus der Steppe kommen. Man sieht es nicht zuletzt an ihrer Architektur: Rund! Rund wie das Zelt, die Yurte, das Grabmal. Rund wie die Erde, die unbegrenzte Schöpfung des Erdkreises.

Aber so wird auch die Katastrophe erkennbar, die die Entwicklungshilfe (zu der sich die Mission in den 1960ern gewandelt hat) bedeutete. Die die sozialen Gefüge angriff! Und durch die Einführung von Steuern das Geld einführten. Denn wir sind uns dessen viel zu wenig bewußt, in welch hohem Maß es der Staat, die Obrigkeit war und ist, die Geld in eine Gesellschaft einführt. Denn die Herrschenden sind es, die Geld brauchen. Die ein neutrales Tauschmittel benötigen, um ihre Soldaten und Beamten zu bezahlen. Und ihren Lebensluxus durch internationalen Handel decken müssen.

Durch auch international anerkannte Tauschmittel. Oder Kunstwerke und Preziosen, Edelsteine, Edelmetalle, also alles, was man als Geld bezeichnen kann. Die ersten Geschäftsbanken in unserer Kultur wurden häufig von Goldschmieden gegründet, die aus dem per Entgelt gelagerten Gold höheren Wert durch höhere Wertschöpfung machten, durch kunstvolle, per Mode gefragte und besser bezahlte Verarbeitung. In jedem Fall wird damit deutlich, wie eng Schönheit als Maß des Begehrens durch ein soziales Gefüge an der Entstehung von Geld beteiligt war. Deshalb die auf uns Heutigen absonderlich wirkenden Geldformen wie Muscheln oder Schmetterlinge in der Südsee, Räucherwerk bei den arabischen Wüstenvölkern, oder Felle und Glasperlen bei Indianern.

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Die Selbstmordrate unter den amerikanischen Eigentümern von Sklaven war höher als die unter den Sklaven. Das schreibt zumindest Kurt Vonnegut.

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Deshalb wird auch falsch beurteilt, was die Sklaverei in den Südstaaten Amerikas überhaupt war, was ihre Folgewirkungen waren, und wie sich die dortige schwarze Population (denn mangels einer Einordnung weil Verwurzelung in geographischen Heimaten, wie wir Europäer sie ausnahmslos kennen.

(Sieht man von einigen mittel-osteuropäischen Landstrichen ab, wie Ungarn, deren Staatsideen von Anbeginn an personale Bindung an den König meinte, gleich welcher Herkunft oder vormaligen Volkszugehörigkeit jemand war, oder die Ukraine, auch das ein ausgeprägter Vielvölkerstaat, der erst ab dem Moment zerrissen und "bindungslos" weil ohne Bindung wurde, als die Gliederung in die von Hetmanen/Atamanen vorgestandenen Sippenverbände vom Zaren zerschlagen und wehrlos wurde, oder wie Südlitauen wie manche es nennen, und damit das Weißrußland von vor vierhundert Jahren meinen).

Wo sie zu bloßen afrikanischen=schwarzen, aber ansonsten amorphen, nicht gegliederten Sklaven wurden. Von denen sich viele ein besseres Leben erwartet und (welch ein Witz, nicht wahr?) es sogar erhalten haben, als ihnen damals in Afrika blühte. Fragen Sie einmal Missionare, wie schwer es ist, einen Großteil afrikanischer Völker zu Seßhaftigkeit und Ackerbau zu "überreden". 

Denen noch heute Eigentum an Land (allen Lippenbekenntnissen zum Trotz) fremd ist, und die schon deshalb kein Problem mit chinesischem (oder US-Milliardären gehörenden Kapitalfonds eigenem) Landgrabbing haben, und am liebsten nach wie vor von Landstrich zu Landstrich ziehen und "annehmen, was ihnen Gott schickt, ob Gutes, ob Schlechtes." So jedenfalls denkt ein überwiegender Teil der Afrikaner, denen man mit europäischer Organisation einen Bärendienst erweist. Den - und so passiert es ja! - nur manche insoweit kapieren, als sie ihn "clever ausnützen", das heißt: für sich nützen, Eigentum dort kennen, wo es allen übrigen fremd ist, und damit ihren Mitbürgern weit überlegen sind, weil die nicht begreifen, was da passiert.

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Mehr als neunzig Prozent der Sklaven der Südstaaten Nordamerikas lebten in quasi-familiären Verhältnissen: Ihre "Besitzer" hatten nicht mehr als einen oder höchstens zwei Sklaven. Nur ganz wenige Sklavenhalter hatten mehr oder viele Sklaven (über fünfzig). In allen Fällen aber, auf die Gesamtzahlen gerechnet, gab es fast genau so viele schwarze Sklavenhalter wie weiße! Und auch in der Zahl der Sklaven, die sie besaßen, gab es keine signifikanten Unterschiede. Bleibt zu erwähnen, daß es für Weiße, die ihre Sklaven schlecht behandelten, sozialen Druck gab, weil die im Normalfall christliche Umgebung eine unmenschliche Behandlung der Neger nicht duldete. Solchen Druck gab es bei schwarzen Sklavenhaltern (durch ihre schwarze Nachbarschaft, für die Sklaverei als sozialer Tod des Betroffenen "normal" war) NICHT. 

Morgen Teil 4)